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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ich überhaupt hierher gekommen war. Es fällt schwer sich vorzustellen, dass einem so schönen Menschen etwas so Abscheuliches widerfahren konnte. Die Fakten standen alle in ihrer Akte, doch es waren nur Daten, weiter nichts. Kein lebendiger Schmerz. – Und Chong hat Sie von dort weggebracht, sagte ich sanft.
    – Ja. Als ich sechzehn war, wurde ich dem Vizepräsidenten der Astronautischen Division von Soyana zugeteilt. Wing-Tsit Chong war mehrmals bei ihm zu Gast. Es war die Zeit, zu der Edens Same hier draußen beim Jupiter germiniert wurde und Wing-Tsit Chongs letzte Reise zur Erde. Er war freundlich zu mir, obwohl ich so unwissend war, und ich dürstete nach Wissen. Er war überrascht, dass eine einfache Geisha die Konzepte verstand, von denen er sprach. Damals hatte ich bereits gelernt, wie man ein Terminal bedient; es war meine Art, die Welt hinter dem Haus meines Herrn zu erkunden, jenseits der Arkologie von Soyana. Das einzige Fenster nach draußen, das es für meinen Verstand gab.
    – Zehn Tage, nachdem er mich kennen gelernt hatte, bat Wing-Tsit Chong darum, dass ich ihm zugewiesen würde. Soyana konnte mich nicht schnell genug zu ihm bringen; immerhin war Wing-Tsit Chongs große Erfindung die Basis für das Vermögen der Company.
    – Und seither sind Sie bei ihm, sagte ich.
    – Exakt. Er hat mir später erzählt, dass er meine Datei eingesehen und herausgefunden hätte, wer und was ich bin. Er sagte, er wäre sehr wütend gewesen, dass ein Leben wie das meine so verschwendet werden sollte. Er war es, der mich geboren hat, Chief Parfitt, nicht Penny Maowkavitz. Mein Geist ist frei, und das verdanke ich ihm. Er ist mein geistiger Vater. Ich liebe ihn.
    – Hoi Yin, was Sie mir gesagt haben … es lässt Sie alles noch schuldiger aussehen.
    – Ich bin nur eines einzigen Vergehens schuldig, Chief Parfitt, dass ich noch nicht den Grad von geistiger Reinheit erreicht habe, zu dem Wing-Tsit Chong mich zu führen versucht hat. Ich werde seiner niemals wirklich würdig sein, weil ich so sehr hasse. Ich hasse Penny Maowkavitz in einem Ausmaß, das mich beschämt. Trotzdem, ich werde nie vergessen, was sie getan hat. Genau das ist auch der Grund, aus dem ich sie niemals töten würde.
    – Ich kann Ihnen nicht folgen.
    Hoi Yin wischte sich die Tränen mit dem Handrücken aus dem Gesicht. Es war eine so zarte, kindliche Geste, die ihre schreckliche Verwundbarkeit offen legte, dass ich mich danach sehnte, sie in die Arme zu nehmen. Ich wollte, musste ihr den Schmerz nehmen. Jeder Mann hätte so reagiert.
    – Ich hätte Penny Maowkavitz nicht getötet, weil sie an Krebs starb, sagte Hoi Yin. – Sie hatte nur noch wenige Monate zu leben, und ich wollte, dass sie die Qualen fühlte, wenn ihr Körper unter ihr verrottete. Ich hielt es für Karma. Sie hätte gelitten bis zum letzten Augenblick, denn sie war ein selbstsüchtiges, unmenschliches, seelenloses Monster. Sie hätte gegen ihren Untergang angekämpft und ihre Qualen unter den Händen der Ärzte verlängert und verlängert. Wenn ich sie heute vor dieser Kugel retten könnte, würde ich es tun, damit sie dieses schreckliche Gottesurteil bis zum bitteren Ende durchlebt, das ihr vom Schicksal auferlegt worden ist. Penny Maowkavitz hat einen so schnellen und sauberen Tod wie eine Kugel durch den Kopf einfach nicht verdient. Wer auch immer es getan hat, er hat mich um meine Rache betrogen. »Sie haben mich um meine Rache betrogen!«, schrie sie mit leidenschaftlich verzerrtem Gesicht.
    Ich trat zu ihr, als sie anfing zu schluchzen, und ich nahm sie in die Arme, wie ich es bei Nicolette so oft getan hatte. Sie zitterte sanft unter meiner Berührung. Ihre Haut war so glatt und weich wie Seide, ich spürte ihre Wärme, die Feuchtigkeit, die noch an ihrem Körper haftete. Sie drückte sich an mich, und ihr offener Mund suchte blind nach dem meinen. Und dann küssten wir uns mit einer fast schmerzhaften Eindringlichkeit.
    Sie zerrte mir die Uniform vom Leib, während wir in das hohe Gras stolperten. Ihr Handtuch löste sich, als ich daran zog. Und plötzlich waren wir vereint, rollten umeinander und umeinander, und ihre Haare hüllten uns ein. Sie war stark und wunderbar geschmeidig, und sie wusste gefährlich viel. Meine Affinität blendete mich mit Verlangen; ich fühlte, wie meine Hände ihre Brüste drückten und ihre Schenkel streichelten und zur gleichen Zeit schmeckte ich die Verzückung, die jede meiner Bewegungen ihr brachte, während sie mir ihre Gedanken

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