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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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endgültig zu verhindern. Und dass er in Wirklichkeit von der Company bezahlt würde.
    – Hat es bereits eine Abstimmung gegeben?
    – Nein. Sie haben alles vertagt bis nach der Absenkung der Wolkenschaufel. Parkinson, Harwood und noch ein paar andere hohe Tiere von Boston sind für die nächsten paar Wochen unten auf dem Ankerasteroiden und überwachen die Mission. Sobald die Operation erfolgreich abgeschlossen ist, fangen sie von neuem mit der Debatte an.
    – Ich verstehe. Wissen Sie zufällig, ob Boston versucht hat, Wallace Steinbauer zu rekrutieren?
    – Er wurde gefragt. Aber Snecma hat ihm einen guten Posten im O’Neill-Halo angeboten. Eden und die JSKP sind für ihn nichts weiter als ein Sprungbrett. Er benutzt seine Erfolge in der kybernetischen Abteilung, um seine Altersgenossen auf der Karriereleiter abzuhängen. Steinbauer ist ein ehrgeiziger kleiner Bastard, das weiß jeder. Also hat er das Angebot Bostons rundweg abgelehnt, aus lauter Angst, er könne auch nur in den Verdacht geraten, etwas mit der Revolution zu tun zu haben. Das würde seine Aufstiegschancen vernichten. Die Snecma hat einen siebenprozentigen Anteil an der JSKP, und er ist einer der ranghöchsten Mitarbeiter hier oben.
    – In Ordnung, danke für Ihre Hilfe. Wir bleiben in Verbindung.
    – Ich kann es kaum abwarten.
     
    Nach meiner Uhr war es nach fünf, als Nyberg mich zum Hospital fuhr. Nicht, dass man es hätte sehen können – das Licht aus der Axialröhre brannte mit der gleichen gleißenden Helligkeit auf Stadt und Parkland herab wie immer. Corrine war nicht gerade begeistert über meinen Besuch, doch ich war schließlich offiziell unterwegs, und so fügte sie sich schließlich widerstrebend.
    Erneut waren die Straßen voller Fahrräder. Alle waren auf dem Weg nach Hause. Mit Hilfe meiner Affinität konnte ich die Erwartung spüren, die von ihnen ausging. Als ich Nyberg fragte, ob das immer so war, berichtete sie, dass die Menschen ein optimistisches Gefühl hatten und es kaum abwarten konnten, dass die Wolkenschaufel tiefer in die Atmosphäre des Jupiter gesenkt wurde. Vermutlich hatte ich der bevorstehenden Operation nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet und deswegen nicht begriffen, was sie für die Bevölkerung Edens bedeutete. Und es war tatsächlich der Beginn einer neuen Ära. Fast, als würde das Habitat erwachsen. Boston oder nicht – das war es, weswegen alle hierher gekommen waren.
    Nur Leute wie ich waren so sehr mit dem Profanen beschäftigt, dass sie von alledem nichts bemerkten.
    Corrine saß an ihrem Schreibtisch und war in die Arbeit versenkt. Neben ihrem Terminal stapelten sich die Datenwürfel. »Einen Augenblick noch, bitte«, sagte sie ohne aufzublicken.
    – Kein Problem.
    Sie grinste wölfisch und schob einen weiteren Würfel in den Schacht ihres Terminals. – Dann ist Ihre Unterrichtsstunde bei Wing-Tsit Chong also erfolgreich gewesen?
    – Ja. Ein sehr bemerkenswerter Mann. Ich bin fast froh, dass ich einen dienstlichen Anlass hatte, mit ihm zu reden. Jemand wie ich hat nicht häufig die Gelegenheit, sich mit einer lebenden Legende zu unterhalten.
    – Machen Sie das Beste daraus.
    – Was soll das nun schon wieder heißen?
    Corrine hob die Hand und blickte konzentriert auf den Schirm ihres Terminals. Dann stieß sie ein zufriedenes Grunzen aus und schaltete den Bildschirm ab. Der Datenwürfel wurde aus seinem Schlitz geworfen. – Erstaunlich. Die Kinder, die hier oben geboren werden, haben einfach keine psychischen Probleme. Ich werde vorschlagen, dass wir zwei unserer Kinderpsychologen aus ihrem Kontrakt entbinden und zur Erde zurückschicken. Sie verschwenden auf Eden nur ihre Zeit.
    – Ja, das haben Sie schon einmal gesagt. Die Kinder, die mit Affinität aufwachsen, sind besser an die Gesellschaft angepasst.
    – Habe ich. Trotzdem, das Ausmaß, mit dem sie sich in diese Konsensmentalität steigern, ist einfach erstaunlich. Man sollte doch meinen, dass wenigstens ein oder zwei Kinder unangepasst sind, aber bis jetzt haben wir nicht einen einzigen Fall entdeckt. Vielleicht sollte ich die Psychologen doch noch hier behalten. Diese Kinder liefern eine faszinierende Studie.
    – Sicher. Sie hatten über Wing-Tsit Chong gesprochen.
    Sie grinste hinterhältig. – Habe ich nicht. Sie haben damit angefangen.
    – Corrine!
    – Schon gut, schon gut. Ersparen Sie mir den Verhörkeller. Haben Sie bemerkt, wie gebrechlich Wing-Tsit Chong ist?
    – Selbstverständlich. Ich erschauerte. – Sagen Sie

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