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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Nein, ich bin ganz sicher. Es ist unmöglich.« Sie war bemüht, überzeugend zu klingen, als könnte ihre eigene Meinung daraus eine Tatsache machen. »Intelligenz funktioniert nicht auf diese Weise. Es gibt mehrere Hersteller von Hyperkuben, die über weit mehr Rechenkraft verfügen als jedes menschliche Gehirn, und doch erreichen sie keine Intelligenz, wenn man sie einschaltet, nicht einmal, wenn sie vernetzt sind. Sie können Turingprogramme darin ablaufen lassen, aber das ist auch alles. Eine Art schlauer Antwort-Software, das ist alles.«
    »Aber hier handelt es sich um lebendige Gehirne. Quantenprozessoren verfügen nicht über wirklich originale Gedanken. Sie kennen keine Inspiration und keine Intuition, im Gegensatz zu Fleisch und Blut. Und allein die Größe des Gehirns stellt die Barriere zur Erlangung eines Bewusstseins dar. Meine Frage lautet, ob die Affinität die Schimps nicht in die Lage versetzt, genau jene Barriere zu überwinden? Heimlich, ohne dass es jemand bemerkt?«
    »Mein Gott!« Sie schüttelte konsterniert den Kopf »Harvey, mir fällt kein einziges rationales Argument ein, mit dem ich Ihre Spekulation widerlegen könnte, jedenfalls nicht aus dem Ärmel. Aber ich kann es einfach nicht glauben. Lassen Sie mich die Sache logisch durchdenken. Wenn die Schimps Intelligenz entwickelt haben – warum sagen sie es dann nicht?«
    »Weil wir sie aufhalten würden.«
    »Sie sind paranoid, Harvey. Warum sollten wir sie denn aufhalten?«
    »Weil sie Servitoren sind. Würden wir ihre Intelligenz anerkennen, würden sie aufhören, für uns zu arbeiten und stattdessen in direkte Konkurrenz zu uns treten.«
    »Und was ist daran so schrecklich? Selbst wenn die gegenwärtige Generation von Servitoren aufhören würde, die manuellen Arbeiten im Habitat für uns zu erledigen, würden Menschen wie Penny Maowkavitz in kürzester Zeit neue Schimps erschaffen, die außerstande wären, ein Bewusstsein … Scheiße, Sie glauben wirklich, die Schimps haben Penny umgebracht?«
    »Die Maowkavitz hat die Schimps erschaffen, eine ganze Spezies hineingeboren in Sklaverei.«
    »Nein. Ich sagte Menschen wie sie. Penny hat die Schimps nicht erschaffen. Pacific Nugene hat nicht das Geringste mit den Servitoren zu tun. Es war ganz allein Wing-Tsit Chongs Idee, Servitoren nach Eden zu schaffen. Die Soyana-Company versorgt die JSKP mit neuen Servitoren. Die Schimps werden vor Ort geklont, genau wie alle anderen affinitätsfähigen Servitorwesen des Habitats. Soyana und Chong sind verantwortlich dafür, dass sie ihr Leben in Sklaverei verbringen, wie Sie es nennen, nicht Penny Maowkavitz.«
    »Oh. Ich sollte meine Fakten vielleicht ein wenig sorgfältiger überprüfen, bevor ich anfange, Theorien aufzustellen. Sorry.«
    »Verdammt, Harvey, Sie haben mir einen höllischen Schrecken eingejagt. Machen Sie so etwas nicht wieder, hören Sie?«
    Ich lächelte schwach.
    »Sehen Sie, die Menschen wären verängstigt, wenn die Schimps plötzlich Intelligenz entwickeln. In jedem von uns steckt eine gesunde Portion Angst vor allem Fremdem.«
    »Nein, das ist es nicht. Das war keine Xenophobie. Vielleicht Schock, aber sonst … Wenn die erste Überraschung abgeklungen wäre, würden die Menschen sich freuen über eine weitere intelligente Spezies. Nur jemand mit einem so widerlich misstrauischen Verstand wie Sie würde sogleich annehmen, dass die Schimps auf Mord und Rache aus sind. Sie urteilen zu sehr nach Ihren eigenen Standards, Harvey.«
    »Vielleicht.«
    »Sie wissen, dass Sie mir meine Illusionen über Polizisten rauben, nicht wahr? Ich dachte, Sie wären ausnahmslos ohne jeden Humor und ohne Vorstellungskraft. Mein Gott, intelligente Schimps!«
    »Es ist mein Beruf, jeder noch so vagen Möglichkeit nachzugehen.«
    »Ich schließe daraus, dass Sie noch immer keinen menschlichen Verdächtigen haben?«
    »Eine ganze Reihe von Leuten beharrt hitzig darauf, unschuldig zu sein. Die Art und Weise, wie jeder behauptet, über Penny Maowkavitz’ unverschämte Art hinweggesehen zu haben, weil sie so genial war, klingt von Mal zu Mal hohler. Eine ganze Reihe von Personen hatte ernste Auseinandersetzungen mit Penny.«
    Corrines Gesicht leuchtete erwartungsvoll auf. »Wer zum Beispiel?«
    »Hören Sie, Doc, der Arztberuf kennt eine Schweigepflicht. Wir bescheidenen Polizisten verurteilen niemanden ohne Verhandlung.«
    »Was soviel heißt wie: Sie haben immer noch nicht die leiseste Ahnung.«
    »Korrekt.«
     
    Ich war noch keine dreißig Sekunden

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