Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Augenblick«, unterbrach Blake das Gespräch. »Amanda, du hast noch nicht gehört, was er mir erzählt hat.«
    »Ich will es auch gar nicht«, entgegnete sie müde.
    »Nicht über das, was er … du weißt schon, was er macht. Es geht um New Balat, die Art und Weise, wie ihre Gesellschaft funktioniert.«
    »Was ist mit New Balat?« Sie wandte sich zu Fakhud um. »Was für einen Unsinn haben Sie ihm in den Kopf gesetzt?«
    »Es ist kein Unsinn!«, schnappte Blake. »Es ist eine Lösung all unserer finanziellen Probleme!«
    »Du hast keine finanziellen Probleme«, sagte sie zu ihm. »Die habe ganz allein ich. Die Farm. Du nicht. Damit das ein für alle Mal klar ist.«
    »Schön, meinetwegen. Trotzdem ist es eine Lösung für deine Probleme. Und wenn du Probleme hast, habe ich sie auch.«
    »Blake, sieh die Dinge endlich einmal so, wie sie sind. Ich leite diese Farm, und ich komme wunderbar zurecht, danke sehr. Das Geld kommt vielleicht nicht regelmäßig, aber das liegt daran, dass es Jahreszeiten gibt. Ich bin mein ganzes Leben lang damit umgegangen. Jede Farm in der menschlichen Geschichte muss das. Wir werden für unsere Ernten bezahlt, wenn wir sie abliefern, und wir müssen dafür Sorge tragen, dass das Geld den Rest des Jahres reicht. Ein einfaches Haushaltsprogramm auf einem primitiven Heimcomputer hilft uns ohne jedes Problem darüber hinweg. Nichts muss sich ändern, nur weil irgendein Neuankömmling nicht damit zurechtkommt. Diese Farm steht bereits seit achtzig Jahren, und wir sind bis zum heutigen Tag wunderbar klargekommen. Wenn etwas nicht kaputt ist, dann sollte man nicht versuchen, es zu reparieren.«
    »Die Banken schränken dich mit ihren Wucherzinsen ein. Ihnen sind die Familien und die Menschen egal. Sie wollen nichts außer Geld, und wenn es nach ihnen ginge, könntest du dir die Finger blutig arbeiten.«
    »Du vereinfachst die Dinge zu sehr. Ich mache immer noch jedes Jahr Profit. Und jeder muss sich seinen Lebensunterhalt verdienen, selbst ein Bankier.«
    »Aber es muss nicht so sein! Fakhud hier hat erzählt, dass New Balat jeder Farm auf seinem Gebiet Kredit einräumt, so dass sie neue Ausrüstung kaufen können, falls nötig, und den Arbeitern einen vernünftigen Lohn zahlen. Und ihre Kinder erhalten eine Ausbildung, die der Staat bezahlt, eine gute Ausbildung. Es gibt keine Privatschulen und keine privilegierte Elite!«
    »Ich bin sicher, die Verwaltung von New Balat vergibt Tausende günstiger Kredite. Aber wir sind hier auf dem Gebiet von Harrisburg, und wir müssen unsere Kredite bei der Bank leihen. Im Grunde genommen ist das kein Unterschied. Nur die Namen sind andere. Unsere Kredite kommen aus dem privaten Bereich, und die deines Freundes da vom Staat. Na und?«
    »Es ist fairer, das ist es. Verstehst du das denn nicht?«
    »Nein.«
    »Der Staat ist nicht vom Profitstreben getrieben, von der Gier. Das ist der Unterschied! Das ist es, was es fairer macht. Ihre ökonomische Politik wird von einer Demokratie kontrolliert. Bei uns ist es genau umgekehrt!«
    »Der Himmel bewahre uns. Blake, ich sage das hier nur ein einziges Mal. Ich bin nicht interessiert! Ich habe nicht die geringste Lust, unsere Bankiers durch ihre Bürokraten zu ersetzen. Ich habe keine Lust, statt hoher Zinsen hohe Steuern zu bezahlen. Es gibt einen Markt für unsere Früchte, und wir erhalten anständiges Geld dafür. Mehr brauchen wir nicht. Wir sind eine Bauernfamilie, und mein einziger Ehrgeiz liegt darin, halbwegs über die Runden zu kommen. Wenn dir das nicht reicht, tut es mir leid. Wenn es dir nicht gefällt, kannst du ja gehen. Außerdem, falls es dir noch nicht aufgefallen ist, wir sind hier nicht im Gebiet von New Balat.«
    Blake grinste triumphierend.
    »Aber wir könnten auf ihrem Gebiet sein!«
    »Was?«
    Fakhud hustete entschuldigend. »Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass diese Farm im Grenzgebiet liegt. Wenn Sie Ihre Staatszugehörigkeit wechseln wollen, so wäre es realpolitisch durchaus möglich.«
    »Ach du Scheiße!« Sie hätte sich am liebsten auf einen Stuhl gesetzt und den Kopf in den Händen vergraben. Aber damit würde sie den beiden verraten, wie schwach sie in Wirklichkeit war.
    »Verstehst du?«, sagte Blake. »Es wäre möglich! Wir können ausbrechen, wenn wir wollen.«
    »Ausbrechen? Bist du verrückt geworden oder einfach nur zurückgeblieben? Das hier ist eine Farm, weiter nichts! Wir sind kein großer landwirtschaftlicher Betrieb, keiner der großen Nahrungsmittelproduzenten.

Weitere Kostenlose Bücher