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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Züchtungen der Pacific Nugene, sobald sie aus dem Labor kamen und für den Feldversuch freigegeben waren. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass sie auf der Erde bereits aktenkundig geworden war, weil sie DNS-Fragmente gestohlen hatte. Rein technisch betrachtet hätte sie niemals nach Eden kommen dürfen; die JSKP beschäftigte niemanden, der keine blütenweiße Weste besaß. Doch Zimmels hatte Einspruch erhoben gegen die Ablehnung durch die Personalabteilung. Ein überraschend raffinierter Bursche, dieser Zimmels. Wie zu erwarten war die Mendelson nach zwanzig aufregenden Monaten der Analyse von Bodenklumpen rückfällig geworden. Zimmels hatte ihr eine perfekte Falle gestellt.
    Und ihr im Anschluss daran ein Angebot gemacht, das sie unmöglich hatte ausschlagen können: Boston beizutreten, oder zur Erde zurückgeschickt zu werden, wo die JSKP mit Sicherheit Anzeige erstattet und sie auf die schwarze Liste gesetzt hätte. Arbeitslosigkeit und Sozialhilfe bis ans Lebensende.
    Boston hatte einen glühenden neuen Anhänger gewonnen.
    – Das ist schon lange her, sagte Lynette Mendelson.
    – Das ist es zweifellos. Und ich bin bereit, darüber hinwegzusehen, antwortete ich großzügig. – Aber was meinen Sie, wie Ihre Boston-Freunde reagieren werden, wenn sie erfahren, dass Sie die Polizei und indirekt die JSKP mit den Namen der Anhänger der Bewegung versorgt haben, mitsamt all ihren Aktivitäten im Verlauf der letzten beiden Jahre? Auf Eden hat es bereits einen Mord gegeben, und ich schätze, es ist nur eine Frage der Zeit bis zum ersten Lynchmord.
    – Sie Bastard!
    – Sie wissen ganz genau, worauf Sie sich eingelassen haben, Lynette. Einmal Polizeispitzel, immer Polizeispitzel. Es hört erst auf, wenn Sie tot sind.
    – Zimmels hat mich aber bezahlt.
    – Das wage ich zu bezweifeln.
    – Also schön, wenn Sie unbedingt wollen, verraten Sie mich doch an Boston. Dann nutze ich Ihnen ganz bestimmt nichts mehr.
    – Sie nutzen mir auch nichts, wenn Sie mich nicht regelmäßig auf dem Laufenden halten. Ich hielt inne; in diesem Spiel muss man einfach wissen, wann man die Zügel ein wenig locker lassen sollte. Damals bei der Polizei hatte ich selbst genug Informanten besessen. – Allerdings verfüge ich über einen kleinen diskreten Fundus.
    – Sie nehmen mich besser nicht auf den Arm.
    – Würde ich so etwas tun?
    – Gut. Aber ich möchte echtes Geld, keine Peanuts. Ich gehe immerhin ein Risiko für Sie ein.
    – Danke sehr, Lynette. Ich möchte mehr über den Streit wissen, bei dem es um den richtigen Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung ging. Wie hitzig war die Diskussion?
    – Überhaupt nicht hitzig, jedenfalls nicht sichtbar. Diese Leute sind die geborenen Politiker; alles, was sie sagen, klingt glatt und richtig. Und die politischen Diskussionen verlaufen ausnahmslos ruhig und sehr zivilisiert.
    – Aber es hat Widerspruch zu dem Vorschlag gegeben, die Unabhängigkeit in dem Augenblick zu erklären, in dem die Wolkenschaufel abgesenkt worden ist. Parkinson wollte noch warten. Ich weiß es aus seinem eigenen Mund. Nach seinen Worten erbringt eine einzige Wolkenschaufel nicht genügend Gewinn, um den Buyout zu finanzieren.
    – Das war Bobs Meinung, ja. Penny hielt dagegen, dass alles relativ sei. Wenn die heutigen Gewinne ausreichen, um die Aktionäre auszukaufen, dann ergibt es nach ihrer Meinung keinen Sinn, noch ein Jahrzehnt zu warten, bis der Profit in die Höhe schießt, weil sich die Aktien gleichermaßen verteuern werden. Wenn überhaupt, dann würde die Situation nur noch schlimmer, weil die Investoren sicherlich zögern, eine profitable und ultrastabile Helium-III-Förderung abzustoßen, vor allem, wenn die JSKP noch mehr Wolkenschaufeln und den Massetreiber auf dem Callisto in Betrieb genommen hat. Je länger Boston wartet, desto komplizierter wird der Leveraged-Buy-out. Wenn sie jetzt damit anfangen, dann können sie weiterhin Investoren für ihre geplante Expansion gewinnen, weil es den Banken egal ist, wer ihnen Geld schuldet, solange nur die Zinsen fließen. Der Knackpunkt der Übernahme durch die Gruppe Boston ist doch, dass die Helium-III-Förderung nicht abreißt. Wenn Sie mich fragen, war dieser ganze Krach nur eine Sache zwischen Penny und Bob. Sie kamen vorher ziemlich gut miteinander zurecht, bis Penny anfing, ihn zu beschuldigen, dass er nur aus einem Grund Boston beigetreten wäre, nämlich um der JSKP zu helfen, die Unabhängigkeit zu verzögern oder sie vielleicht sogar

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