Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 2 - Das Menü

Armageddon 2 - Das Menü

Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
schwerer Stein in seinem Magen. Jack hatte seine
    eigene Haut auf Kosten des Lebens eines anderen gerettet. Wie
    konnte er jemals hoffen, damit weiterzuleben? »O mein Gott!«
    Jack sank über die Tür und weinte in sein Erbrochenes. Was
    um Himmels willen sollte er jetzt bloß tun?
    Er wischte sich die Tränen ab und suchte nach seiner Fas-
    sung. Er musste etwas unternehmen. Er war nicht frei. Er fuhr
    in einem gestohlenen Jeep. Männer waren hinter ihm her, um
    ihn zu töten! Sie würden ihn finden. Was sollte er nur tun?
    Weiterfahren, bis der Diesel ausging? Aber wohin? Nach Nor-
    den oder nach Süden? Und was würde aus seiner Familie?
    Was, wenn sie ebenfalls verhaftet worden waren? Gefoltert?
    Jack hatte nichts Ungesetzliches getan. Er hatte ein paar magi-
    sche Worte gesprochen oder so, aber das war alles. Was konn-
    te das schon für ein Verbrechen sein?

    »Denk nach, du Bastard!« Jack hämmerte mit den Fäusten
    auf das Lenkrad. »Tu etwas!« Irgendetwas, ganz egal was. Zu-
    rückfahren zu Rex. Das ist es! Zurückfahren und Rex suchen. Viel-
    leicht ist er ja noch nicht tot. Doch, er ist tot. Ganz bestimmt ist er
    tot. Die Soldaten haben ihn erschossen. Zurückfahren und nachse-
    hen, ob es stimmt. Nein! Die Soldaten rechneten wahrscheinlich damit und würden auf der Lauer liegen.
    Also nach Hause. Nein! Genau das würden sie von ihm erwar-
    ten. Dann die Universität? Sinnlos. »Unternimm etwas! Hol Hil-
    fe!« Irgendjemand, dem er vertrauen konnte. Es musste doch
    jemanden geben! Doch es gab niemanden, dem Jack vertrauen
    konnte. Es musste aber jemanden geben. Es gab jemanden. Es
    gab Spike. Spike konnte er vertrauen.
    Aber er durfte sie nicht in die Sache verwickeln. Doch, er
    konnte. Spike und ihre Piratenfreunde hatten Zugriff auf alle
    möglichen Computer. Sie konnten sein Programm laufen las-
    sen. Sie konnten ihm helfen, den Hacker aufzuspüren. Nein,
    konnten sie nicht. Rex hatte die Disk. Also haben die Soldaten
    jetzt die Disk. Aber er, Jack, besaß die Zugriffskodes. Er konnte
    verhandeln. Nein! Die Soldaten wollten nicht verhandeln. »O
    Scheiße, Scheiße, Scheiße!« Außerdem gab es noch die Siche-
    rungskopie, die er zu Hause aufbewahrte. Das hieß, wenn die
    Soldaten sie nicht ebenfalls bereits in ihrem Besitz hatten.
    »Ich hab’s!«, rief Jack. Er sprang mit der gleichen Vehemenz
    auf den Fahrersitz zurück wie der Gedanke in seinen Verstand
    geschossen war. Mit einem Mal wusste Jack ganz genau, was
    zu tun war. Die Idee war nicht wirklich narrensicher, aber er
    konnte unterwegs noch an dem Plan feilen. Er war schließlich
    ein Gelehrter, ein Akademiker. Er konnte diese Leute schla-
    gen. Wer auch immer sie waren. Er konnte das Rätsel lösen,

    und dann… Nun ja, das eine oder andere würde sich schon
    ergeben. Und dann wäre Rex wenigstens nicht vergeblich ge-
    storben.

    Selbstverständlich war Rex nicht vergeblich gestorben. Genau
    genommen war er sogar überhaupt nicht gestorben. Aber au-
    ßer Jack dachte das auch niemand. Den Helden sterben zu las-
    sen, noch bevor die Handlung zu mehr als einem Viertel zu
    Ende ist – was für ein Unsinn! Und wenn Harrison Ford in der
    Verfilmung die Rolle von Rex spielen soll, dann bestimmt
    nicht, wenn er im Drehbuch liest und feststellt, dass er bereits
    auf Seite 118 stirbt. »Ich sterbe tatsächlich auf Seite 118, wie?«
    Und mit diesen Worten wirft er das Drehbuch beiseite und
    entschließt sich, doch die Hauptrolle in Indiana Jones 5 zu
    übernehmen. Es sei denn natürlich, man bekommt Jack Ni-
    cholson für die Rolle des Jack Doveston. Fällt Ihnen auch die
    Namensgleichheit auf? Sicherlich kein Zufall. Andererseits
    habe ich mir stets vorgestellt, dass Nicholson die Rolle von
    Wayne L. Wormwood übernimmt. Und Rutger Hauer die von
    Rex Mundi. Stellen Sie sich vor, Rutger Hauer wäre sogar
    meine Traumbesetzung für die Rolle des Robert R. in der Ro-
    bert Rankin Story. So ist das halt im Leben.
    Ich glaube, ich schweife ab.

    Der große Soldat mit der gebrochenen Nase hörte endlich auf,
    Rex zu treten. Stattdessen spannte er den Hahn seiner Pistole.
    Er wusste nichts über die Art und Weise, wie man einen Film
    macht. Er befolgte Befehle, nicht mehr und nicht weniger. Und
    der heutige Befehl lautete: »Suchen und Vernichten.« Einer

    seiner Lieblingsbefehle. »Unter Einsatz aller notwendigen Mit-
    tel« war ein anderer, den er ebenfalls mochte, wenn auch nicht
    ganz so sehr. Er hielt die Mündung seiner Pistole an

Weitere Kostenlose Bücher