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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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brillant, sie war tatsächlich ein verdammtes Genie! Man nennt dieses Habitat nicht umsonst Eden, und es ist Pennys Schöpfung.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass die Menschen Penny Maowkavitz ablehnten?«
    »Einige von ihnen, ja.«
    »Jemand besonderes?«
    »Gott, was weiß ich! Es ist doch immer das Gleiche, in der Öffentlichkeit schmieren sie ihr Honig um den Bart, und sobald sie außer Hörweite ist, verspritzen sie ihr Gift. Bastarde. Keinem tut es Leid, dass sie tot ist, nicht wirklich. Der Einzige, der je offen zugegeben hat, dass er sie nicht mochte, war dieser Knilch von Chong. Die anderen … man sollte ihnen Oscars verleihen, für ihre Schau bei der Beerdigung.«
    Ein Servitor-Schimp kam aus dem Haus und brachte ein weiteres großes Glas. Er stellte es auf dem Tisch neben Davis Caldarola und nahm das leere an sich. Davis warf einen schuldbewussten Blick auf das neue Glas, dann schielte er mich von der Seite her an. »Haben Sie inzwischen einen Verdacht, wer es getan haben könnte?«
    »Keinen Verdächtigen, falls Sie das hören wollen. Doch wir haben eine Menge Möglichkeiten eliminiert.«
    »Also haben Sie nicht die leiseste Ahnung, geben Sie’s doch zu! Sie tappen im Dunkeln. Mein Gott, sie wurde vor Edens Augen ermordet, und Sie haben nicht die leiseste Ahnung, wer es getan hat! Was für eine Art Polizist sind Sie überhaupt?«
    Mein Gesichtsausdruck war eisenhart, als ich antwortete: »Ein beharrlicher. Ich werde den Schuldigen finden, so viel steht fest. Mit Ihrer Kooperation geht es sicherlich schneller.«
    Seine Entschlossenheit schwand angesichts meiner scharfen Antwort, wie ich es mir gedacht hatte. Davis war traurig und betrunken und neigte infolgedessen zu Wutausbrüchen, aber er war ganz bestimmt kein Revolutionär, der sich gegen das Establishment verschworen hatte.
    »Ich möchte mehr über Penny Maowkavitz erfahren«, sagte ich deswegen leise. »Hat Sie mit Ihnen über ihre Arbeit gesprochen?«
    »Manchmal. Wir haben uns gegenseitig stimuliert. Ich habe ihr zugehört, wenn sie über ihre genetischen Projekte gesprochen hat, und ich habe mit ihr über mein eigenes Gebiet geredet. Sie war interessant und interessiert zugleich. Das ist der Grund, aus dem unsere Beziehung so gut funktioniert hat. Wir waren in jeder Hinsicht zueinander kompatibel.«
    »Sie sind Astronom?«
    »Astrophysiker.« Er grinste wild. »Verwechseln Sie das nicht. Einige meiner Kollegen würden Ihnen das schrecklich übel nehmen. Seien Sie bloß froh, dass ich so ein umgänglicher Mensch bin.«
    »Werden Sie von der JSKP für Ihre Arbeit bezahlt?«
    »Teilweise. Hauptsächlich werde ich von der Universität Paris finanziert. Ich untersuche den gravitationsbedingten Kollaps des Jupiter. Ein sehr interessantes Gebiet.«
    »Sie klingen gar nicht begeistert.«
    »Oh, lassen Sie sich nicht täuschen. Es gibt eine Menge fesselnder Ergebnisse. Aber es gibt noch vieles mehr hier oben, provozierende Rätsel. Selbst nach all der Zeit, in der wir den Jupiter nun aus nächster Nähe beobachten und nach den unzähligen Robotsonden, die wir in seiner Atmosphäre versenkt haben, wissen wir nur sehr wenig über den Planeten. Ganz besonders über die tieferen Schichten, die unsere Sonden nicht erreichen. Unsere Festkörpersonden implodieren lange, bevor sie die ersten halbfesten Schichten erreichen. Was wir über den Kern Jupiters wissen, ist reine Spekulation. Wir wissen nicht, was mit Materie geschieht, die unter derart großem Druck steht, jedenfalls nicht mit Sicherheit. Und Gott allein weiß, was tatsächlich dort unten im Kern geschieht. Es gibt wenigstens hundert verschiedene Theorien.«
    »Und Penny hat sich dafür interessiert?«
    Er nahm sein Wodkaglas und schwenkte das Eis, dann stellte er es wieder ab, ohne einen einzigen Schluck getrunken zu haben. »Ja. Jedenfalls in akademischer Hinsicht. Sie konnte meiner Argumentation folgen.«
    »Was hat sie Ihnen über ihre Arbeit erzählt?«
    »Was immer sie wollte. Was sie ärgerte, was gut lief, ihre neuen Ideen. Meine Güte, manchmal hatte sie richtig bizarre Konzepte. Ballonfische, die in der Atmosphäre Jupiters leben, mythische Kreaturen, Geflechte organischer Leiter, die in der irdischen Ionosphäre flogen.«
    »Irgendetwas wirklich radikal Neues?«
    »Was? Ist das denn nicht radikal genug? Drachen, die auf den Berggipfeln kauern?«
    »Nein, das meinte ich nicht. Ich meine Ideen, die eine nationale Wirtschaft in Schwierigkeiten stürzen oder eine Company aus dem Geschäft

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