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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Psychologie.«
    »Man kann doch nicht alles, was man nicht versteht, auf das Wesen der Xenos abschieben. Das ist Drückebergerei. Auch wenn es mich zu meiner abschließenden Frage bringt: Wenn man ein Wurmloch über Gott weiß wie viele Lichtjahre mit derartiger Genauigkeit positionieren kann, wozu braucht man dann überhaupt Raumschiffe? Welche Psychologie steckt da dahinter?«
    »Also schön, Marcus, ich gebe mich geschlagen. Sag du es mir.«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Ich habe sämtliche Dateien durchgearbeitet, die wir über Wurmlöcher besitzen, und versucht, eine Lösung zu finden, die sämtlichen Aspekten Rechnung trägt. Aber ich finde keine. Die ganze Geschichte ist von vorn bis hinten paradox.«
    »Also bleibt nur eine Möglichkeit, nicht wahr?«
    Marcus drehte den Kopf und betrachtete die massige Gestalt des Kosmoniken. »Und die wäre?«
    »Selbst durch das Wurmloch zu gehen und die Xenos zu fragen.«
    »Ja. Vielleicht werde ich das auch tun. Irgendjemand wird es irgendwann tun müssen. Was sagt unsere liebe Katherine dazu? Können wir mit unseren SII-Raumanzügen hindurch?«
    »Sie bastelt ein paar Sensoren zusammen, die sie durch die Grenzfläche schieben kann. Diese graue Schicht ist keine physische Barriere. Katherine hat bereits ein elektrisches Kabel hindurch gesteckt. Es scheint sich um eine Art Druckmembran zu handeln; offensichtlich soll sie verhindern, dass die Schiffsatmosphäre in das Wurmloch entweicht.«
    »Noch so eine Milliarden-Dollar-Entdeckung. Herr im Himmel, die Sache wächst uns über den Kopf. Wir müssen Prioritäten setzen.« Per Datavis setzte er sich mit dem Bordrechner in Verbindung und befahl allen Besatzungsmitgliedern, sich in der Hauptmesse von Lebenserhaltungsmodul A zu einer Lagebesprechung einzufinden.
     
    Karl kam als Letzter. Der junge Systemtechniker wirkte erschöpft. Er verzog das Gesicht, als er Marcus sah.
    »Ich dachte, du wärst drüben im Schiff der Xenos?«
    »Nein.«
    »Aber du …« Karl rieb sich die Schläfen. »Vergiss es.«
    »Irgendwelche Fortschritte?«, fragte Marcus.
    »Ein paar kleine, ja. So weit ich bisher feststellen konnte, sind der molekulare Synthetisierer und seine Steuerschaltkreise im gleichen kristallinen Gitter kombiniert. Eine biologische Analogie wäre ein Muskel, der zugleich Gehirn ist.«
    »Verfolgen wir das lieber nicht zu weit«, rief Roman dazwischen.
    Karl lächelte nicht. Er nahm einen Beutel mit Trinkschokolade aus dem Spender und saugte am Nippel.
    »Katherine?«, fragte Marcus.
    »Es ist mir gelungen, einen Sensor in das Wurmloch zu schieben, der das visuelle Spektrum erfasst. Im Innern gibt es nicht viel Licht, nur das bisschen, das durch die Membran dringt. Es sieht aus, als wäre es ein schnurgerader Tunnel. Ich nehme an, dass die Xenos die künstliche Schwerkraft unter dem Portal absichtlich deaktiviert haben, damit es leichter zugänglich war. Als nächstes würde ich gerne ein Laserradar von unserem MSV demontieren und in das Wurmloch richten.«
    »Bekommst du denn ein Signal, wenn es sich um exotische Materie handelt?«
    »Wahrscheinlich nicht. Allerdings sollten wir eine Reflexion vom Ende des Wurmlochs erhalten, was auch immer sich dort befindet.«
    »Zu welchem Zweck?«
    Drei Leute begannen gleichzeitig zu sprechen, Katherine am lautesten von allen. Marcus hob die Hand. »Halt! Hört zu! Nach den Gesetzen der Konföderation erlischt das Besitzrecht an einem Raumschiff oder einer frei schwebenden Weltraumeinrichtung, wenn der bestellte Kommandant oder die vorgesehenen Kontrollmechanismen ihre Befehlsgewalt für einen Zeitraum von einem Jahr und einem Tag nicht ausüben. Rein legal betrachtet ist dieses Xeno-Raumschiff eine aufgegebene Weltraumeinrichtung, auf die wir ein Prisenrecht haben.«
    »Es gibt ein Kontrollnetzwerk«, wandte Karl ein.
    »Dieses Netzwerk ist nur ein Subsystem«, widersprach Marcus. »Das Gesetz ist in dieser Hinsicht eindeutig. Wenn der Bordrechner eines Raumschiffes ausfällt, aber beispielsweise die Fusionsgeneratoren noch arbeiten, dann konstituieren deren Steuerprozessoren keinen Kontrollmechanismus für das gesamte Raumschiff. Niemand wird unser Prisenrecht in Frage stellen.«
    »Außer vielleicht den Xenos«, sagte Wai.
    »Wir wollen uns keine zusätzlichen Probleme machen. Wie die Situation aussieht, befinden wir uns im Recht. Es wäre falsch, keinen Anspruch auf das Schiff zu erheben, weil vielleicht eines Tages die Xenos zurückkehren könnten.«
    Katherine nickte

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