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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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und erreichte eine Vorkammer.
    Dort blieb er vor einer Türe mit einem hübschen Messing-
    schild daran stehen. Auf dem Schild stand: »Zoroastra Find-
    horn – Draußen bleiben«.
    Byron klopfte leise. Als keine Antwort ertönte, trat er gera-
    dewegs ein.
    Er fand sich in einem runden Raum mit hoher Decke wieder.
    Rohre aus Kupfer und Messing liefen die Wände hinauf. Oder
    hinunter, was auch immer Ihnen lieber ist. In der Mitte des
    Raums stand ein Kontrollpult. Ein echter Kapitän-Nemo-
    Aparillo, lauter Drehgriffe und Hebel. Byron hatte nicht wenig
    Lust, damit herumzuspielen, und in seinen Fingern juckte es
    mächtig.
    »Was ist denn, Byron?« Die Stimme kam von oben. Byron
    schielte zur Decke. Vizeaufseher Zoroastra Findhorn stand an

    der Decke an einer Konsole, die identisch war mit der auf dem
    Boden.
    »Vizeaufseher!« Byron salutierte. »Ich habe einen Abfall von
    zwei Mikron an einem lateralen Augmentor!«
    »Den haben Sie ständig.« Der Vizeaufseher verließ seine Ar-
    beit, kam an der Wand entlang nach unten spaziert und gesell-
    te sich zu Byron. Zoroastra Findhorn besaß mehr als nur ver-
    blüffende Ähnlichkeit mit dem verstorbenen Rondo Hatton.
    Die großen Hände und alles.
    »Ich brauche ein Ersatzteil.«
    »Das brauchen Sie ständig.«
    »Sofort.«
    »Wie immer.«
    »Also kann ich eins haben?«
    »Nein, Byron, können Sie nicht.«
    »Aber ich muss ständig danach fragen.«
    »Sie müssen fragen, und ich muss antworten. So ist der Lauf
    der Dinge.«
    »Aber warum kann ich keins haben?«
    »Sie müssen das immer fragen, und ich muss immer antwor-
    ten. Was muss ich noch einmal immer antworten?«
    »Sie müssen immer antworten: ›Beim nächsten Mal, Byron.‹«
    »Also sage ich das doch jetzt zu Ihnen. Beim nächsten Mal,
    Byron.«
    »Dann kehre ich jetzt an meine Arbeit zurück.«
    »Das tun Sie doch immer.«

    Der Vizeaufseher wandte sich ab und tappte wieder an der
    Wand hinauf. Byron blickte Findhorn hinterher. »Aber ich will
    es verdammt noch mal nie!«, murmelte er leise in sich hinein.

    »Ich hab mich ziemlich gründlich umgeschnüffelt, nachdem
    Rambos Mob abgezogen ist«, berichtete Fido seinem Frauchen.
    »Es sieht so aus, als hätten sie die Wahrheit gesagt. Rex hat
    sich einfach in Luft aufgelöst.«
    »Das gefällt mir überhaupt nicht.« Christeen verwandelte
    Wasser in Wein und schenkte sich ein großes Wasserglas da-
    mit voll.
    »Vielleicht solltest du dich mit deinem Bruder unterhalten.«
    Christeen setzte das Wasserglas mit einem lauten Knall ab.
    Fido suchte hastig unter dem Tisch Deckung.
    »Hey, das sollte keine Beleidigung sein!«
    »Schon gut, keine Sorge. Aber mein Bruder hat seinen Au-
    genblick in der Geschichte gehabt. Jetzt bin ich an der Reihe.«
    »Wir müssen Rex finden. Gut möglich, dass er in ernsten
    Schwierigkeiten steckt.«
    »Seine Schwierigkeiten fangen erst richtig an, wenn ich die-
    sen Mistkerl in die Finger kriege!«
    Fido zuckte zusammen.
    Christeen trank noch mehr Wein. »Hat er irgendetwas zu dir
    gesagt? Wohin er geht, oder was er vorhat?«
    »Nichts. Aber er war ziemlich niedergeschlagen. Ich glaube,
    er hat keinen Sinn mehr gesehen in seinem Leben, wenn du
    weißt, was ich meine?«

    Christeen trank noch mehr Wein. »Er wird schon wieder auf-
    tauchen. Wahrscheinlich ist er mit ein paar von seinen schreck-
    lichen Freunden auf Sauftour. Raucht Dope und redet über die
    guten alten Tage.«
    Fido hielt es für eher unwahrscheinlich. Rex hatte nie gute al-
    te Tage gehabt.
    »Hör mal«, sagte Christeen und streichelte den weichen pel-
    zigen Kopf des Hundes. »Wahrscheinlich amüsiert der Mist-
    kerl sich halb zu Tode. Du kannst auf mein Bein, wenn du
    möchtest.«
    »Super.« Fido machte, was er am besten konnte. »Amüsiert
    sich halb zu Tode, wie? Na ja, wenn du meinst.«

    Jack sah den verlassen dastehenden Jeep. Den Stolperdraht
    hingegen sah er nicht. Als er hinfiel, warf sich Rex instinktiv in
    Deckung. Ein Gewehrkolben verfehlte seinen Kopf nur um
    Haaresbreite. Rex warf sich herum und sah, dass der Soldat
    mit seinem Gleichgewicht kämpfte. Schlug ihm gegen den
    Hals. Ein Zweiter sprang aus dem Nichts heran. Hielt Jack am
    Boden fest. Rex wollte sich auf ihn stürzen, doch ein dritter
    Mann packte ihn von hinten mit eisernem Griff. Rex gelang es
    gerade noch, nach Jacks Angreifer zu treten. Er traf ihn voll an
    der Wange.
    »Lauf zum Jeep! Starte den Motor!«
    Jack kroch unsicher davon.
    Rex wand sich vergeblich. Es gelang ihm nicht,

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