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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gerne den Wald erleben, über den Laurus ununterbrochen spricht«, sagte Camassia sehnsüchtig.
    Laurus bemerkt ein mehr als beiläufiges Interesse in ihrer Stimme.
    »Aber warum hast du denn nichts gesagt?«, erwiderte Torreya.
    »Du meinst, du hast noch welche?«
    »Sicher. Die Maschine produziert immer neue, bis Jante ihr sagt, dass sie damit aufhören soll.«
    »Du meinst, du musst nicht jede Einzelne getrennt mit Erinnerungen füllen?«, fragt Laurus hellwach.
    »Nein.«
    Er nippt nachdenklich an seinem Tee. Die merkwürdige Maschine ist scheinbar noch komplexer, als er ursprünglich befürchtet hat. »Weißt du zufällig, ob Jantes Vater eine Candyknospe mit den Konstruktionsplänen für die Maschine gefüllt hat?«
    Torreya verzieht das Gesicht, während sie einer lautlosen Stimme zuhört. »Nein, hat er nicht. Es tut mir Leid.«
    Laurus nimmt es hin, dass es nicht einfach werden wird. Er hat von Anfang an nicht damit gerechnet. Er wird eine Mannschaft hoch qualifizierter Biotechnologieexperten zusammenstellen, die loyalsten, die er finden kann. Sie werden die Komponenten der Maschine analysieren und die DNS, und sie werden ihr alle Geheimnisse entreißen. Die Arbeiten müssen unter allen Umständen geheim bleiben. Wenn auch nur der kleinste Hinweis von seinen Bemühungen nach draußen gelangte, würde jedes Labor auf ganz Tropicana ein Schwerpunktprojekt starten, um die Technologie der Candyknospen zu entschlüsseln.
    »Was machen wir heute?«, fragte Torreya.
    »Nun, ich habe eine Menge Arbeit zu erledigen«, antwortet Laurus. »Aber Camassia und Abelia haben frei; warum macht ihr nicht zusammen ein Picknick?«
     
    In seiner Jugend war Laurus ein Prinz des Königreiches Eldrath, daheim auf der Erde und in früher Zeit, als die Welt noch flach war und die Ozeane in unendlichen Wasserfällen über ihre Ränder herabstürzten. Er lebte in einer Stadt aus Kristalldomen, die um einen der größten Berge im ganzen Land herum errichtet war. Der königliche Palast thronte auf dem Gipfel, von wo man der Sage nach über die halbe Welt blicken konnte.
    Als die Warnung über Marodeure in der Zitadelle eintraf, führte er seine Ritter zur Verteidigung des väterlichen Reiches. Sie waren dreißig, in spiegelnden Rüstungen, begierig, auf ihren riesigen Schmetterlingen in den Krieg zu fliegen.
    Das Dorf am Rand des Schlachtfelds wurde von Trolls und Goblins belagert. Feuer rasten durch die Hütten aus Lehmflechtwerk, und die rauen Schreie der Schlacht hallten durch die Luft.
    Laurus zog sein ledernes Langschwert und hielt es hoch. »Im Namen des Königs und der Mutter Gottes, ich schwöre, dass niemand von uns ruhen wird, bis Lord Roks Brut aus diesem Land vertrieben ist!«, rief er.
    Die Ritter zogen wie ein Mann ebenfalls ihre Schwerter und brüllten ihre Zustimmung hinaus. Zusammen jagten sie auf das Dorf zu. Die Trolls und Goblins waren riesige Kreaturen, narbig und mit blaugrüner Hand und gelben giftigen Fängen. Doch sie waren blind in ihrer Raserei und keine wirklichen Schwertkämpfer, nichts als Lust am Töten und Verstümmeln trieb sie an. Ihre wilden Schwinger mit dem Schwert waren langsam und ungenau. Laurus war mitten unter ihnen, und seine eigene Waffe arbeitete mit schrecklicher Präzision. Ein schneller, machtvoller Hieb, und ein weiterer Gegner krachte zu Boden. Dunkle gelbliche Flüssigkeit brodelte aus der Wunde. Die Schlacht tobte den ganzen Tag inmitten des öligen Rauchs, der Flammen und schmutzigen Steine. Laurus entging jeglicher Verwundung, obwohl der Feind seine wildesten Angriffe gegen ihn richtete, rasend vor Wut beim Anblick der schlanken goldenen Krone, die Laurus als Prinzen des Hauses Eldrath verriet.
    Die Nacht senkte sich bereits herab, als der letzte Troll fiel. Das Dorf jubelte seinem Prinzen und seinen Rittern zu. Und eine wunderschöne Maid mit langem rotem Haar trat vor und entbot ihm Wein aus einem goldenen Kelch. Laurus konnte das Gefühl nicht vergessen, wie es gewesen war, dieses unglaubliche Tier zu fliegen, mit der langen wehenden Mähne und den gigantischen regenbogenfarbenen Schwingen, die rechts und links von ihm scheinbar ohne jede Mühe schlugen.
     
    Und er fliegt noch immer. Die drei Frauen sind unter ihm, lagern im hohen Gras unter dem Schatten eines großen Magnolienbaums. Ein kleiner See liegt zwanzig Meter entfernt, und orangerote Fische gleiten durch das dunkle Wasser.
    Ryker landet lautlos in den Ästen über den Frauen. Keine hat ihn bemerkt.
    »Ich hatte zuerst

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