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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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abgema-
    gert bis auf die Knochen. Sie waren bärtig und langhaarig, und
    ihre Haut war von eiternden Geschwüren übersät. Sie erwi-
    derten Wormwoods Blick mit verängstigten Augen. »Nun, Mr.
    Russell? Sprechen Sie, oder haben Sie Ihre Zunge verloren?«
    Mr. Russell öffnete den Mund. Die Zähne waren ver-
    schwunden. Und mit ihnen die Kieferleisten. Und mit ihnen
    die Zunge. Wormwood lachte. Und lachte und lachte und
    lachte.

    »Der Präsidentenpalast!«, verkündete Jack. Am Horizont er-
    hob sich eine große Kuppel vor der geschwärzten Landschaft.
    Sie erstrahlte in hellem Licht. Darunter glitzerten golden Tür-
    me und Kuppeln. Winzige Lichtpunkte bewegten sich zwi-
    schen ihnen. Fahrzeuge, die durch den nächtlichen Himmel
    schossen.
    »Nicht schlecht«, gab Elvis widerwillig zu. »Was ist das al-
    les? Ringsum meine ich.«
    »Verteidigungsanlagen. Bunker. Ich hab euch gesagt, es ist
    eine Festung.«
    »Und du hast uns gesagt, du könntest uns reinbringen.«
    »Ihr seid meine Gäste, keine Sorge.«

    Als sie sich dem Palast näherten, kamen weitere Fahrzeuge
    in Sicht. Ein stetiger Strom steuerte auf den Vergnügungspa-
    last zu. Hunderte langer, schlanker und sehr kostspieliger Li-
    mousinen, die sich alle in die gleiche Richtung bewegten. Jack
    schloss sich dem Strom an.
    Über ihnen bewegten sich Schatten im Regen. Kampfhub-
    schrauber. Rotorblätter, die sich über waffenstarrenden Rümp-
    fen drehten. Die Finger von Suchscheinwerfern stachen nach
    unten. Elvis sank tiefer in sein Sitzpolster. »Das ist richtig hef-
    tige Scheiße«, sagte er.
    »Mit den Worten meines Hundes – ich weiß, woher du
    kommst. Hier, nimm das.« Rex reichte ihm die Handfeuerwaf-
    fe. »Versteck sie irgendwo.«
    »Mit diesen Dingern kommen wir niemals da rein. Man wird
    uns ganz bestimmt durchsuchen.«
    »Vertraut mir«, flehte Jack. »Freunde, ihr müsst mir vertrau-
    en!«
    »Ich bin vielleicht dumm, aber nicht so dumm.«
    »Hey, Chef!«, sagte Barry. »Sieh mal da vorne. Was hältst du
    davon?« Es ragte in den Himmel hinauf. Aber es war kein fe-
    stes Ding. Mehr eine Säule aus Licht. Es bedarf keiner großar-
    tigen Erwähnung, dass es kein irdisches Licht war. (Sollte es
    wenigstens.)
    »Was zur Hölle…? Was ist das, Barry?«
    »Ich hoffe, das ist unser Vorteil, Chef. Wenn es das nämlich
    nicht ist…«
    »Passierscheine?« Ein Soldat in Plastikuniform hämmerte mit
    dem Kolben seiner automatischen Waffe gegen die Wind-

    schutzscheibe. Jack öffnete das Seitenfenster. »Jack Doveston«,
    sagte er freundlich. »Mein Name steht auf der Gästeliste. Hier,
    warten Sie, ich zeige Ihnen unsere Einladungen.«
    »Wer sind diese beiden Männer in Ihrer Begleitung, Mr. Do-
    veston?«
    »Zwei meiner Mitarbeiter. Mr. Mundi, mein Verleger, und
    Mr. Never, mein spiritueller Berater.«
    »Du blödes Arschloch«, flüsterte Jacks spiritueller Berater.
    »Führen Sie Feuerwaffen mit sich, Mr. Doveston? Beispiels-
    weise EX-34 Maschinenkanonen, 5.56 mm M249 Automatik-
    gewehre, 7.62 mm Ares elektronische Maschinengewehre,
    M50s, M60s, taktische Hochgeschwindigkeits-Luft-Boden-
    Kanonen, Nahkampf-Maser, Bommyknocker…«
    »Bommyknocker?«, fragte Jack.
    »Bommyknocker. Kleine Totschläger mit stumpfen runden
    Kugeln am Ende, um Leuten damit auf den Kopf zu schlagen.«
    »O nein!«, antwortete Jack. »Nichts dergleichen.«
    »Barlow-Messer?«
    »Nein.«
    »Lachskäscher?«
    »Nein.«
    »Nein?«
    »Nein. Keine Barlow-Messer, keine Lachskäscher, Bume-
    rangs, Nunchakos, Aschanti-Wurfstäbe, indianischen Blasroh-
    re, präkolumbianischen Steindolche, Schlagstöcke…«
    »Das ist das Gleiche wie Bommyknocker.«
    »Sorry. Aber wir haben keine.«

    »Was ist mit Schwertern?«
    »Keine Schwerter.«
    »Keine Zweihänder, Breitschwerter, Säbel, Macheten, Dol-
    che, Krummdolche, Kukris, Ponjards, Floretts, Degen, Parangs
    oder Bowiemesser?«
    »Weder Zweihänder, Breitschwerter, Säbel, Macheten, Dol-
    che, Krummdolche, Kukris, Ponjards, Floretts, Degen, Parangs
    noch Bowiemesser.«
    »Äxte?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Keine Kampfäxte, Enterbeile, To-
    mahawks, Hellebarden oder Hackebeile. Nein.«
    »Guisarme?«
    »Was?«
    »Guisarme. Langstielige Schlachtäxte mit einem spitzen
    Dorn auf der gegenüberliegenden Seite der Klinge. Stammt
    aus dem Frankreich des dreizehnten Jahrhunderts. Das Wort
    stammt vom germanischen getîsarn, eine Art Ackergerät.«
    »Sie kennen sich aber aus mit Waffen, wie?«
    »Ist eines meiner Hobbys.

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