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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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fragte er.
    »Schon wieder«, sagte Elvis. »Hier, trink einen Kaffee. Ent-
    spann dich. Du weißt, was ich meine?«
    »Danke.« Rex nahm die Tasse. Er lächelte zu Elvis hinauf.
    »Danke.«
    Der linke Arm des King hing schlaff in einer Schlinge. Sein
    Kopf war ebenfalls bandagiert. »Irgendetwas Neues?«

    »Ich weiß es nicht. Ein Ding auf Beinen. Ein Metallkurriku-
    lum. Und Wormwood.«
    »Wir müssen weiter«, sagte Elvis.
    »Er hat Recht, Chef«, stimmte Barry zu. »Es heißt jetzt oder
    nie, um die Klassiker zu zitieren.«
    Rex schwang die Beine aus dem Bett im Penthouse und trank
    von seinem Kaffee. »Ist alles vorbereitet?«
    »Selbstverständlich. Es muss heute passieren. Die Gespräche.
    Dieser Gipfel bei den Vereinten Nationen, Wormwoods verei-
    nigte Weltregierung. Eine ganz schlechte Idee. Es ist unsere
    allerletzte Chance, Wormwood aufzuhalten.«
    »In Ordnung. Was macht dein Arm?«
    »Nicht so gut. Barry tut sein Bestes. Ich kann den Verband
    für eine oder zwei Stunden abnehmen, aber ich verfaule, Rex.
    Meine Haare sind…«
    »Ja, ich weiß. Also schön. Diesmal machen wir es richtig.«

    Es war der 29. Juli 1993, und die Menschen waren in Massen
    unterwegs. Unzählige Fahnen wurden geschwenkt, ausnahms-
    los Stars And Stripes. Die Banner waren oben, und die Sprech-
    gesänge hatten früh begonnen. »Wormwood… Wormwood…
    Wormwood…« Es war ein beeindruckendes Schauspiel.

    »Ich bin sehr froh, dass du bei uns bist, Rex. Du bist auf dem
    Laufenden über die Geschehnisse?«
    »Sicher. So lange deine Leute uns nicht im Stich lassen.«
    »Irgendjemandem muss man einfach vertrauen, Rex. Schätze
    ich.« Rex und Elvis trugen militärische Uniformen. Hochran-

    gige Uniformen. Sie bewegten sich durch die Menge. Das UN-
    Gebäude bot einen prächtigen Anblick; der Himmel und seine
    Farben spiegelten sich darin. Es sah stolz aus, sehr stolz. Tot-
    stolz.
    Die zwölf mächtigsten Menschen der Erde würden ihre Stifte
    auf das Papier senken und einen Vertrag unterzeichnen, der
    eine einzige Weltregierung beschloss. Der Stoff, aus dem die
    Träume waren. Oder Albträume, je nachdem. Eine Weltregie-
    rung. Frieden unter allen Menschen. Ein schneller Schriftzug
    des Füllfederhalters, ein wenig Tinte, und der Traum war
    Wirklichkeit.

    »Bist du bereit, mein Hübscher?« Mutter Demdike raufte mit
    den klebrigen Fingern durch Wormwoods Haare.
    »Lass meine Haare in Frieden, du alte Vettel!« Wormwood
    strich seine Haare glatt und tippte auf den Aktenkoffer, der
    auf seinem Schreibtisch lag. Im Innern des Koffers ruhte ein
    tragbarer Computer, und im Innern des Computers ruhte die
    Lebensessenz von Legion. Aus dem Schlüsselloch des Koffers
    drang gelegentlich ein dünner Faden schwefligen Rauchs.
    »Die Jungs sind alle an Bord.«
    »Welch eine Vorstellung!« Mutter Demdike stieß ein mani-
    sches Kichern aus. »Lass sie einen nach dem anderen frei und
    befehle jedem, von wem er Besitz ergreifen soll. Und reg sie
    nicht zu sehr auf, hörst du?«
    »Ich weiß, was ich tue.«
    »Selbstverständlich weißt du, was du tust. Selbstverständlich
    weißt du das.« Demdike bohrte in ihrer Nase. Eine Fledermaus
    streckte den Kopf aus dem rechten Ohr und machte »Psssk!«.

    »Verdirb es nur nicht. Wir haben alte Rechnungen zu beglei-
    chen.«
    »Ich sagte, ich weiß, was ich tue, du stinkender Kadaver!«
    Wormwood nahm den Aktenkoffer auf und stapfte durch den
    Raum. Er riss die großen Türen auf. Sonnenlicht fiel hindurch
    und erzeugte einen langen und dramatischen Schatten hinter
    ihm. Er wandte sich um, stand eingerahmt im Durchgang wie
    der Dämonenprinz, der er war. Es sah prima aus.
    »Los, treten wir ihnen in die Hintern!«, rief Wayne L.
    Wormwood.

    Bumm!, machte die große Trommel. Der Taktstock kam hoch,
    und die versammelte Kapelle des 117ten SAG-COM unter
    Hartog begann mit einem Medley von Dusty-Springfield-Hits.
    Die Limousine des Präsidenten glitt über den Boulevard. Eine
    Motorradeskorte, bewaffnet und gefährlich, kommunizierte
    vermittels Kopfhörern und Mikrofonen und betrachtete die
    gesamte Welt als Feind. Es war wie bei Judge Dredd. Sozusa-
    gen.
    Weitere Limousinen erschienen, geschmückt mit bunten exo-
    tischen Fähnchen. Doch lassen wir uns von MTWTV ins rechte
    Bild setzen.

    »Danke, Bob. Was für ein Tag dies zu werden verspricht!
    Wenn sich Stifte auf das Papier senken, und unsere politischen
    Quellen scheinen mächtig sicher, dass dies der Fall sein wird,
    dann entsteht eine einzige

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