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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Elvis der Techniker beim Empfang von Pas-
    sing Cloud Productions, einer multinationalen Filmgesell-

    schaft direkt gegenüber von MTWTV. »Ich bin gekommen, um
    die Antenne zu überprüfen, Ma’am.«
    Die Rezeptionistin starrte ihn von unten herauf an. Sie war
    elegant, schick und sinnlich. Was für Koteletten, dachte sie, und was für eine schicke Brille! »Was für eine Antenne?«, fragte sie.
    »Auf dem Dach, Ma’am. Uns wurde gemeldet, Sie hätten In-
    terferenzen. Wahrscheinlich nur Vögel, weiter nichts. Besser,
    ich werfe einen Blick drauf.«
    »Sie haben einen Erlaubnisschein?«
    »Nein, Süße, hab ich nicht. Aber wenn Sie die Sicherheit an-
    rufen wollen, hab ich auch nichts dagegen.« Die Rezeptionistin
    wandte sich ab, um den Anruf zu erledigen. Elvis zog einen
    kleinen Apparat aus der Hosentasche, aktivierte ihn und
    klemmte ihn unter den Empfangsschalter.
    »Oooh!« Die Rezeptionistin stieß einen Schrei aus, als das Te-
    lefon in ihr Ohr pfiff.
    »Schätze, ich gehe besser rauf und bringe die Antenne in
    Ordnung«, sagte Elvis. »An Ihrer Stelle würde ich solange den
    Stecker rausziehen.«
    Die Rezeptionistin rieb sich das Ohr. »Also gut, meinetwe-
    gen. Aber beeilen Sie sich.«
    »Kein Schweiß, Ma’am.« Elvis nahm den Aufzug. Und dann
    die kleine Sprossenleiter, die zur Dachluke führte. Nachdem er
    hindurch war, baute er ein furchteinflößendes Scharfschützen-
    gewehr auf einem gefederten Dreibein auf. Befestigte ein La-
    ser-Nachtsichtgerät mit eingebautem Videofunksignal daran.
    Verband weiteren Hightech-Hokuspokus mit dem Gewehr.
    Spähte durch das Zielfernrohr auf den Haupteingang von
    MTWTV. Tätschelte seine Konstruktion und sagte: »Soso.«

    Dann verließ er das Dach wieder. Schloss hinter sich die Lu-
    ke und verschweißte sie, nur um sicherzugehen. Er überließ
    nichts dem Zufall. Und bis jetzt war alles außerordentlich gut
    gelaufen.
    Die Rezeptionistin beobachtete ihn, als er aus dem Lift kam.
    Er zwinkerte – hinter seiner Spiegelbrille für sie unsichtbar –
    und schlenderte lässig heran. »Versuchen Sie’s doch jetzt noch
    mal, Süße.« Während die Rezeptionistin sich umdrehte und
    nach dem Hörer griff, entfernte Elvis das Gerät unter ihrem
    Empfangsschalter, deaktivierte es und schob es in seine Tasche
    zurück. »Jetzt alles in Ordnung?«
    »Ja, prima.« Die Rezeptionistin schenkte ihm eins von diesen
    Lächeln, die zu sagen scheinen: »Würdest du nicht gerne?
    Vielleicht darfst du ja sogar.«
    »Um wie viel Uhr haben Sie Feierabend, Süße?«, erkundigte
    sich Elvis.
    »Nicht vor zwanzig Uhr dreißig. Ich hab heute Spätdienst.«
    »Was halten Sie davon, wenn ich Sie abhole? Mögen Sie ma-
    krobiotisches Essen?«
    »Ich liebe es.«
    »Komm schon, Chef!«, flüsterte der Zeitkohl.
    »Zwanzig Uhr dreißig«, sagte Elvis.
    »Zwanzig Uhr dreißig, ja.«
    Elvis kehrte zu seinem Lieferwagen zurück und zog den
    Overall aus. Er setzte sich eine Mütze auf. Rückte sie zurecht,
    einfach so. Strich alle Falten in seiner schicken Uniform glatt
    und grinste in den Rückspiegel. »Ich sehe aus wie echt«, ver-

    riet er dem aufgeregten Zeitkohl. Dann brach er in Richtung
    Parkplatz von MTWTV auf.
    Wo er auf keinerlei Gegenwehr traf. »Möchten Sie, dass ich
    den Sicherheitsdienst anrufe, damit er Sie herumführt?« Elvis
    liebäugelte mit einer weiteren Hübschen, die seinen gefälsch-
    ten Ausweis in den Händen drehte. Leider war sein Abend
    bereits voll.
    »Nein, Ma’am. Ich will selbst alles überprüfen. Niemandem
    auf die Füße treten. In welchem Studio wird Mr. Wormwoods
    Ansprache aufgezeichnet?«
    »Studio Eins. Am Ende des Gangs.«
    »Danke, Ma’am.« Und damit war das auch schon geschafft.
    Elvis betrat Studio Eins, versteckte verschiedene Apparate an
    verschiedenen Stellen und verließ es wieder, ohne dass es ir-
    gendjemand bemerkt hätte.
    »Uns bleibt noch genügend Zeit, um in der Personalkantine
    ein paar Stunden lang die Füße auszustrecken, mein grüner
    Freund.«
    »Ich denke, das hast du dir auch verdient, Chef, kein Zwei-
    fel.«

    Unter dem Thelema Arcade war eine Party im Gange. Und
    nicht nur dort. An den Tastaturen saßen Spike Laine, Mad
    John, Ella Guru und Jack Doveston und überwachten die he-
    reinkommenden Nachrichten. Sie hatten ihren Plan in die Ma-
    trix geschickt, und es sah aus, als wäre jeder Straßenpirat in
    den Staaten begierig darauf, bei der Geschichte mitzumachen.
    Mad John kicherte und klatschte in die Hände. »Ich kann

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