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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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drängen konnten.«
    »Nein, nichts dergleichen. Penny war kein Anarchist. Außerdem hat sie neunzig Prozent ihrer Zeit mit der Entwicklung der nächsten Generation von Habitaten verbracht. Sie war fest entschlossen, so viel davon abzuschließen, wie nur irgend möglich, bevor sie …« Er verstummte hilflos.
    »Also keine geheimen Projekte, kein fundamentaler Durchbruch, der ihre wissenschaftliche Karriere gekrönt hätte?«
    »Nein. Die Habitate reichten ihr.«
    »Hat sie jemals eine Person erwähnt, mit der sie aneinander geraten ist? Jemanden, der ihr Schwierigkeiten gemacht hat?«
    Er bedachte sein Glas mit einem weiteren verächtlichen Blick. »Niemand Bestimmtes, falls Sie das meinen. Sie ärgerte sich immer wieder über verschiedene Mitglieder der Gruppe Boston …« Er zuckte zusammen und verstummte. »Sie wissen Bescheid über Boston?«
    »O ja. Ich weiß alles über Ihre kleine Verschwörung.«
    Er grunzte geringschätzig. »Keine große Sache.«
    »Ich nehme an, die Meinungsverschiedenheiten drehten sich um den Zeitpunkt der geplanten Unabhängigkeit?«
    »Meine Güte, wir sind vielleicht eine schöne Geheimgesellschaft! Ja. In Ordnung, zugegeben. Jeder weiß es. Penny wollte die Unabhängigkeit, sobald die Wolkenschaufel funktioniert. Sie hat versucht, die anderen von ihrer Meinung zu überzeugen, diejenigen, die Parkinson unterstützten. Es war keine gute Idee. Penny hat … hatte keine diplomatische Ader. Ich habe getan, was ich konnte, um ihr zu helfen. Sie hätte es verdient gehabt, die Unabhängigkeit Edens noch zu erleben.« Er musterte die UN-Insignien meiner Uniform und verengte die Augen. »Zu sehen, wie die alte Ordnung umgestürzt wird.«
    »Was ist mit Ihnen beiden? Hatten Sie je Streitigkeiten?«
    »Sie Mistkerl! Was halten Sie von mir? Glauben Sie, ich würde so etwas tun? Ich soll Penny getötet haben? Sie verdammter Gestapo-Bastard!« Er schleuderte das Wodkaglas in einer unsicheren Bewegung nach mir. Ich musste nicht einmal ausweichen, so weit segelte es an mir vorbei. Es landete im Pool und versank, und die Eiswürfel trieben an der Wasseroberfläche.
    Ich wollte ihm sagen, dass es nur eine Standardprozedur war. Und dass er es nicht persönlich nehmen sollte. Und dass ich gewiss nicht glaubte, dass er sie umgebracht hatte. Doch sein Gesicht war zu einer Fratze des Elends verzerrt, und er stand offensichtlich dicht davor zu weinen.
    Ich stand auf und murmelte eine vage Entschuldigung. Ich weiß nicht einmal, ob er sie gehört hat. Ein weiterer Servitor-Schimp mit einem neuen Glas war bereits auf dem Weg zu ihm, als ich eine der Patiotüren öffnete und Penny Maowkavitz’ privates Arbeitszimmer betrat.
    – Sie haben ihn ziemlich hart rangenommen, Boss, sagte Shannon. Sie saß in einem luxuriösen Chefsessel vor einer Computerkonsole, und in ihrer mentalen Stimme schwang milder Ärger mit.
    – Sie wissen genauso gut wie ich, dass ich diese Fragen stellen musste.
    – Ja. Und ich hätte Ihnen sagen können, welche Reaktion Sie erwartet.
    – Ja.
    – Andererseits würde Davis sich genauso verhalten, wenn er es getan hätte.
    Ich starrte sie überrascht an. – Glauben Sie, dass er es getan hat?
    – Nein.
    – Danke. Sie sind wirklich eine ausgesprochen große Hilfe.
    – Wie ist es in der kybernetischen Division gelaufen?
    – Nicht gut. Ihr Computernetz ist ein Scherbenhaufen. Wie kommen Sie mit dem da voran? Ich deutete auf den Computer von Penny Maowkavitz, eine hochmoderne Hypercube mit genügend Rechenkraft, um genetische Spleißsimulationen ablaufen zu lassen. Shannon hatte drei Paneele an der Seite des Geräts entfernt, und die Prozessorblocks im Innern lagen frei. Ein Rattennest aus fiberoptischen Kabeln wand sich zwischen Platinen hindurch und verband das System mit mehreren elektronischen Modulen auf dem Fußboden.
    Shannon wischte sich ein paar lose Strähnen ihres kupferfarbenen Haars aus der Stirn und deutete auf ihr eigenes Notebook neben der Konsole. – Es ist nicht leicht, aber ich denke, ich komme voran.
    Ich blickte mich mit gerunzelter Stirn im Arbeitszimmer um. Es war sehr unpersönlich eingerichtet. Ein weißgestrichener Kubus mit ein paar gerahmten Holographien verschiedener Tiere und Pflanzen, von denen ich vermutete, dass es sich um Maowkavitz’ eigene genetische Adaptionen handelte. – Wie kommt es, dass Eden die Kodes nicht kennt?, fragte ich.
    – Das Habitat kann nicht in das Haus sehen. Es besteht zu hundert Prozent aus Komposit, selbst der Boden, und die

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