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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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in der Konföderierten Gesetzgebung bewirkte, dass der Besitz eines Antimaterieantriebs nicht direkt illegal war, wohingegen der Besitz von Antimaterie in der gesamten Konföderation als Kapitalverbrechen galt.)
    Versorgungsschläuche aus den verschiedenen Tanks und Generatoren des Raumhafens steckten in den entsprechenden Sockeln auf der Unterseite des Schiffsrumpfes und belieferten die Lady MacBeth mit grundlegenden Dingen wie Frischwasser und Atemluft. Ein weiterer Posten auf der Ausgabenliste, den Marcus liebend gerne vermieden hätte; er diente nicht gerade dazu, die ohnehin angespannte finanzielle Situation zu erleichtern.
    Sie würden schon sehr bald wieder ablegen müssen, und das Schicksal schien bereits entschieden zu haben, mit welchem Auftrag. Was seine Intuition jedoch nicht daran hinderte, unterschwellig weiterhin Sturm zu laufen gegen Antonio Ribeiros Plan. Wenn es ihm doch nur gelang, ein einziges praktisches oder logisches Argument dagegen zu finden …
    Er wartete geduldig, während sich die Mannschaft in der Messe des Lebenserhaltungsmoduls A versammelte. Wai Choi, die Pilotin des Raumflugzeugs, schwebte durch die Deckenluke herab und verankerte ihre Schuhe auf einem StikPad am Decksboden. Sie warf Marcus ein verschlagenes Grinsen zu, das an Herausforderung grenzte. Dreimal im Verlauf der letzten fünf Jahre hatte sie ihm in seiner Kabine Gesellschaft geleistet; nichts Ernstes, doch sie hatten sicherlich ihre Momente gehabt. Was, wie Marcus vermutete, bei ihr für mehr Toleranz ihm gegenüber gesorgt hatte, als die restlichen Mitglieder seiner Besatzung sie an den Tag legten.
    Am anderen Ende des Spektrums war Karl Jordan, der Systemspezialist der Lady MacBeth. Er besaß das aufbrausendste Temperament, die größte Begeisterungsfähigkeit und war sicherlich der ernsthafteste von allen. Vermutlich war der Grund dafür sein Alter; Karl war gerade fünfundzwanzig, und die Lady MacBeth war erst sein zweites Schiff.
    Was Schutz betraf, so wusste niemand genau, was im Kopf des Kosmoniken vorging; er besaß keine sichtbare Mimik. Im Gegensatz zu Marcus war er nicht genetisch an die Schwerelosigkeit angepasst; Jahrzehnte der Arbeit auf Schiffen und in Raumhafendocks hatten dazu geführt, dass seine Knochen Kalzium verloren hatten, seine Muskeln geschwunden waren und sein Gefäßsystem unter Atrophie litt. Auf jedem Asteroiden fanden sich Hunderte, die, wie er, langsam ihre Körperteile durch mechanische Prothesen ersetzten. Manche von ihnen trennten sich sogar ganz von ihrer humanoiden Gestalt. Mit seinen dreiundsechzig Jahren war Schutz immer noch humanoid, wenngleich nur noch zwanzig Prozent seines Körpers biologisch waren. Seine zahlreichen Prothesen machten ihn zu einem exzellenten Techniker.
    »Man hat uns einen Flug mit Gewinnbeteiligung angeboten«, berichtete Marcus der versammelten Mannschaft. Er erklärte ihnen Victorias Theorie über die Staubgürtel und die magnetischen Anomalien und die Möglichkeit, diese mit Hilfe spezieller Sensoren aufzuspüren. »Ribeiro wird uns mit Bordnahrung und vollen Tanks ausstatten. Wir müssen nichts weiter tun, als mit der Lady MacBeth zu einem Scheibensystem zu fliegen und das Gold einzuladen.«
    »Es muss doch einen Haken geben«, sagte Wai. »Ich glaube nicht an Berge aus Gold, die herrenlos durch das All treiben und nur darauf warten, dass wir vorbeikommen und sie finden.«
    »Glaub es nur«, sagte Roman. »Du hast doch die Dorados selbst gesehen. Warum sollten andere Metalle nicht auf die gleiche Weise vorkommen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube nur, dass es nicht so einfach sein kann.«
    »Du bist mir vielleicht ein Pessimist.«
    »Was hältst du von der Sache, Marcus?«, wandte sie sich an ihn. »Was sagt dir deine Intuition?«
    »Über die Mission? Gar nichts. Ich mache mir mehr Sorgen wegen Antonio Ribeiro.«
    »Er ist mir definitiv nicht geheuer«, stimmte Katherine ihm zu.
    »Es mag vielleicht in gesellschaftlicher Hinsicht nicht gerade vorteilhaft sein, sich wie ein totaler Trottel zu verhalten«, entgegnete Roman. »Aber es ist kein Verbrechen. Außerdem hatte ich das Gefühl, als wüsste diese Victoria Keefs, wovon sie spricht.«
    »Eine eigenartige Kombination«, sinnierte Marcus. »Ein Möchtegern-Playboy und eine Astrophysikerin. Ich frage mich wirklich, wie die beiden zusammengekommen sind.«
    »Sie sind beide Bürger von Sonora«, sagte Katherine. »Ich habe in den öffentlichen Datenspeichern nachgesehen. Beide sind hier geboren. So

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