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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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der Weste, größer als eine Faust. Ihre Hand wollte automatisch danach greifen.
    Der Fremde schlug die Augen auf. Seine Hand packte sie am Arm. »Nein«, grunzte er. »Tun Sie, was Sie gesagt haben. Verarzten Sie mich. Dann gehe ich weg. Das ist besser für uns beide.«
    Er blickte die anderen an, die sich um ihn drängten. Ein irritiertes Stirnrunzeln erschien auf seinem Gesicht, als er Lennys schwarz-silberne Schädelkappe bemerkte.
    Jane und Lenny wechselten einen vielsagenden Blick, als sie es sahen.
    »Ich kann Ihnen nicht helfen, wenn Sie mir das Handgelenk zerquetschen«, sagte Amanda gleichmütig. Es war genau das, was sie befürchtet hatte. Seine Reaktion auf die Pflücker, seine Verletzungen, seine Waffe. Was hatte er getan, dass man Hunde auf ihn gehetzt hatte? Der Gedanke machte ihr zum ersten Mal Angst. Er war nicht länger nur eine Bürde, er war eine aktive Bedrohung, für die Farm und für Guy.
    Sie trugen ihn in die Küche. Die ganze Zeit über gab er keinen Laut von sich, nicht einmal, als sie mit einem Bein gegen den Türrahmen stießen. Amanda wusste, dass sie vor Schmerz geschrien hätte. Seine Selbstkontrolle konnte nur von elektronischen Implantaten herrühren. Nervenfaserregulatoren waren nicht billig, und gewöhnliche Menschen hatten auch keine Verwendung dafür.
    »Ich gehe meine Tasche holen«, sagte Lenny, sobald der Fremde auf dem großen alten Holztisch lag. Er eilte nach draußen.
    Amanda blickte erneut auf den Mann hinunter, unsicher, was als Nächstes zu tun war. Er hatte die Augen wieder geschlossen. Selbst Blakes Selbstvertrauen war angesichts der roboterhaft stoischen Gelassenheit des Fremden in sich zusammengefallen.
    »Könnte ich vielleicht etwas Wasser haben?«, bat der Fremde heiser.
    »Wer sind Sie?«, fragte Amanda.
    Seine Augenlider flatterten, als sie ein Glas am Wasserhahn füllte.
    »Mein Name ist Fakhud. Ich danke Ihnen, dass Sie mich in Ihr Haus gebracht haben.«
    »Das war ich nicht.« Sie reichte ihm das Glas.
    Er nahm einen Schluck und hustete. »Ich weiß. Trotzdem danke ich Ihnen. Ich habe viele Freunde in der Stadt. Einflussreiche Freunde. Sie werden sich Ihnen gegenüber dankbar erweisen.«
    »Jede Wette, dass du Freunde hast«, murmelte Jane fast unhörbar leise.
    »Wir brauchen hauptsächlich Hilfe bei der Bank«, sagte Blake mit einem trockenen Grinsen. »Diese Bastarde lassen uns ausbluten mit ihren Wucherzinsen. Nicht nur uns, alle Farmen leiden darunter.«
    »Blake!«, sagte Amanda. Er schnitt eine Grimasse, doch er schwieg. Fakhud verzog das Gesicht und nahm einen weiteren Schluck Wasser.
    »Was ist mit Ihnen passiert?«, erkundigte sich Amanda.
    »Ich bin vom Pferd gefallen.«
    »Und die Bisswunden? Lenny sagt, sie stammen wahrscheinlich von einem Hund.«
    »Entschuldigen Sie bitte, aber je weniger Sie über mich wissen, desto weniger verstricken Sie sich in meine Angelegenheiten.«
    »Wie Sie meinen«, sagte Amanda widerwillig.
    Lenny kehrte mit seiner Tasche zurück. Er begann, kleine Sensorscheiben auf Fakhuds Beine zu kleben.
    »Bleib hier und hilf Lenny«, sagte Amanda zu Blake. »Gib mir Bescheid, wenn er bereit ist zum Gehen.« Zusammen mit Jane ging sie nach draußen in die Hitze des Hinterhofs. »Es tut mir wirklich leid«, sagte sie mit einer Wildheit, dass es fast wie ein Zischen klang.
    Jane seufzte. »Nicht dein Fehler.«
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass Blake so gedankenlos war. Es ist einfach unverzeihlich, dass er dich und deine Freunde in diese … diese …«
    »Auf gewisse Weise ist sein Handeln richtig bewundernswert«, widersprach Jane. »Blake hat nur das Wohl der Farm im Auge, das rechtzeitige Ernten der Früchte, das Beschneiden der Bäume und das richtige Düngen. Politik, Rassentrennung und Religion interessieren ihn nicht. Das war es schließlich, worum es bei Nyvan von Anfang an ging, oder? Unsere Eltern sind hergekommen, weil sie ihrer Vergangenheit entfliehen wollten. Sie wollten eine Welt, wo sie all ihre Energie in ihre Farmen und ihre Geschäfte stecken konnten. Und dein Blake lebt immer noch in dieser Welt.«
    »Er ist ein Schwachkopf. Die Zeiten haben sich geändert.«
    »Nein, die Zeiten ändern sich nicht. Es sind die Menschen, die sich rückwärts entwickeln. Das ist es, was uns allen Leid tun sollte.«
    »Ich schaffe Fakhud bis zum Abend von hier weg, ob er auf den Beinen ist oder nicht.«
    Jane lächelte sie traurig an. »Ja, bestimmt wirst du das.«
    »Kann Lenny die Wunden versorgen? Ein paar der Bisse

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