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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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führte das verwirrte Duo über die geschwungene Ga-
    lerie. Sie lag verlassen, wie das manchmal so ist. »Nicht weit«,
    sagte Byron.
    »Hey, Kumpel, wo zur Hölle sind wir hier?«
    »Ganz ruhig, Chef. Kein Stress. Mr. Smith wird dir alles er-
    zählen.«

    »Mr. Smith? Scheiße, Barry, was hat das alles zu bedeuten?
    Wieso kennst du diese Leute?«
    »Das darf ich dir nicht sagen, Chef.«
    »Was ist das für ein Geräusch?«, fragte Rex. »Klingt wie ein
    Herzschlag. Es ist überall!«
    »Das ist das Große Schwungrad, Chef.«
    »Kommen Sie weiter, wir sind fast da.« Byron führte sie über
    eine Wendeltreppe nach oben und durch einen weiten Korri-
    dor. Er bückte sich und hob eine Abdeckklappe im Boden.

»Hier hinein.«
    Elvis starrte in die Öffnung.
    »Das ist unmöglich«, sagte er. »Wir sind gerade von hier un-
    ten drunter gekommen. Wie kann dort ein Raum sein?«
    »Ein Riss zwischen den Ebenen. Wenn Sie mir jetzt bitte fol-
    gen würden.« Er eilte die Treppe hinunter. Unter weiterem
    Schulterzucken schlossen sich Rex und Elvis an. Byron zog an
    einer Schnur, und die Abdeckklappe senkte sich wieder in den
    Boden.
    »Das ist ein Friseurladen!«, sagte Elvis. »Zur Hölle, wenn ihr
    das Militär seid, vergesst es! Ich gehe nicht zur Army!«
    Es war tatsächlich ein Friseurladen. Zirka 1955. Entlang der
    Reihe aus sechs Frisierstühlen aus Chrom und Leder lagen
    sogar abgeschnittene Haare auf dem Boden. An den Wänden
    hingen Spiegel. Die Glasvitrinen waren gefüllt mit Haarcre-
    mes, Rasierseifen und Gegenständen für das Wochenende.
    Selbst der provokative Geruch nach Friseurladen war da, den
    es heute einfach nicht mehr gibt. Und der verchromte Hand-
    tuchwärmer und der Lederriemen, an dem man das Rasier-

    messer schärft. Rex konnte mit alledem nicht das Geringste
    anfangen. Sein erster Gedanke war der vieler unreifer Jugend-
    licher, nämlich dass es sich um eine Folterkammer handelte.
    »Es ist ein Barbierladen.« Mr. Smith erhob sich aus einem der
    Stühle. Er trug eine Fliege, ein weißes Hemd mit hohem Kra-
    gen, eine gestreifte Weste, schwarze Hosen und monogramm-
    bestickte Pantoffeln. »Ich hab’s als Bar gelassen, solange es
    ging, aber sie begann zu entgleiten… verwandelte sich in ei-
    nen Bar -Bierladen. Wahrscheinlich soll man auch für Kleinig-
    keiten dankbar sein, schätze ich. Sie hätte sich schließlich auch
    in ein Bar -beque verwandeln können…«
    »Sie sind Mr. Smith?«, fragte Elvis. »Weil, wenn Sie’s nicht
    sind…« Er ballte eine Faust und schüttelte sie in bedrohlicher
    Weise.
    »Ich bin Mr. Smith. Würden Sie sich bitte setzen?«
    »Danke, ich stehe lieber.«
    »Wie Sie wünschen. Leider kann ich Ihnen keinen Drink an-
    bieten, fürchte ich. Aber vielleicht möchten Sie sich ja rasieren
    lassen oder eine Kleinigkeit für das Wochenende?«
    »Sagen Sie, was Sie zu sagen haben, das ist alles.«
    »Wie Sie wünschen, einmal mehr. Ich bedaure, dass wir Sie
    herbringen mussten, doch es gab keinen anderen Weg. Wir
    haben versucht, selbst Anpassungen vorzunehmen, doch die
    alternativen Szenarios, die wir vorfanden, waren nicht gut.
    Der Mechanismus ist stark beschädigt. Möglicherweise irrepa-
    rabel. So, da haben Sie’s. Oder hier haben Sie’s. Wie Sie sehen,
    sozusagen.«
    »Ich schlag ihm den Schädel ein.«

    »Langsam.« Rex legte dem King beruhigend die Hand auf
    den Arm.
    »Es tut mir leid.« Mr. Smith nahm wieder Platz. »Was ich Ih-
    nen sagen werde, werden Sie vielleicht nicht glauben wollen.
    Nichtsdestotrotz ist es die Wahrheit. Oder besser, eine mögli-
    che Wahrheit. Das müssen Sie für sich selbst beurteilen. Sie
    sind hier, was für sich selbst genommen für einen gewissen
    Status der Realität spricht. Trotzdem überlasse ich es Ihnen.
    Mit kurzen Worten: Sie befinden sich exakt im Zentrum des
    Planeten Erde. Das Geräusch, das Sie hören, kommt vom Gro-
    ßen Schwungrad. Das ist der gyroskopische Stabilisator, der
    die Welt am Laufen hält und ihre Bewegung um die Sonne
    regelt. Standardausrüstung, findet man in jedem Planeten.
    Schließlich – warum sonst sollten sie um die eigene Achse ro-
    tieren, eh?«
    »Nun…«
    »Das war eine rhetorische Frage. Glauben Sie mir, sie tun es
    nicht von alleine. Die Große Maschine, das Große Schwung-
    rad, bewirkt selbstverständlich noch eine ganze Menge mehr.«
    »Oh, selbstverständlich.«
    »Halt die Klappe, Elvis.«
    »Ja, genau. Still, Chef. Und sei nicht eingeschnappt.«
    »Ich bin nie

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