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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Gesellschaft meinen Vorschlag abgelehnt. Sie meinen, ein ausgeweitetes magnetisches Array würde keine besseren Daten liefern als die Breitbandspektroskopie, nicht in dem Maßstab, der dazu erforderlich wäre. Außerdem wäre die Spektroskopie schneller.«
    »Dumm für Mitchell-Courtney«, sagte Antonio mit wölfischem Grinsen. »Aber nicht für uns. Die liebe Victoria kam nämlich mit ihrem Vorschlag zu mir, und mit einer einfachen Beobachtung.«
    »Eine gewöhnliche spektrographische Abtastung enthüllt nur relativ große Massestücke«, sagte sie. »Fliegen Sie mit ihrem Raumschiff fünfzig Millionen Kilometer über einem Staubgürtel, und es wird einen fünfzig Kilometer durchmessenden Klumpen Metall mit Leichtigkeit entdecken. Doch je kleiner der Klumpen, desto höher ist die erforderliche Auflösung, und desto näher müssen Sie an das Objekt heran. Eine ziemlich offensichtliche Gleichung. Mein Anomaliedetektor jedoch ist im Stande, viel kleinere Klumpen als einen Dorado-Felsen zu entdecken.«
    »So? Wenn sie kleiner sind, dann sind sie auch weniger wert«, sagte Katherine. »Das macht die Dorados doch gerade aus, dass sie so riesig sind. Glauben Sie mir, ich war dort und habe mit eigenen Augen gesehen, was diese Ex-Garissaner aufbauen. Dort gibt es genügend Metall, um ihre Industriestationen mit speziellen Mikrogravitationslegierungen zu versorgen, und zwar für die nächsten zweitausend Jahre. Kleinere Brocken nutzen überhaupt nichts.«
    »Nicht unbedingt«, sagte Marcus vorsichtig. Vielleicht war es erneut seine Intuition, oder auch nur einfache logische Extrapolation, doch er konnte sehen, in welche Richtung Victorias Gedanken gingen. »Kommt ganz darauf an, was für eine Art von kleinen Brocken man findet, nicht wahr?«
    Antonio klatschte Beifall. »Bravo, Captain. Ich wusste gleich, dass Sie der richtige Mann für uns sind.«
    »Wieso glauben Sie, dass es so etwas gibt?«, fragte Marcus.
    »Die Dorados sind der ultimative Beweis dafür«, erwiderte Victoria. »Es gibt zwei mögliche Quellen für Staubgürtel um Sterne herum. Die erste besteht darin, dass sich Materie, die bei der Bildung des Sterns übrig geblieben ist, allmählich aggregiert. Diese Form von Staubgürteln ist für uns ohne Nutzen, dort finden sich hauptsächlich die leichteren Elemente, kohlenstoffhaltige chondritische Partikel mit vereinzelten Spuren von Aluminium-Silikaten, wenn man Glück hat. Die zweite mögliche Quelle besteht aus Trümmerteilen von Kollisionen. Wir glauben, dass die Dorados auf genau diese Weise entstanden sind. Fragmente von Planetoiden, die groß genug waren, um Kerne geschmolzenen Metalles zu bilden. Als sie auseinander brachen, kühlte sich das Metall wieder ab und erstarrte zu diesen gigantischen wertvollen Klumpen.«
    »Aber Nickeleisen wäre nicht das einzige Metall«, führte Marcus den Gedanken weiter, zufrieden darüber, dass er ihren Ausführungen folgen konnte. »Es muss doch sicherlich auch noch andere Brocken geben, die durch den Staubgürtel treiben.«
    »Ganz genau, Captain«, fuhr Antonio eifrig fort. »Rein theoretisch müssten sich sämtliche Elemente des Periodensystems finden. Wir könnten über die Scheibe fliegen und uns jedes Element suchen, das wir brauchen. Keine aufwändigen und mühsamen Verhüttungsprozesse, um das Material aus seinem Erz zu extrahieren. Es ist dort und wartet auf uns, und das in der reinsten nur denkbaren Form: Gold, Silber, Platin, Iridium. Was auch immer Sie sich erträumen.«
     
    Die Lady MacBeth ruhte auf einem Andockgestell im Raumhafen von Sonora, eine einfache, stumpfe graue Kugel von fünfundsiebzig Metern Durchmesser. Sämtliche adamistischen Raumschiffe besaßen die gleiche Geometrie, diktiert von den Operationsparametern der ZTT-Technologie, die nach perfekter Symmetrie verlangte. In ihrem Innern befanden sich vier separate Lebenserhaltungsmodule, in Pyramidenform angeordnet; außerdem gab es einen zylindrischen Hangar für das Raumflugzeug, einen kleineren für das multiple Service Vehicle, kurz MSV, sowie fünf Frachthangars. Der Rest des Rumpfes wurde von einem massiven Gewirr verschiedenster Maschinerien, Generatoren und Tanks eingenommen. Das Hauptantriebssystem bestand aus drei Fusionsrohren, die der Lady MacBeth eine Beschleunigung von elf g verliehen. Die Rohre waren um einen Antimaterie-Intermix-Antrieb herum angeordnet, der diese Beschleunigung um ein Mehrfaches erhöhen konnte – untrügliches Zeichen für ihre Kampftauglichkeit. (Eine Lücke

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