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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Stimme
    aus dem Lautsprecher. »Es gibt überhaupt keinen Grund zur Eile. Geben
    Sie dem Gentleman doch bitte noch einen oder zwei elektrische Schläge,
    ja?«
    »Halt, halt!« kreischte Rex. »Ich fühle mich ausgesprochen gesprächs-
    bereit!«
    »Was für ein bemerkenswert braver Bursche«, sagte die erste Stimme.
    »Also, Ihr gewählter Deckname lautet Rambo Blutaxt, richtig?«
    »Nun ja, eigentlich nicht, nein. Wie es scheint, hat es ein großes
    Miß…« Der Schmerz traf ihn von al en Seiten. Jeder einzelne Nervenim-
    puls wurde ihm zur gleichen Zeit aus dem Körper gerissen. »Ja!« schrie
    Rex. »Ja, ja, ja. Blutaxt, ja!«
    »Braver Bursche. Ist doch ganz leicht, wenn man erst weiß, wie’s geht,
    oder?«
    »Sie hatten die Stromstärke viel zu weit heruntergedreht!« protestierte
    die erste Stimme erneut. »Er hat nicht das geringste gespürt! Drehen Sie
    den Regler ruhig ein gutes Stück weiter auf.«
    »Nein, nein!« kreischte Rex. »Es funktioniert ganz ausgezeichnet, ehr-
    lich! Was möchten Sie sonst noch von mir wissen?«
    »Wie viele Mitglieder hat Ihre Sektion?«
    Rex hatte keine Ahnung. »So gegen zwölf?«
    »Sehr gut«, sagte die erste Stimme, was Rex unendlich froh machte.
    »Namen?«
    »Äh…« Rex drohte zu zerplatzen. Schmerz besitzt viele Farben; dieser
    hier besaß al e zugleich. »Der Scheußliche Tony Watkins… Killer Mc-
    Gee… Syd der Schlächter…« Er hatte nicht die geringste Ahnung, wo-
    her sie kamen, doch die Namen flossen in einem unaufhaltsamen Strom
    über seine Lippen. Als er endlich fertig war, sagte die erste Stimme:
    »Richtig.«
    Rex biß sich auf die Lippe. Er zitterte unkontrolliert am ganzen Kör-
    per. Richtig?
    »Und jetzt kommen wir zum wichtigsten Teil. Was wissen Sie über…«
    Rex redete hastig. »Rufen-Sie-meine-Schwester-Gloria-Mundi-Sie-
    haben-den-falschen-Mann-ich-weiß-überhaupt-nichts-über-« Sein un-
    sichtbarer Quälgeist drehte den Regler ganz auf, und der Schmerz verließ
    Rex. Ihm wurde beinahe augenblicklich bewußt, daß er starb. Gestorben
    war. Alles war weg. Er blickte auf sich selbst hinunter, doch er war nicht
    allein. Eine kühle weiche Hand strich über seine Stirn. Ein Gesicht blick-
    te in das seine. Und was für ein Gesicht. Es war wunderschön.
    Eine goldene Aura umgab ihren Kopf.
    »Ein Engel!« ächzte Rex.
    »Du bist so süß«, sagte die Göttin.

    »Und das war’s auch schon.« Jovil Jspht schaltete den Monitor ab, und
    das Hotelzimmer versank erneut in seinen monochromen Farbtönen.
    »Möchten Sie vielleicht die eine oder andere Stelle noch einmal sehen?«
    Elvis schüttelte heftig den vol gedröhnten Kopf. »Ein schreckliches
    Ende, ganz gleich, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet«, seufzte
    Jovil.
    »Widerlich!« Elvis’ Stimme war ein ersticktes Flüstern. »Wie konnte ich
    nur so widerlich werden? So fett und so verschwitzt?«
    »Kein schöner Anblick, eh? Hören Sie, wol en Sie vielleicht etwas es-
    sen?«
    »Nein, bestimmt nicht! Ich brauche etwas zu trinken, dringend.«
    »Gute Idee. Ich geh’ zur Rezeption und sehe nach, was ich kriegen
    kann. Während ich weg bin, kann das ›Alien‹ hier Sie in unseren Plan
    einweihen. Und danach können Sie meinetwegen tun, was Sie wol en.
    Wirklich.« Jovil schob Elvis erneut den Knebel in den Mund. »Nichts
    Persönliches. Ehrlich«, sagte er.
    Jovil verschloß hinter sich das Zimmer und huschte über die dunkle
    Veranda nach draußen. Durch ein schmutziges Fenster fiel schwacher
    Lichtschein. Es war kühl geworden. Jovil klopfte an die Tür. Das Ge-
    räusch warf ein hohles Echo. Niemand antwortete. Norman Bates schien
    sich schlafen gelegt zu haben.
    Jovil drückte die Klinke herab. Die Tür schwang auf. Über dem Rezep-
    tionsschalter baumelte eine nackte Glühbirne. Jovil suchte den Raum ab.
    Unter dem Schalter fand er eine Flasche Kentucky Bourbon. Sie war
    entweder halb vol oder halb leer, je nachdem, wie man es betrachtete.
    Jovil schraubte den Deckel ab und nahm einen Schluck. Er wischte sich
    mit dem Handrücken über die Lippen und machte »Ah«, wie man das
    nach einem Schluck eben so macht, bevor er einen weiteren nahm.
    Draußen auf der Veranda schlich eine alte Frau mit einem blutbefleck-
    ten Küchenmesser vorüber. Sie schob den Generalschlüssel in das
    Türschloß von Zimmer Nummer drei und öffnete sie.

    Rex’ Blick wurde wieder scharf. »Gloria?«
    Seine Schwester versetzte ihm eine zweite Ohrfeige. »Wach auf!« befahl
    sie.
    Rex gehorchte. Die

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