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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Dach von Odeon Towers, um dem Wagen
    das Ausschlachten zu ersparen, das ihm unten auf der Straße ohne Zwei-
    fel widerfahren würde. Er öffnete die Dachluke und kletterte über die
    kleine Metal eiter hinunter, die direkt auf seine eigene Etage führte. Äu-
    ßerst praktisch, dachte Rex.
    »Mister Mundi besitzt sein eigenes privates Aerodrom, wissen Sie?«
    sagte er zu einem imaginären Gesprächspartner mit nicht wenig Stolz in
    der Stimme. Rex entsicherte seine Wohnungstür und betrat das Appar-
    tement. Die armselige Hütte strahlte eine beinahe erfrischende Atmo-
    sphäre der Normalität aus. Nun ja, beinahe. Rex hatte im Verlauf der
    beiden letzten Tage zu viele Dinge gesehen, um sich jemals wieder mit
    einem Leben in Schmutz und Elend abfinden zu können. Krachend warf
    er die Tür hinter sich zu und schleppte sich zu seinem selbstgebastelten
    Sessel, während er den Schutzhelm abschraubte und in eine gar nicht so
    weit entfernte Ecke schleuderte.
    Sein Plan war die Einfachheit in Person. Es war ihm ein unlösbares
    Rätsel, wie der Dalai Dan nicht darauf hatte kommen können. Obwohl
    der Dan nach Rex’ privater Meinung längst nicht der Gott war, als der er
    sich ständig aufzuspielen versuchte. Tönerne Füße, oder irgend etwas in
    der Art.
    Rex drückte auf die Fernbedienung, und das Fernsehterminal leuchtete
    auf. Der EYESPY nahm seine Identifikation entgegen und machte sich
    daran, Zuschauerkredits zu verbuchen. Doch Rex hatte etwas anderes in
    Sinn. Er schaltete um auf den Datenkanal und tippte eine Serie von Be-
    fehlen in das Terminal unter dem großen Bildschirm. Er arbeitete mit
    fehlerloser Präzision. Er rief MUTTER an und bat um Zugriff auf gesi-
    cherte Daten. Ein oder zwei Augenblicke später wurde dieser genehmigt.
    Rex tippte weiter. ERBITTE IDENTIFIKATION DES VERDAECH-
    TIGEN VERMITTELS RETINAMUSTER.
    Der Computer bewilligte die Anfrage. Rex hielt die Photographie vor
    den EYESPY. Informationen flossen. Schaltkreise klickten und klackten.
    Sekunden später erschienen die Worte NICHT KLASSIFIZIERT.
    RETINAMUSTER NICHT IN DATENBANK VORHANDEN auf
    dem Schirm. Rex grinste. Nicht mehr und nicht weniger hatte er erwar-
    tet. Er tippte eine weitere Reihe von Fragen ein, diesmal unter einem
    Sicherheitskode, den er selbst erfunden hatte. Dann lehnte er sich zu-
    rück. Schließlich schrieb der Schirm die Worte GEGENWAERTIGER
    AUFENTHALTSORT UNBEKANNT, gefolgt von SUCHE
    BEGONNEN.
    Rex griff unter seinen Stuhl und zog eine warme Dose Buddhabier
    hervor. Er öffnete sie am Ringverschluß und trank die schmutzige Flüs-
    sigkeit. Früher oder später würde der geheimnisvol e Fremde in eine
    Glotze starren, selbst wenn es nur ein flüchtiger Blick war. Und wenn es
    soweit war, würde MUTTER es registrieren und Rex unverzüglich den
    Aufenthaltsort melden. Es war ein absolut genialer Plan. Und Rex würde
    sofort den Dalai Lama anrufen, damit er ein paar von seinen Schlägern
    losschicken und den Fremden in Arrest nehmen konnte.
    Rex würde dazu nicht einmal seinen Sessel verlassen müssen. »Ein ge-
    nialer Plan«, sagte er zu sich. »Rex Mundi, du schlauer Hund. Ich weiß
    nicht, wie du das immer wieder machst.«

    Elvis hatte seit nahezu drei Stunden ferngesehen. Er war, ohne Übertrei-
    bung, fasziniert von dem, was er sah. Der Boden rings um das Terminal
    war übersät mit Coca-Cola-Dosen, leeren Bourbonflaschen, Kentucky-
    Fried-Chicken-Schachteln und mehreren asiatischen Frauen in verschie-
    denen Stadien der Nacktheit. Für diejenigen, die Klarheit der Implikation
    vorziehen: Elvis befand sich in der Penthouse-Suite des Hong Kong
    Hilton. Es war ein sommerlich warmer Tag im Juli. Das Jahr war 1994.
    »Hier, kleiner grüner Freund«, rief der King. »Los, spring herbei, jetzt
    zeigen sie noch einen von meinen Filmen.«
    Der Zeitkohl lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett. Er wirkte
    ein wenig verausgabt. »Tut mir leid, Chef«, ächzte er. »Ich bin ein wenig
    verausgabt.«
    »Nur kein Streß.« Elvis fummelte an der Fernbedienung, und der Ton
    kehrte zurück. »Leg dich nicht mit diesem Burschen an«, ertönte die
    Stimme eines Schauspielers. »Er kann nämlich Karate.«
    »Na und? Das kann er sich hinter die Ohren stecken«, antwortete der
    Presley auf dem Bildschirm.
    Elvis fiel in seinen Sessel zurück. »Hast du das gehört? Kann er sich hinter die Ohren stecken! Gottverdammt, Süße, schieb deinen Hintern zur Seite, ich kann überhaupt nichts sehen von dem Film!«
    »Chef«,

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