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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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heiser.
    »Ja.«
    »Und ihr macht nichts weiter, als sie am Hafen zu verkaufen?«
    »Ja. Wenn ich genug verkauft habe, möchte ich neue Beine und Augen für Jante. Ich weiß nicht, wie viel Geld das kostet, aber wahrscheinlich ziemlich viel.«
    Laurus zittert am ganzen Leib. Er muss daran denken, was geschehen wäre, wenn er die Maschine und die Kinder nicht als Erster gefunden hätte. Sie musste irgendeinen programmierbaren Synthesemechanismus für Neurophysine enthalten. Auch das eine Technik, von der er noch nie im Leben gehört hat.
    Das Marktpotential ist Schwindel erregend.
    Er blickt erneut in Torreyas große grüne Augen. Sie ist merkwürdig passiv, fast unterwürfig, als wartet sie darauf, was er als Nächstes befiehlt. Kinder, wird ihm bewusst, erfassen jede Situation instinktiv.
    Er legt die Hand auf ihre Schulter in der Hoffnung, dass sie die Geste als beruhigend und väterlich empfindet. »Dieser Raum ist sehr ungemütlich. Lebt ihr etwa gerne hier?«
    Torreya schürzt die Lippen, während sie über die Frage nachdenkt. »Nein. Aber hier lassen sie uns in Ruhe. Keiner macht uns Schwierigkeiten.«
    »Was würdet ihr davon halten, mit mir zu kommen und bei mir zu leben? Dort würde euch auch niemand Schwierigkeiten machen. Ich verspreche es.«
     
    Laurus’ Villa liegt auf einem Ausläufer in den Bergen hinter Kariwak. Die breite Steinfassade überblickt die Stadt und das dahinterliegende Inselmeer. Er hat sie wegen dieser Aussicht gekauft, sein gesamtes Reich als lebendes Bild vor ihm ausgebreitet.
    Torreya drückt das Gesicht an das Fenster des Rolls Royce, während sie den Berg hinauffahren. Sie ist fasziniert von der vornehmen Pracht des Anwesens. Jante sitzt neben ihr und klatscht freudig in die Hände, während sie ihm den Blick auf Rasen und Statuen und gewundene Kieswege und Teiche und Springbrunnen ermöglicht.
    Die Tore der inneren Verteidigungszone schließen sich hinter dem bronzefarbenen Wagen, und er gleitet über die Auffahrt zum Haus. Pfauen spreizen zur Begrüßung ihre majestätischen Schwänze. Diener eilen die breiten Steinstufen von der Eingangstür herab. Jante wird vorsichtig aus dem Wagen gehoben und ins Haus getragen. Torreya steht auf den granitenen Pflastersteinen und dreht sich herum und herum, den Mund voller Staunen weit aufgerissen.
    »Haben Sie das wirklich ernst gemeint?«, fragt sie atemlos. »Dürfen wir wirklich hier wohnen?«
    »Ja.« Laurus grinst breit. »Ich habe es ernst gemeint. Das ist von heute an euer Zuhause.«
    Camassia und Abelia kommen aus der Villa, um ihn zu begrüßen. Camassia ist zwanzig Jahre alt, eine groß gewachsene orientalische Schönheit mit langen schwarzen Haaren und einer vornehmen aristokratischen Ausstrahlung. Sie ist früher mit Kochia zusammen gewesen, einem Händler in Palmetto, der von Laurus die lukrative Lizenz erhalten hat, affinitätsgebundene Hunde an Außenweltler zu verkaufen. Die Tiere werden auf Koloniewelten der Stufe eins für Polizeiarbeit eingesetzt. Eines Tages beschloss Laurus, dass er sie lang ausgestreckt und nackt auf seinem Bett haben wollte, ihre kühle Selbstsicherheit zerbrochen von der animalischen Hitze der Brunst. Kochia zögerte keinen Augenblick, sie Laurus zum Geschenk zu machen. Schwitzend und lächelnd hatte er sie ihm überreicht.
    Launen wie diese helfen Laurus, seine Reputation aufrecht zu erhalten. Indem Kochia sich gefügt hat, ist er anderen ein Exempel des Gehorsams. Hätte er sich geweigert, hätte Laurus ihn ebenfalls zu einem Exempel gemacht.
    Abelia ist die jüngere der beiden, sechzehn oder siebzehn, mit blonden Haaren, das in winzigen Locken schulterlang herabhängt. Ihr Körper ist schlank und kompakt und aufregend anmutig. Laurus hat sie vor zwei Jahren von ihren Eltern als Bezahlung für Schutz und zur Abgeltung von Spielschulden entgegengenommen.
    Die beiden jungen Frauen wechseln unsichere Blicke, als sie Torreya sehen. Offensichtlich fragen sie sich, wen von ihnen beiden sie ersetzen soll. Mehr als jeder andere kennen sie Laurus’ unberechenbaren Geschmack.
    »Das ist Torreya«, sagt Laurus. »Sie wohnt von heute an bei uns. Heißt sie willkommen.«
    Torreya hebt den Kopf und blickt sichtlich ehrfürchtig von Camassia zu Abelia. Dann lächelt Abelia, und das Eis ist gebrochen. Sie führen Torreya, die ihren Sack hinter sich über die Pflastersteine herschleift, ins Innere des Hauses. Camassia und Abelia fangen an wie zwei ältere Schwestern über Torreya zu schwatzen und zanken, wie sie

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