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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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und die Tür glitt mit einem exklusiven Klick!
    wieder zu. »Was für eine Nacht, eh?«, sagte Jack Doveston.
    Elvis starrte vom Rücksitz aus finster auf Jacks Hinterkopf.
    »Tut mir leid, wenn ich zu spät bin. Ich konnte mich einfach
    nicht früher losreißen. Du weißt ja selbst, wie das ist.«
    Rex kontrollierte seine Wut mit beträchtlichem Geschick.
    »Hast du einen Passierschein, um so spät noch auf der Straße
    herumzufahren?«
    Jack formte mit zwei Fingern ein O. »Ich bin eine Berühmt-
    heit.«
    »Du bist ein Arschloch«, sagte Elvis. »Aber geile Felgen hat
    dein Auto, das muss man dir lassen. Hast du schon im Hand-
    schuhfach nachgesehen?«
    »Sicher.« Jack öffnete das Handschuhfach. Darin lagen keine
    Handschuhe, aber das tun sie wohl nie. Elvis’ exklusive Son-
    nenbrille blickte ihn an. »Suchst du die hier?« Jack reichte sie
    über die Schulter nach hinten.
    »Ah«, sagte der King und polierte die Gläser, bevor er die
    Brille auf seiner Nase zurechtrückte. »So. Jetzt bin ich bereit
    zum Rock and Roll.«
    »Dann los«, sagte Rex.
    »Kein Grund zur Eile. Die Party fängt nicht vor neun Uhr an.
    Das wird ein Fest, eh? Den Präsidenten der Welt sieht man
    nicht jede Nacht.«

    Elvis stöhnte. »Und ich dachte, ich hätte das alleinige Copy-
    right auf dumme Bemerkungen.«
    »Das ist die letzte Chance.« Rex öffnete den Reißverschluss
    seiner Tasche und brachte eine hochmoderne Handfeuerwaffe
    zum Vorschein. Er schob schlanke schwarze Magazine hinein,
    den Powerpack in den Schaft und zielte dann mit dem unver-
    meidlichen Laservisier.
    »Sieh es einmal so.« Jack fuchtelte mit den Armen. »Wir
    könnten aufgehalten werden.«
    »Fahr«, sagte Rex.
    Jack fuhr.
    »Vergiss nicht, wenn wir dort sind – du gehörst zu mir. Ich
    habe einen Ruf zu bewahren. Bitte keine Peinlichkeiten, ja?«
    »Jack, wir wollen den Präsidenten ermorden! Wie viel Pein-
    lichkeit kannst du vertragen?«
    »Haltet mich einfach nur da raus.«
    »Wenn du uns verkaufst«, Elvis stieß einen steifen Zeigefin-
    ger in Jacks Nacken, »dann bist du raus, aber endgültig.«
    »Bitte nicht den Fahrer stechen. Ich meine es ehrlich! Ich
    würde euch nicht verraten!«
    Rex schwieg. Er sah durch die Windschutzscheibe nach
    draußen. Die Stadt lag bereits hinter ihnen. Wenig war noch
    von ihr zu sehen, nur die Lagerhäuser und Schlösser der Rei-
    chen. Der Rest war ein Gewirr von Bunkern. Wohnungen für
    die Armen. Keine Landschaftsgestaltung, nur Schmutz und
    Abfall und saurer Regen.
    »Habt ihr den Palast des Präsidenten gesehen?«, fragte Jack.
    Ohne das Nicken der Köpfe hinter sich abzuwarten, fuhr er

    fort: »Verrückter Bau, alles was Recht ist. So etwas habe ich
    noch nie gesehen. Es muss ein paar Meilen Durchmesser ha-
    ben. Eine ganze Stadt passt da rein. Ein irrsinniger Vergnü-
    gungspalast. Wormwood kriegt alles, was er will. Ich hab Ge-
    schichten gehört, kann ich euch sagen. Dieser Laden ist eine
    Festung! Bombensicher, meuchelmördersicher. Ihr werdet ihn
    nicht kriegen, wisst ihr?«
    »Wir lassen es darauf ankommen«, sagte Rex. »Wir haben
    einen Vorteil.«
    Das Gespräch verstummte, und der Koshibo Tiger bahnte
    sich einen Weg durch die Nacht und den Regen, über verrot-
    tende Straßen und baufällige Brücken in Richtung des Präsi-
    dentenpalasts und der Jahrhundertparty.

    »Und, wie sehe ich aus?«
    Wormwood wandte sich um und musterte die alte Vettel kri-
    tisch. »Du siehst aus wie Schei… du siehst aus wie… nun ja,
    wie du aussiehst!« Demdike sah aus wie das unaussprechliche
    Gegenteil von Kim. Sie trug ein Kleid aus einem transparenten
    Material, das im Nacken von einer Schnalle und über dem
    Leib, an den Handgelenken und Knöcheln von Lederstreifen
    zusammengehalten wurde. Die spitzen Stilettos besaßen Fünf-
    Zoll-Absätze.
    »Wohl kaum angemessen für die Präsidentenmutter. Aber
    wer gibt einen Dreck auf Subtilität?« Wormwood vollführte
    eine Geste, deren obszöne Bedeutung dem Leser wohl kaum
    verborgen bleiben dürfte.
    »So ist es richtig, mein kleiner Wayne. Was machen die
    Jungs?«

    »Uns geht es prima.« Die Worte kamen aus Wormwoods
    Mund, doch es war nicht er, der sie gesprochen hatte.
    Präsident Wormwood betrachtete sich im Spiegel und fand
    viel, das ihn befriedigte. Ein Traum von Garderobe in Gold.
    »Was meinen Sie, Mr. Russell? Kann ich so gehen?« Er wandte
    sich unvermittelt um und blickte zu einem Stahlkäfig, der von
    der Decke hing. Darin kauerten vier nackte Männer,

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