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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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war in der Menge. Wollte einen Blick aus der Nähe auf
    diesen Burschen werfen. Und wen habe ich da gesehen, wie er
    sich mit einem kleinen komplizierten elektronischen Dings-
    bums voller Knöpfe im Schatten herumgedrückt hat?«
    »Ich drücke mich nie im Schatten herum!« Der King justierte
    im Rückspiegel seine Schmalzlocke.
    »Es war auf jeden Fall eine prächtige Show. Das ferngesteu-
    erte Gewehr, die Rauchgranaten, die Bombe. Alles dein
    Werk?«
    »Alles meins.« Elvis nickte stolz. »Aber warum zur Hölle ist
    er nicht tot? Was ist da passiert?«
    »Absichtlicher Kunstfehler. Frag mich nicht, was das heißt,
    ich weiß es nicht.«
    Elvis grinste. »Scheiße«, sagte er. »Aber schön, dich wieder-
    zusehen. Wie bist du hergekommen, in diese Zeit? Hast du
    auch einen Zeitkohl?«
    »Vielleicht einen weiblichen?« fragte Barry.
    »Ich fürchte nein. Ich weiß nicht, wer mich zurückgebracht
    hat. Aber jede Wette, dass der nette Mr. Wormwood dort vorn
    in seiner Limousine mehr darüber sagen kann.«
    »Glaubst du? Hey, Rex, hast du zufällig die eine oder andere
    Waffe in deinem Wagen?«
    »Sicher. Jede Wette, dass du nicht darauf kommst, was ich
    im Kofferraum hab.«
    Elvis wäre nicht darauf gekommen, aber wahrscheinlich
    kann sich jeder, der die Geschichte bis hierher verfolgt hat,

    wenigstens einen halben Reim machen. »Es ist eine von diesen
    wirklich erstaunlichen Maschinen… Hey, was macht er jetzt?«
    Ein Stück voraus steuerte Wormwoods Limousine an den
    Straßenrand und auf das Gras der Bankette. Rex lenkte zwan-
    zig Yards dahinter zur Seite und schaltete die Scheinwerfer
    aus. Elvis betätigte den elektrischen Fensterheber und streckte
    den Kopf nach draußen. »Scheint, als wäre ihm der Sprit aus-
    gegangen. Das ist bestimmt ein fauler Trick, meinst du nicht?«
    Rex trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad. Ein verirr-
    tes Fahrzeug jagte über den nächtlichen Highway vorbei. Ein
    kalter Wind ging, und es fing an zu regnen. »Das gefällt mir
    nicht. Warte…« Elvis stieg aus dem Porsche, entschlossen, die
    Sache an Ort und Stelle zu beenden. »Ist der Kofferraum of-
    fen?«
    »Ja, aber…«
    »Nichts aber. Ich war vor dir hier, und beim letzten Mal hab
    ich’s vermasselt.«
    Er ging nach vorn und öffnete den Kofferraum.
    »Hoppla!«, hörte Rex ihn rufen. »Wenn das nicht eine von
    diesen wirklich erstaunlichen Maschinenkanonen ist, eine 7,62
    Millimeter General Electric mit sechstausend Schuss in der
    Minute, sechs Läufen und eins Komma drei sechs Kg Rück-
    stoßadapter. Mündungsgeschwindigkeit 869 Meter die Sekun-
    de.«
    »Oh«, sagte Rex. »Das ist es also.« Elvis mühte sich unter
    dem Gewicht der grotesken Waffe ab.
    »Mach die Scheinwerfer an, Rex. Der Tag der Abrechnung ist
    da.«

    Rex zuckte die Schultern und schaltete die Scheinwerfer ein.
    Elvis betätigte den Abzug.
    Sechstausend Schuss in der Minute. Stellen Sie sich das vor!
    Können Sie sich wirklich vorstellen, was für ein Gewicht
    sechstausend Patronen vom Kaliber 7,62 x 51 haben? Stellen
    Sie sich vor, sie müssten das mit sich herumschleppen! Die
    Waffe war nicht einmal besonders laut. Es gab eine Menge
    Rauch und diese Stichflammen, die im rechten Winkel aus
    dem Lauf schießen. Aus allen sechs Läufen. Wahrscheinlich
    sieht man es in Zeitlupe noch am besten. Elvis hielt jedenfalls
    den Abzug gedrückt, bis sämtliche Munition verbraucht war.

    Bald klärte sich der Rauch. Die Limousine war ein durchsieb-
    tes Wrack. Das Dach war weggerissen worden und lag viele
    Meter weiter. Die Reifen bestanden nur noch aus ausgefran-
    sten Gummifetzen. Nichts, und es muss deutlich gesagt wer-
    den: gar nichts hätte einen derartigen Holocaust überleben
    können.
    Elvis ließ die schwere Waffe fallen und kroch nach vorn. Rex
    gesellte sich zu ihm.
    Sie näherten sich dem Wrack. »Schätze, ihm ist tatsächlich
    der Sprit ausgegangen«, flüsterte Elvis. »Sonst wäre der Wa-
    gen bestimmt in die Luft geflogen.«
    Sie stahlen sich näher heran. Spähten durch die scheibenlo-
    sen hinteren Fenster ins Innere. Die Überreste einer kompli-
    zierten Fernsteuerung waren noch immer am Lenkrad befe-
    stigt.
    »So ein Hundesohn!« pfiff Elvis. »Kein schlechter Trick.« Mit
    erschreckender Plötzlichkeit erwachte auf dem zerfetzten Ar-

    maturenbrett des Wagens der eingebaute Fernseher zum Le-
    ben. »Hier ist MTWTV!« sagte die weibliche Sprecherin einmal
    mehr. »Bürger von Amerika! Sehen Sie nun live aus unserem
    Studio Mr. Wayne

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