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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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meiner Vermutung über die Ursache, die zur Zerstörung des Xeno-Raumschiffs geführt hat. Es war kein Unfall. Dieses Ding ist ein Kriegsschiff, Antonio. Und du weißt, was das bedeutet, nicht wahr? Irgendwo an Bord befinden sich Waffen, die genauso fortgeschritten und mächtig sind, wie die gesamte übrige Technologie.«
     
    Es war Wais dritter Trip an Bord des Xenoschiffes. Keiner von ihnen verbrachte mehr als zwei Stunden auf einmal im Innern. Die hohe Gravitation ließ jeden Muskel schmerzen, und das Herumwandern war anstrengend wie eine militärische Schnellausbildung.
    Schutz und Karl waren immer noch an der Luftschleuse zugange, wo sie die Schaltkreise der Cybermäuse analysierten und immer größere Teile ihrer Programmierung entschlüsselten. Wahrscheinlich war es die erfolgversprechendste aller Bemühungen; sobald sie erst imstande wären, die Programmiersprache der Xenos zu benutzen, sollte es möglich sein, die Antwort auf jede nur gewünschte Frage aus dem Kontrollnetzwerk des Schiffs zu extrahieren. Vorausgesetzt natürlich, es gab eins. Wovon Wai nach wie vor fest überzeugt war. Die Anzahl der funktionierenden Systeme – Lebenserhaltung, Energie, Gravitation – musste bedeuten, dass irgendwo irgendeine grundlegende Managementroutine arbeitete.
    Bis dahin gab es immer noch den Rest des Wracks zu erkunden. Wai hatte einen Grundriss in ihrer neuralen Nanonik gespeichert, der von den anderen jedes Mal ergänzt wurde, wenn sie von einer Exkursion zurückkehrten. Das stumpfe Ende des Keils konnte durchaus bis zu vierzig Decks umfassen, gleiche Höhe vorausgesetzt. Bis jetzt war noch niemand ganz unten gewesen. Es gab einige Gebiete ohne offensichtlichen Zugang; möglicherweise Tanks oder Speicher oder Maschinenräume. Marcus ließ seine Leute mit Hilfe magnetischer Sensoren die Lage der Hauptenergieleitungen herausfinden; auf diese Weise hoffte er, den Generator zu lokalisieren.
    Wai trottete hinter Roman her, während sie einem Kabel folgten, dass auf dem achten Deck unter der Decke eines Korridors entlang lief.
    »Hier gibt es so viele Abzweigungen, dass es aussieht wie Fischgräten«, beschwerte er sich. An einer Kreuzung mit fünf Abzweigungen blieben sie stehen, und er drehte sich mit seinem Prozessorblock einmal um die eigene Achse. »Dort entlang.« Er setzte sich durch einen der neuen Korridore in Bewegung.
    »In dieser Richtung liegt Treppe Nummer fünf«, sagte sie zu ihm, während vor ihrem geistigen Auge der Grundriss des Schiffs mitwanderte.
    In dieser Sektion gab es mehr Cybermäuse als üblich; mehr als dreißig von ihnen verfolgten sie und Roman. Sie erzeugten eigenartige Wellenbewegungen in den Wänden und dem Boden aus Komposit. Überhaupt schienen ihre Zahlen zuzunehmen, je weiter es ins Innere des Schiffs ging. Nach der zweiten Exkursion hatte sie sich angewöhnt, die Cybermäuse völlig zu ignorieren. Sie achtete auch nicht besonders auf die Abteile, die von den Korridoren abzweigten. Nicht, dass sie alle gleich gewesen wären, doch sie waren alle gleich leer.
    Sie kamen beim Treppenhaus an, und Roman trat ein. »Es geht nach unten«, sagte er per Datavis.
    »Großartig. Das bedeutet, dass wir noch eine Etage höher steigen müssen, wenn wir fertig sind.«
    Andererseits war auch der Abstieg über die eigenartigen Treppen beschwerlich, gestand sie sich missmutig ein. Wenn sie doch nur eine Gravitationsrutsche fänden. Vielleicht hatten sich alle in dem Teil des Schiffes befunden, der zerstört worden war.
    »Weißt du, ich glaube, Marcus könnte Recht haben mit seiner Vermutung, dass die große Schüssel ein Notsender ist. Mir jedenfalls fällt kein anderer Grund ein, um so etwas zu bauen«, sagte sie per Datavis. »Und ich habe mir ziemlich heftig den Kopf darüber zerbrochen.«
    »Marcus hat immer Recht. Manchmal ist es zum Kotzen, aber es ist auch der Grund, aus dem ich mit ihm fliege.«
    »Ich war gegen diese Theorie, wegen des Selbstvertrauens.«
    »Was?«
    »Wegen des Selbstvertrauens, das diese Xenos gehabt haben müssen. Es ist unglaublich. So ganz anders als wir Menschen. Denk doch mal darüber nach. Selbst wenn ihre Heimatwelt nur zweitausend Lichtjahre entfernt liegt, heißt das, dass die Botschaft zweitausend Jahre lang unterwegs ist. Und doch schicken sie ihren Hilferuf ab in der festen Überzeugung, dass irgendjemand da sein wird, um ihn zu empfangen, und mehr noch, darauf zu reagieren. Angenommen, wir wären die Schiffbrüchigen gewesen. Angenommen, die Lady MacBeth

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