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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Plaza in Bewegung, während die Zwillinge ihn mit Fragen durchlöcherten. Einen Augenblick später folgte Jocelyn.
    »Ihre Frau ist wohl nicht an Servitoren gewöhnt?«, erkundigte sich Michael Zimmels mitfühlend.
    »Ich fürchte, sie hat sich das Dekret der Päpstin ein wenig zu sehr zu Herzen genommen, was Affinität angeht«, erzählte ich ihm.
    »Ich dachte immer, das gilt nur für Menschen, denen das Affinitätsgen eingespleißt wurde?«
    Ich zuckte die Schultern.
     
    Das Büro des Polizeichefs lag in einer Ecke des zweistöckigen PHQ. Und obwohl es ein nüchternes Zimmer mit nüchternem Mobiliar war, hatte ich einen phantastischen Ausblick über die gesamte Länge des Habitats.
    »Sie hatten eine Menge Glück mit dieser Versetzung, wissen Sie das?«, verriet mir Michael Zimmels, sobald sich die Tür hinter uns geschlossen hatte. »Es ist der Traumposten eines jeden Polizisten. Hier gibt es praktisch nichts zu tun.«
    Genau genommen war ich hier auf Eden kein Polizist, sondern Sicherheitsmann der Corporation. Doch die Delph Company war einer der wichtigsten Partner der Jovian Sky Power Corporation, die Eden gegründet hatte. Im Grunde genommen war das Habitat eine Schlafstadt für die Besatzungen der Helium-III-Minen und die zugehörigen Unterstützungsanlagen. Doch selbst die Arbeiter der JSKP besitzen ein Recht auf eine gewisse zivile Selbstverwaltung, und so war Eden rein rechtlich betrachtet ein UN-Protektorat mit einem gewählten Rat und unabhängiger Rechtsprechung. Auf dem Papier zumindest. In Wirklichkeit war es von Kopf bis Fuß ein Konzernstaat, und sämtliche wichtigen zivilen Posten wurden von JSKP-Personal mit unbefristetem Sonderurlaub bekleidet. Von Leuten wie mir.
    »Es muss doch einen Haken geben.«
    Zimmels grinste. »Kommt darauf an, aus welchem Winkel Sie die Sache betrachten. Die Habitat-Persönlichkeit überwacht neunundneunzig Prozent des Innenraums. Die innere Polypoberfläche ist durchsetzt mit Clustern spezialisierter Sinneszellen, die elektromagnetische Wellen, das infrarote, sichtbare und ultraviolette Spektrum, die Temperatur, magnetische Felder, Gerüche, ja selbst Druckschwankungen auffangen können, mit einem Wort, alles, was Sie tun oder sagen. Was bedeutet, dass niemand im Habitat etwas vor der Habitat-Persönlichkeit verbergen kann. Kein Betrug an Partnern, kein Diebstahl, keine Schlägereien mit dem Boss, wenn man zu viel getrunken hat. Das Habitat sieht alles, hört alles, weiß alles. Also ist eigentlich keine Polizei nötig, genauso wenig wie die Sorge, genügend Beweise zusammenzutragen.«
    »Ihr Götter!« Ich blickte mich suchend um und fühlte mich augenblicklich überführt und schuldig. »Neunundneunzig Prozent, sagen Sie? Was ist mit dem fehlenden einen Prozent?«
    »Büros wie dieses hier. In Gebäuden mit einem oberen Stockwerk, wo es keinen Polyp und keine Servitoren gibt. Doch selbst dort kann das Habitat durch die Fenster sehen. Im Grunde genommen sieht es alles. Außerdem – das hier ist eine Schlafstadt der Corporation. Wir haben weder Arbeitslosigkeit noch eine kriminelle Unterschicht. Unsere Hauptaufgabe besteht darin sicherzustellen, dass die Betrunkenen nach Schichtende unbeschadet nach Hause gelangen.«
    »Wunderbar«, grunzte ich. »Kann ich mit dieser Habitat-Persönlichkeit sprechen?«
    Zimmels tippte einen Kode in seinen Desktop. »Die Habitat-Persönlichkeit ist vollständig in das Datennetz eingebunden, aber Sie können auch per Affinität mit ihr kommunizieren. Angesichts Ihrer Stellung wird Ihnen gar nichts anderes übrig bleiben, als Affinität einzusetzen. Auf diese Weise sprechen Sie nicht bloß mit der Persönlichkeit sondern können sich direkt auf ihr Sensorium aufschalten, der großartigste Trip in die virtuelle Realität, den Sie je erleben werden. Selbstverständlich verfügt das gesamte leitende Personal über implantierte Symbionten, Hölle, fast neunzig Prozent der Bevölkerung ist affinitätsfähig. Wir benutzen sie ununterbrochen, um zu kommunizieren, es ist viel einfacher und bequemer als Telekonferenzen. Und Affinität ist der Hauptgrund, warum die Verwaltung von Eden so problemlos funktioniert. Ich bin überrascht, dass die Company Ihnen nicht noch vor der Abreise von der Erde einen Symbionten implantiert hat; ohne können Sie hier oben nicht effektiv arbeiten.«
    »Ich habe ihnen gesagt, dass ich warten will, bis ich hier bin«, erwiderte ich, was beinahe der Wahrheit entsprach.
    Das Terminal gab ein melodisches Summen von

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