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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Patiotür ist verspiegelt.
    – Eigenartig, dass die Maowkavitz ihrer eigenen Schöpfung nicht gestattet hat, mit anzusehen, woran sie gerade arbeitete.
    – Sie meinen, es wäre signifikant?
    – Um das festzustellen, weiß ich einfach nicht genug. Aber Sie werden das ändern. Heute noch, wenn ich mich recht entsinne.
    – Wenn Boston eine Polizeigewerkschaft und verbesserte Arbeitsbedingungen für uns in die Verfassung schreibt, haben sie meine Stimme.
     
    Nach meinem Gespräch mit Caldarola, das ich im Nachhinein nur als schlimm danebengegangen betrachtete, fuhr ich zur Polizeistation zurück, während die ersten depressiven Gedanken durch meinen Kopf gingen. Vielleicht war es auch nur ein nacktes Schuldgefühl – ich hätte wirklich mitfühlender mit Caldarola umgehen können. Ich hatte genau gewusst, dass er nicht in einem Zustand war, der ihm die Beantwortung schwieriger Fragen ermöglichte. Andererseits wiederum hatte Shannon ganz Recht gehabt mit dem, was sie gesagt hatte. Wenn Caldarola es getan hatte, würde er sich ganz genauso verhalten haben.
    – Eden?
    – Ja, Chief Parfitt?
    – Haben sich die Maowkavitz und Caldarola häufig gestritten?
    – Sie waren in vielen Dingen verschiedener Meinung, doch ihre Diskussionen fanden in der Regel auf streng rationaler Basis statt. Ich würde es debattieren nennen, nicht streiten, obwohl ich in meinen Erinnerungsspeichern mehrere recht intensive Streits im Verlauf der letzten Jahre festgehalten habe. Allerdings fand keiner davon in den letzten acht Monaten statt. Seine Haltung ihr gegenüber war hingebungsvoll.
    – Danke.
    Ich verdächtigte Caldarola nicht wirklich. Andererseits – Herr im Himmel noch mal! – blieb mir nichts anderes übrig, als mich an das Prozedere zu halten. Ohne das, ohne das Gesetz, würde nichts funktionieren und die Gesellschaft aufhören zu existieren. Polizeiarbeit ist mehr als die Verfolgung armer Irrer. Doch ich dachte nicht, dass Davis Caldarola an einem Vortrag über Soziologie interessiert gewesen wäre.
    Ich hatte mich nicht geirrt. Meine Depressionen waren Schuldgefühle.
     
    Ich hatte die kleine Kiste mit persönlichen Dingen, die ich mit in mein neues Büro gebracht hatte, immer noch nicht ausgepackt. Es war nicht viel darin, ein paar Hologramme von Jocelyn und den Zwillingen, Bücher aus richtigem Papier, ein behauener Quarz als Andenken an einen Urlaub Gott weiß wo, ich erinnerte mich längst nicht mehr. Ich saß am Schreibtisch und starrte die Kiste an. Es gelang mir einfach nicht, mich aufzuraffen und sie auszupacken. Außerdem, falls Boston tatsächlich Edens Unabhängigkeit erklärte, nachdem die Wolkenschaufel in die Atmosphäre des Jupiter eingetaucht war, konnte es durchaus sein, dass ich schon bald wieder packen musste. Falls ich nicht versuchte, sie aufzuhalten. Falls die Polizei den Befehlen nicht nachkam, sie an ihrem Plan zu hindern. Falls ich mich Boston nicht sogar anschloss.
    Herr im Himmel.
    Ich stützte den Kopf in die Hände und genehmigte mir eine volle Minute des Selbstmitleids. Es war keine praktische Hilfe, doch manchmal fühlt es sich einfach großartig an, in Selbstmitleid zu versinken. Beinahe erfrischend.
    – Eden?
    – Ja, Chief Parfitt?
    – Gib mir bitte die Identitätssignatur von Lynette Mendelson.
    Es war kein wirkliches visuelles Bild, das Eden mir übersandte, eher eine Art emotionaler Skizze. Ich ging sorgfältig die Prozedur für den Singular-Affinitätsmodus durch – auf gar keinen Fall durfte meine Unterhaltung in das öffentliche Affinitätsband sickern – und rief sie an, indem ich die unverwechselbare und einzigartige Signatur projizierte, die ihr Bewusstsein ausmachte.
    Die Antwort war mehr oder weniger das, was ich erwartet hatte – nachdem ich meinen Namen genannt und ihr gesagt hatte, wer ich war.
    – Verdammte Scheiße, ich hätte mir denken können, dass Sie früher oder später in mein Leben platzen, meckerte Lynette Mendelson. – Was hat Ihnen dieser Bastard Zimmels über mich erzählt?
    – Nur, dass er Sie bei dem Versuch überrascht hat, die Genome für ein paar neue transgenetische Gemüsesorten zu verkaufen, die hier oben gezüchtet werden. Ich verzichtete taktvoll darauf, die restlichen Details aus ihrer Datei zu erwähnen. Lynette Mendelson arbeitete als Spezialistin für Bodenchemie in der landwirtschaftlichen Division der JSKP und befand sich in einer Position, in der sie unablässig großen Versuchungen ausgesetzt war. Sie besaß Zugriff auf sämtliche neuen

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