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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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warten auf etwas.«
    »Sie warten?« fragte Ivanov rasch. »Woher wissen Sie das?«
    »Sie sind von einer Aura der Vorfreude umgeben. Und der Unruhe. Sie fürchten sich, aber sie sind nicht imstande, sich aus ihrer mißlichen Lage zu befreien.«
    »Er ist es! Er muß es sein! Niemand außer ihm könnte eine große Gruppe von Besessenen dazu bringen, daß sie aufs Wort gehorchen. Wo sind sie?«
    Fletcher nahm eine Hand von der Brüstung und hinterließ einen dunklen Schweißfleck. Er deutete die Holloway Road entlang. »In jene Richtung. Ich weiß nicht genau, wie viele Wegstunden, doch es ist in dieser Kuppel. Darauf würde ich meinen Hut verwetten.«
    Ivanov trat hinter Fletcher und spähte in die Richtung, in die er zeigte. »Sind Sie sicher?«
    »Das bin ich, Sir. Das bin ich.«
    »In Ordnung. Ich habe die Peilung. Jetzt müssen wir nur noch triangulieren.«
    »Ein ganz ausgezeichneter Gedanke, Sir.«
    »Ich bringe Se zum Crouch Hill hinüber. Das müßte weit genug sein. Sobald wir eine ungefähre Vorstellung haben, wo sich der Bastard verkrochen hat, können wir einen Weg ausarbeiten, um Sie in die Nähe zu bringen.«
    »Wenn ich einen Vorschlag machen darf – ich gehe einfach. Kein Mann würde in dieser Aufmachung an mich herantreten, und noch weniger würden meine wahre Absicht erahnen.«
    »Er will in den gottverdammten Sonnenuntergang davonspazieren!« schimpfte Brent Roi. »Ganz bestimmt nicht, Kerl!«
    »Wir können darüber reden«, sagte Ivanov. »Fletcher, haben Sie eine Idee, wie viele Besessene in dieser Gruppe sind?«
    »Mehrere hundert, würde ich sagen. Vielleicht sogar tausend.«
    »Was zur Hölle will er mit so vielen Besessenen an einem Ort?«
    »Ich kann keine Rationale im Verhalten dieses Mannes entdecken. Er ist, mit Verlaub, Sir, völlig verrückt.«
    »Also schön.« Ivanov warf einen letzten Blick in die Richtung, die Fletcher ihm gewiesen hatte. »Machen wir, daß wir weiterkommen.«
    Sie waren gerade wieder beim Aufzug angekommen, als die KI eine elektronische Störung ganz in der Nähe des Archway Tower meldete. Sie meldete den Vorfall ohne Verzögerung an Charlie weiter. Die Störung hatte sich neben der elektrischen Verteilstation ereignet, die den Archway Tower und andere Verbraucher speiste. Eine Sicherheitskamera zeigte zwei Menschen, die sich der Verteilstation durch einen dunklen Korridor näherten.
    – Es gibt Probleme, warnte Charlie den großen Privatdetektiv.
    Die Tür der Verteilstation zerbarst unter einer Detonation weißen Feuers. Drei weitere Störungen traten in der Umgebung des Archway Tower auf. Die Sensoren zeigten Besessene, die sich zielstrebig durch die U-Bahn-Schächte, durch Wartungstunnel und Frachtkorridore bewegten. Die Transformatoren in der Verteilstation explodierten, als Salven weißen Feuers in ihre Gehäuse hämmerten.
    Ivanov sah die Lichter des Aufzugs flackern, als die Notstromversorgung des Archway Tower übernahm. Sie passierten gerade das neunzehnte Stockwerk.
    Unten im Kellergeschoß zerstörten die Besessenen jeden Kommunikationsschaltkreis, den sie finden konnten, und schmolzen die Kabel aus den Wänden. Die KI beobachtete, wie eine Netzverbindung nach der anderen zusammenbrach. Unabhängige Energiezellen versorgten die internen Prozessoren weiter mit Strom, doch eine Verbindung war nur noch über die Kommunikatorblocks der beiden GISD-Agenten herzustellen, was die Bandbreite für die Überwachung der Umgebung und mögliche Gegenmanöver beträchtlich senkte.
    Die Sicherheitskameras im Erdgeschoß zeigten fünfzehn Besessene, die über die Treppen in die Eingangshalle gerannt kamen. Sie fingen augenblicklich an, kleine Blitze weißen Feuers gegen die Sensoren und jedes andere elektronische System zu schleudern. Unmittelbar vor dem Ausfall der letzten Kamera sah Charlie, wie eine Lifttür mit beträchtlicher Gewalt eingerissen wurde.
    – Raus! befahl er. – Los, macht, daß ihr aus dem Lift kommt!
    Die KI hatte unterdessen bereits eine Verbindung zum Kontrollprozessor des Lifts hergestellt. Sie aktivierte die Notfallbremsen und brachte den Aufzug im dreizehnten Stock zum Stehen.
    Louise kreischte erschrocken auf, als der Boden plötzlich einen Satz nach oben zu machen schien, begleitet von einer durchdringenden Alarmsirene. Sie packte das Geländer und klammerte sich daran fest.
    Die Türen flogen auf. Charlie übermittelte per Datavis Befehle an sie, und Ivanov brüllte: »Los, Beeilung! Die Besessenen kommen!« Alle rannten in den Korridor

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