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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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bemerkenswert ist es also auch wieder nicht.«
    »Ist einer von ihnen vorbestraft?«, fragte Wai.
    »In den Speichern war nichts zu finden. Antonio hat in den letzten sieben Jahren dreimal vor Gericht gestanden; jedes Mal ging es um Steuerangelegenheiten. Er hat jedes Mal gezahlt.«
    »Also mag er das Finanzamt nicht besonders«, schloss Roman. »Das macht ihn in meinen Augen zu einem von den guten Jungs.«
    »Streitereien mit den Finanzämtern sind für die Reichen an der Tagesordnung«, sagte Wai.
    »Nur, dass er im Grunde genommen gar nicht besonders reich ist«, sagte Katherine. »Ich habe auch in den Dateien der lokalen Niederlassung von Collins Media nachgeforscht; sie verfügen über Informationen über die reichsten Bürger von Sonora. Mister Ribeiro Senior hat sein Geld mit der Fischzucht gemacht; er hat den Franchisevertrag von der Entwicklungsgesellschaft erhalten, die Biosphäre des Binnenozeans mit Fisch zu besetzen. Antonio bekam eine fünfzehnprozentige Beteiligung an der Fischzuchtgesellschaft, als er einundzwanzig wurde, die er dann auch prompt für einen geschätzten Betrag von achthunderttausend Fuseodollars verkauft hat. Seinem Vater hat das wohl gar nicht gefallen; es gibt eine Reihe von Schlagzeilen über den Familienstreit, der in aller Öffentlichkeit geführt wurde.«
    »Also ist er genau das, was er zu sein vorgibt«, sagte Roman. »Ein nicht besonders reicher Junge mit kostspieligem Geschmack.«
    »Wie kann er dann die magnetischen Detektoren bezahlen, die wir ausbringen werden?«, fragte Wai. »Oder hat er vor, uns die Rechnung zu überlassen und zu verschwinden?«
    »Die Detektoren warten bereits darauf, an Bord geladen zu werden«, sagte Marcus. »Antonio hat mehrere Partner, Leute, die im gleichen undichten Boot sitzen wie er und bereit sind, ein Risiko einzugehen.«
    Wai schüttelte den Kopf. Sie hatte immer noch Zweifel. »Ich kaufe ihm die Geschichte nicht ab. Es klingt zu sehr nach Reichwerden ohne Risiko.«
    »Victoria Keefs Theorie über die Entstehung von Staubgürteln klingt plausibel, und sie sind bereit, ihr eigenes Geld in die Hardware zu investieren. Was für Garantien willst du denn noch?«
    »Über wie viel Geld reden wir hier eigentlich?«, fragte Karl. »Ich meine, wenn wir das Schiff bis zum Rand voll machen, wie hoch wäre der Wert unserer Ladung?«
    »Wenn man die Dichte berücksichtigt, kann die Lady MacBeth ungefähr fünftausend Tonnen Gold in ihren Frachthangars aufnehmen«, antwortete Marcus. »Damit reagiert das Schiff zwar ausgesprochen träge, aber ich komme immer noch zurecht.«
    Roman grinste Karl an. »Der aktuelle Kurs liegt bei dreieinhalbtausend Fuseodollars pro Kilogramm Gold.«
    Karls Augen blickten einen Moment lang geistesabwesend, während seine neurale Nanonik die Zahlen durchrechnete. »Siebzehn Komma fünf Milliarden Fuseodollars. Herr im Himmel!«
    Roman lachte. »Pro Trip.«
    »Wie will dieser Ribeiro die Gewinne teilen?«, erkundigte sich Schutz.
    »Wir bekommen ein Drittel«, sagte Marcus. »Also etwa fünf Komma acht Milliarden. Wovon ich wiederum meine dreißig Prozent beanspruche. Der Rest wird zu gleichen Teilen unter euch aufgeteilt, genau wie es in der Prisenklausel in euren Verträgen steht.«
    »Scheiße!«, flüsterte Karl. »Wann brechen wir auf, Captain?«
    »Hat irgendjemand irgendwelche Einwände?«, fragte Marcus. Er blickte Wai Choi fragend an.
    »Also schön«, sagte sie. »Trotzdem. Nur, weil man an der Oberfläche keine Sprünge sieht, heißt das noch lange nicht, dass es im Innern keine gibt.«
     
    Das Andockgestell hob die Lady MacBeth sanft aus der kraterförmigen Bai des Raumhafens. Sobald das Schiff den Rand hinter sich gebracht hatte, entfalteten sich die Wärmeableitpaneele, und Sensorbündel schoben sich an langen Trägern aus ihren Nischen. Visuelle und Radarinformationen wurden vom Bordrechner kollationiert und in Echtzeit an Marcus’ neurale Nanonik weitergeleitet. Er lag im Zentrum der Brücke mit geschlossenen Augen auf seiner Beschleunigungsliege, als der Sternenhimmel in seinem Bewusstsein erstrahlte. Zarte Symbole legten sich über die Visualisierung, Statusdiagramme und Navigationsvektoren, die in allen Grundfarben leuchteten.
    Die chemischen Korrekturtriebwerke feuerten, und inmitten von Fontänen heißer Abgase entfernte sich die Lady MacBeth von ihrem Landegestell. Vor Marcus’ geistigem Auge erschien ein langer Schlauch aus orangefarbenen Ringen, der Kursvektor, der sie zum Gasriesen bringen

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