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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die begriffsstutzige Verwirrung auf ihren Gesichtern, als der Regen begann, ihre Kleidung zu durchnässen. Die Serjeants polterten hervor. Ihre Konfusion war weniger offensichtlich, doch keiner von ihnen schien während der ersten paar Augenblicke die volle Kontrolle über seinen Körper zu besitzen.
    Mehrere Angehörige des wissenschaftlichen Untersuchungsstabes wanderten um das Tor herum und hantierten mit ihren Sensorblocks. Der größte Teil des wissenschaftlichen Stabes war auf der Halbinsel unterwegs, um die Grundlagen der energistischen Kräfte der Besessenen zu erforschen. Diana Tiernan war eine von wenigen, die zufrieden waren wegen der Belagerungstaktik. Ihrer Meinung nach erhielten die Physiker auf diese Weise Gelegenheit, die geheimnisvolle Kraft außerhalb eines Labors zu studieren. Ralph hatte sie im Gebäude des Hauptquartiers zurückgelassen, wo sie sich hektisch darum bemühte, einen Rücktransport für Personal und Instrumente nach Fort Forward zu organisieren.
    »Das ist Sinon!« rief Acacia. »Er ist echt!«
    Ralph erblickte einen Serjeant, dem die Unsicherheit der anderen fehlte. Die Marines und Mediziner schickten ihn zu der Passage, die zu den Gefangenenbaracken führten. »Sind Sie sicher?« fragte Ralph.
    »Ja.«
    Ralph eilte zu dem Empfangskomitee. »Schon gut, wir übernehmen diesen hier.«
    Der Marine-Captain schluckte seinen Ärger über die Einmischung herunter. »Jawohl, Sir.«
    Ein gründlich zerknirschter Ralph Hiltch führte Sinon weg. Irgendwo zwischen Perimeter und Tor blieben sie stehen, umringt von Hiltchs eigenem Stab. »Diese kristalline Entität, der sie auf der anderen Seite begegnet sind – hat sie Ihnen verraten, wie wir das Problem der Possession lösen können?«
    »Es tut mir leid, General. Sie hat die gleiche Haltung eingenommen wie die Kiint. Wir müssen unsere eigene Lösung finden.«
    »Verdammt! Aber sie war bereit, bei der De-Possession der Besessenen zu helfen.«
    »Ja. Sie sagte, sie würde uns nach unseren eigenen ethischen Vorstellungen beurteilen, und danach wäre Raub etwas Falsches.«
    »In Ordnung. Wie waren die Bedingungen in diesem anderen Universum? Haben Sie etwas von den anderen Planeten sehen können?«
    »Die Bedingungen waren das, was wir aus ihnen gemacht haben. Die Realdysfunktion war allumfassend. Unglücklicherweise haben selbst Wünsche Grenzen. Wir waren ganz allein auf diesem Felsen, ohne frische Luft oder Nahrung. Nichts konnte daran etwas ändern. Die Entität erklärte, daß ein Planet es wesentlich besser getroffen haben würde – nicht, daß wir einen gesehen haben. Dieses Universum ist viel zu groß für eine zufällige Begegnung. Die Wesenheit deutete an, daß es sogar größer sein könnte als unser eigenes, wenn auch nicht notwendigerweise in den physischen Dimensionen. Dieses Wesen ist ein Forscher; es ist in dieses Universum übergewechselt, weil es glaubte, auf diese Weise sein eigenes Wissen ausweiten zu können.«
    »Also wartet dort nicht das Paradies?«
    »Definitiv nicht. Die Besessenen irren sich gewaltig. Es ist ein Zufluchtsort, weiter nichts. Es gibt dort nichts außer dem, was man selbst mitgebracht hat.«
    »Also ist sein Ursprung vollkommen natürlich?«
    »Ich glaube schon, ja.«
    Nach der großen Konfusion zu Beginn des Exodus hatten die Marines endlich die völlige Kontrolle über jeden, der durch eines der Tore kam. Sie hatten die Situation im Griff, und das änderte sich erst, als die letzten vier Serjeants durchkamen.
    Die Marines wollten sie zu den wartenden Transportern dirigieren, wie sie es mit allen anderen Serjeants getan hatten.
    »Bestimmt nicht, Mann«, sagte Moyo. »Wir warten hier auf sie.«
    »Auf wen?« fragte der Captain der Marines.
    »Stephanie. Sie muß irgendwie noch einmal umgekehrt sein.«
    »Tut mir leid, keine Ausnahmen.«
    »Yo, Dude«, mischte sich Cochrane ein. »Sie ist unsere Anführerin, und sie tut gerade ihre letzte gute Tat. Woher kommt ihr Katzen eigentlich, daß ihr euch benehmt wie Colonel Arschputzer persönlich?«
    Der Captain wollte protestieren, doch irgendwie brachte ihn der Anblick eines Serjeants mit einer dünnen purpurnen Sonnenbrille und einem Rucksack mit Paisley-Muster zum Verstummen.
    »Hey, ich meine, sie ist ganz allein dort draußen und kämpft gegen die letzte und gefährlichste der Koboldköniginnen, um eure Seelen zu retten! Das wenigste, was ihr tun könntet, wäre ein wenig mehr Dankbarkeit zu zeigen.«
    »Es schließt sich«, rief McPhee.
    Das Tor hatte

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