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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sehen, ein gutes Stück weiser, aber immer noch gutmütig. Wem geht das nicht so?
    Eden besaß eine lange silberne Andockspindel, die aus der Nabe seiner nördlichen Endkappe ragte und gegenläufig zum Habitat rotierte. Die Ithilien war zu groß, um direkt anzudocken; das Schiff bestand im Grunde genommen aus einer Gerüstkonstruktion, die an den Eiffelturm erinnerte und den langen Konus des Fusionsantriebs umhüllte. Tanks und Frachtcontainer klebten an der Konstruktion wie kleine silberne Kletten. Die Lebenserhaltungskapsel befand sich am Bug, eine sechzig Meter durchmessende Kugel, aus der Wärmetauscherpaneele ragten wie die Flügel einer robotischen Libelle. Vor der Lebenserhaltungskapsel und in einem eigens dazu angefertigten Gestell ruhte der Same für ein weiteres Habitat, Ararat, das dritte im Orbit um den Jupiter. Es war ein massiver Klumpen Biotechnologie in Tropfenform, einhundert Meter lang und eingehüllt in dicke Schichten thermokinetischen Schaums. Die Masse von Ararats Samen war der Grund dafür, dass die Ithilien so träge manövrierte. Captain Saldana positionierte das Schiff zwei Kilometer oberhalb der Spindelspitze und hielt es dort. Ein Geschwader von Fähren und Frachtschleppern schwärmte von der Spindel zu uns herüber. Ich machte mich daran, unsere Reisesäcke aus den Spinden zu zerren; nach einer Minute bewegte sich Jocelyn endlich und half mir dabei.
    »Es wird bestimmt gar nicht so übel«, sagte ich. »Das sind gute Leute.«
    Ihre Lippen wurden zu einem grimmigen Strich. »Es sind gottlose Leute. Wir hätten nicht herkommen dürfen.«
    »Schön, aber jetzt sind wir nun einmal hier. Lass uns doch versuchen, das Beste daraus zu machen, ja? Es sind nur fünf Jahre. Und du solltest wirklich nicht so vorschnell urteilen.«
    »Das Wort der Päpstin reicht mir.«
    Womit alles meine Schuld war, wie immer. Ich öffnete den Mund zu einer Antwort, doch zum Glück schwebten die Zwillinge in die Kabine und schnatterten fröhlich über die Annäherungsphase. Wie immer errichteten wir hastig unsere Fassade. Alles in Ordnung. Kein Streit. Mum und Dad sind glücklich.
    Meine Güte, warum machen wir das?
     
    Der röhrenförmige Korridor, der durch das Zentrum von Edens Andockspindel verlief, endete in einer großen Halle unmittelbar vor dem großen rotierenden Drucksiegel. Es war eine große, in den Polyp eingelassene Blase mit sechs mechanischen Luftschleusen, die in gleichen Abständen über den Äquator verteilt waren. Ein Bildschirm über einer der Schleusen signalisierte den Ankömmlingen von Bord der Ithilien, und wir glitten gehorsam hindurch. Der Tunnel dahinter senkte sich überraschend steil nach unten. Ich schwebte nahezu dreißig Meter hinab, bevor ich die ersten Zentrifugalkräfte spürte. Vielleicht ein Fünfzehntel g, gerade ausreichend, um mir einen gleitenden Gang zu ermöglichen.
    Am anderen Ende des Tunnels erwartete uns ein Einreiseschalter. Zwei Polizeibeamte in schicken grünen Uniformen standen dahinter. Und ich meine schick: Makellos, gebügelt, mit perfektem Sitz. Ich grinste freundlich, während die erste der beiden meinen Pass entgegennahm und ihn mit ihrem handtellergroßen PNC-Wafer scannte. Sie versteifte sich leicht und verzog das Gesicht zu einem nichts sagenden höflichen Lächeln. »Chief Parfitt. Willkommen auf Eden, Sir.«
    »Danke sehr«, antwortete ich und fügte nach einem kurzen Blick auf ihr Namensschild hinzu: »Officer Nyberg.«
    Jocelyn funkelte sie feindselig an, was bei Nyberg ein unmerkliches Stirnrunzeln erzeugte. Das hatte mir noch gefehlt. Keine Stunde, und es war durch die gesamte Abteilung gelaufen wie ein Buschbrand. Die Frau des neuen Chefs ist eine Nervensäge. Großartig.
    Hinter dem Einreiseschalter erwartete uns eine Standseilbahn. Die Zwillinge stürzten ungeduldig hinein. Und endlich erblickte ich das Innere Edens. Wir sanken unter die Plattform und in ein weißes Leuchten. Nicolettes Gesicht zeigte ein hübsches, ungläubiges Lächeln, während sie sich die Nase an der Scheibe plattdrückte. Einen Augenblick lang erinnerte ich mich, wie ihre Mutter ausgesehen hatte, damals, als sie noch gelächelt hatte … ich muss mir diese Vergleiche abgewöhnen.
    »Dad, es ist wunderschön!«, sagte sie.
    Ich legte meinen Arm um sie und Nathaniel und genoss den Augenblick. Glauben Sie mir, es geschieht wirklich selten genug, dass man etwas mit seinen fünfzehnjährigen Kindern gemeinsam hat. »Ja. Es ist überwältigend.« Die Zwillinge hatten keine große

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