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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Edelstahl. Der GISD-Agent duckte sich und eröffnete das Feuer mit seiner Maschinenpistole. Blitze zeigten den Weg der elektrostatischen Geschosse durch das Sprinklerwasser hindurch. Die Legionäre gerieten ins Wanken, als die Kugeln laut prasselnd gegen ihre Brustpanzer hämmerten, doch sie hatten im Wasser zuviel Ladung verloren, und die Besessenen blieben auf den Beinen, wenn auch nur unter Mühen. Einer der beiden hob seine Armbrust und feuerte. Der Bolzen traf den Agenten am Knie und trennte den Unterschenkel ab. Blut spritzte aus der Wunde, und der Mann kippte zur Seite, starr vor Schock und Schmerz.
    Ivanov wandte sich zu Louise um. »Los!« bellte er. »Raus hier!« Er stieß sie grob mit einer Hand herum und zielte mit dem Erinnerungslöscher in der anderen durch den Korridor. Der Strahl tauchte die vorrückenden Legionäre in helles rotes Licht.
    Louise packte den Rand des Doughnuts und blickte direkt in den unendlich tiefen Trichter aus rutschigem Gewebe. Die Vorstellung, dort hineinzuspringen, war entsetzlich. Hinter ihr ertönte ein weiterer Schrei. Sie packte den Griff an der Oberseite des Doughnuts und schwang die Beine hoch und durch den Ring. Und ließ los.
    Fletcher hatte eines von Brent Rois Beinen wieder frei, als drei Besessene ihn aus der doppelten Treppenhaustür heraus überfielen. Instinktiv riß er die Arme hoch, und weißes Feuer strömte aus seinen Fingerspitzen. Die Angreifer schlugen heftig um sich und konzentrierten ihre eigenen Kräfte darauf, die Flammen harmlos von ihrer Haut abprallen zu lassen.
    Dann wand sich ein Flammenband um Fletchers Torso. Er mußte seinen eigenen Angriff abbrechen, um es zu kontern. Der rote Lichtstrahl des Erinnerungslöschers fluoreszierte kaum einen Zoll vor seiner Nase auf den Wassertropfen, als Ivanov versuchte, ihm Feuerschutz zu geben. Einer der Besessenen brach wie vom Blitz getroffen zusammen.
    Ivanov richtete die Waffe auf den nächsten, als ein Armbrustbolzen in seinen Unterarm fuhr und ein gräßlich großes Stück Fleisch herausriß. Der Knochen lag frei. Ohne Muskeln und Sehnen öffnete sich die Hand kraftlos, und die kompakte Maschinenpistole klapperte zu Boden. Blut spritzte auf das stumpfe Metall.
    Als Ivanov den Blick wieder hob und Wasser und Schmerz aus den Augen schüttelte, sah er Fletcher im Zentrum von fünf langen Flammenzungen, die von allen Seiten auf ihn geschleudert wurden. Zu seinen Füßen unterdrückte der am ganzen Leib verbrannte Brent Roi ein Stöhnen und hob die Maschinenpistole. Er feuerte blindlings um sich, ohne Rücksicht darauf, wer von den Kugeln getroffen wurde. Von Quinn Dexter war nichts zu sehen. Absolut nichts.
    – Vielleicht versucht er, Louise zu folgen, sagte Charlie.
    Ivanov hatte nicht die geringste Ahnung, wer in diesem Augenblick seinen Körper kontrollierte. Doch er wich zwei unsichere Schritte zurück, bis er den Rand des Doughnuts direkt unterhalb seiner Nieren spürte. Dann sprang er rückwärts hoch und verschwand mit dem Kopf voran in der Rutsche.
    Fletcher stolperte zur Seite, als Brent Roi erneut schoß. Die Besessenen warfen sich in Deckung; zwei von ihnen tauchten durch die Korridorwände weg. Aus dem Nichts heraus schoß ein geschickt gezielter Feuerball in Brent Rois linkes Auge, und die Maschinenpistole des Halo-Detektivs verstummte. Noch im gleichen Moment nahmen zwei der Lichtspeere ihren Angriff gegen Fletcher wieder auf. Er wand sich schmerzvoll unter dem Aufprall und deutete mit der Hand in die Richtung, aus der einer der Speere kam, um mit seinem eigenen Feuer zu antworten. Plötzlich klickte ein dünnes Metallband um seinen Hals, und ein elektrischer Stromstoß jagte durch seinen Körper. Fletcher mußte all seine Kraft aufbieten, um zu verhindern, daß sich die unerträgliche elektrische Energie wie heiße Säure in sein Gehirn fraß. Denken war unmöglich, Instinkt alles, was ihm noch geblieben war. Er sank in die Knie, und der Gestank versengter Haut stieg dick in seine Nüstern. Der Erinnerungslöscher fiel aus seinen tauben Fingern.
    »Genug.«
    Der Strom wurde abgeschaltet. Fletchers Muskeln erschlafften schlagartig, und er brach zuckend zusammen. Es fiel ihm schwer zu atmen mit dem unnachgiebigen Metallring über dem Adamsapfel. Mit schwachen Fingern kratzte er an dem Ding und versuchte es herunterzureißen.
    »Hör sofort damit auf, Arschloch, oder ich jag’ dir den nächsten Stromstoß rein.«
    Fletcher blinzelte durch das Wasser, das noch immer aus den Sprinklern regnete,

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