Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
einer fraktionierten Destillation durchläuft. Man bekommt auch keinen Zwiebelschaleneffekt mit Schichten verschiedener Materialien. So etwas kommt bei großen Planeten nicht vor, also auch nicht hier. Wenn es Gold gibt und Platin und den ganzen restlichen phantastischen Kram, dann versteckt in Erzen oder Legierungen, wie es immer der Fall ist.«
    »Also hat Antonio übertrieben, als er gemeint hat, es wäre rein«, entgegnete Karl. »Wir suchen halt nur nach den Metallbrocken, wo das meiste drin steckt. Selbst wenn es nur fünfzig Prozent sind, na und? Wir werden niemals alles ausgeben können.«
    Marcus mischte sich nicht in die Diskussion ein. Es war praktisch das einzige Thema, seit sie vor fünf Tagen vom Sonora-Asteroiden gestartet waren. Katherine hatte die Rolle der Oberskeptikerin übernommen, mit gelegentlicher Unterstützung von Schutz und Wai, während die anderen sich alle Mühe gaben, sie niederzumachen. Das Dumme daran war nur, wie er sich eingestand, dass keiner von ihnen genug wusste, um als Fachmann zu sprechen. Wenigstens hatten sie aufgehört, ständig wegen ihrer überstürzten Abreise vom Ayacucho mit ihm zu schimpfen.
    »Falls die Planetoiden einen flüssigen Metallkern besessen haben, dann muss er sich bei der Kollision, aus der der Staubring hervorgegangen ist, extrem weit verteilt haben«, sagte Katherine. »Wir werden nicht einmal mehr berggroße Stücke vorfinden, höchsten Kieselsteine.«
    »Hast du eigentlich in letzter Zeit mal aus dem Fenster gesehen?«, entgegnete Roman. »Der Gürtel ist nicht gerade arm an Riesentrümmern.«
    Marcus musste lächeln, als er es hörte. Der Gürtel hatte ihm Sorgen bereitet, als sie vor zwei Tagen im System angekommen waren. Die Lady MacBeth war tief ins System hinein gesprungen und drei Millionen Kilometer oberhalb der Ekliptik herausgekommen. Es war ein exzellenter Aussichtspunkt. Die kleine orangefarbene Sonne brannte im Zentrum einer Staubscheibe von gut einhundertsechzig Millionen Kilometern Durchmesser. Es gab keine deutlich getrennten Bänder, wie man sie bei Gasriesen finden konnte; dies hier war ein kontinuierlicher körnig-grauer Schleier, der das halbe Universum verdeckte. Nur in unmittelbarer Nähe der Sonne war er dünner; was auch immer zu Beginn an Materie dort gewesen sein mochte, war längst verdampft und hatte ein drei Millionen Kilometer durchmessendes Band über der Photosphäre freigemacht. Die Lady MacBeth beschleunigte mit einem Zwanzigstel g von der Sonne weg und kurvte in einen entgegengesetzten Orbit. Auf diese Weise würden die magnetischen Sensoren den größtmöglichen Teil der Scheibe erfassen. Unglücklicherweise erhöhte sich dadurch auch die Möglichkeit einer Kollision um eine Größenordnung. Bis jetzt hatte das Bordradar zwar nur ganz gewöhnlichen interplanetaren Staub entdeckt, doch Marcus bestand darauf, dass ständig zwei Besatzungsmitglieder an den Monitoren saßen und ihre nächste Umgebung im Auge behielten.
    »Zeit für einen weiteren Start«, sagte er.
    Wai befahl dem Bordrechner per Datavis eine letzte Systemdiagnose des Satelliten. »Jorge ist schon wieder nicht hier«, sagte sie sarkastisch. »Ich frage mich, was das zu bedeuten hat?«
    Jorge Leon war einer von zwei Begleitern, die Antonio für das Unternehmen mit an Bord gebracht hatte. Er war der Besatzung als erstklassiger Hardware-Spezialist vorgestellt worden, der die Konstruktion der Detektorsatelliten überwacht hatte. Bisher hatte Leon allerdings bemerkenswert wenig Interesse für die Detektoren gezeigt. Es war Victoria gewesen, die Marcus und seiner Besatzung erklärt hatte, wie die Systeme funktionierten.
    »Vielleicht sollten wir ihn in unseren medizinischen Scanner sperren«, schlug Karl unbekümmert vor. »Würde mich interessieren, was wir in ihm finden. Jede Wette, dass er eine ganze Wagenladung von Waffenimplantaten mit sich herumschleppt.«
    »Großartige Idee«, entgegnete Roman. »Du fragst ihn. Der Typ ist mir nicht geheuer.«
    »Ja, Katherine, erklär uns das doch bitte mal«, sagte Karl. »Wenn es kein Gold in diesem Staubgürtel gibt, wie kommt es dann, dass sie einen Berufskiller mit an Bord gebracht haben, um sicherzustellen, dass wir nicht mit ihrem Anteil verschwinden?«
    »Karl!«, warnte Marcus. »Das reicht jetzt.« Er warf einen vielsagenden Blick auf die offene Schleusenluke. »Wenn wir jetzt den Satelliten starten könnten, bitte?«
    Karl lief rot an, und hastig machte er sich daran, eine Verbindung zwischen dem

Weitere Kostenlose Bücher