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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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sie
    nicht mehr zählen! Jeder von hier bis zur Westküste ist online!

    Wir müssen nichts weiter tun, als ihnen den Countdown zu
    geben und allen zur gleichen Zeit das Bibliotheksprogramm
    zu übermitteln. Ich würde sagen, wir fangen um… neunzehn
    Uhr dreißig an. Ich gebe es an die anderen weiter.«
    Jack hatte seinen Widerstand aufgegeben. Es hatte keinen
    Sinn. Sie würden tatsächlich die weltgrößte Sammlung okkul-
    ter Texte an jeden Straßenpiraten von Amerika weitergeben,
    der Lust hatte, bei der Geschichte ein wenig mitzuhelfen. Das
    konnte unmöglich richtig sein, oder? Und was, wenn es nicht
    funktionierte? Fünf Jahre seines Lebens waren auf dieser K2-
    Karbon. Was, wenn jemand Mist machte und alles gelöscht
    wurde? Jack begann auf höchst unheroische Weise an seinen
    Fingernägeln zu kauen. In der rechten oberen Ecke seines
    Bildschirms zählten kleine grüne Zahlen den Countdown her-
    unter.
    Neunzehn Uhr fünfundzwanzig.

    Es war neunzehn Uhr sechsundzwanzig. Seit mehreren Stun-
    den bereits versammelte sich eine Menschenmenge vor dem
    Gebäude von MTWTV. Elvis hatte sich mit einem kleinen
    komplizierten elektronischen Dingsbums in der einen und ei-
    nem Schlagstock in der anderen Hand zu den richtigen Si-
    cherheitsleuten gesellt und unterhielt sich fröhlich mit der
    Menge. Die Ähnlichkeit zwischen diesen Leuten und jenen,
    die zu Filmgalas gingen in der Hoffnung, den einen oder an-
    deren Blick auf einen Halbgott oder eine Göttin der Leinwand
    zu erhaschen, blieb Elvis keineswegs verborgen. Diese Leute
    hier waren gekommen, weil sie Wormwood anbeteten. Einige

    von ihnen schwenkten Banner. Die Situation gefiel Elvis nicht
    ein Stück.
    Ein lauter Aufschrei ging durch die Menge, als Wormwoods
    Limousine um die Ecke bog. Elvis schüttelte den Kopf. Was
    war nur in diese Leute gefahren? Und was würden sie tun,
    wenn das braune Zeugs erst den Ventilator traf? Nichts Nettes,
    nahm er an. Die Menge teilte sich vor der nahenden Limousi-
    ne. Elvis zog sich in Richtung Haupteingang zurück. Drückte
    eine Reihe von Knöpfen auf seinem kleinen komplizierten
    elektronischen Dingsbums, und ein winziger Bildschirm
    klappte hoch. Hoch über dem Menschenauflauf schaltete sich
    die Videokamera hinter dem Scharfschützengewehr ein. Blick-
    te mit ihrem elektronischen Auge durch das Nachtsichtgerät.
    Übertrug das, was sie sah, auf Elvis kleinen Schirm. Elvis
    nahm ein paar Korrekturen vor. Kniff die Augen zusammen
    und starrte erneut auf den Schirm. Langsam wanderte sein
    eigener Kopf in das Fadenkreuz. Elvis berührte erneut die
    Kontrollen, und der Lauf des Gewehrs senkte sich ein wenig.
    Das Dach der schwarzen Limousine kam in Sicht. Elvis arbei-
    tete weiter an seinen Knöpfen.
    Der Lauf folgte der langsam fahrenden Limousine. Laute Ju-
    belrufe ertönten, als das Fahrzeug hielt. Es war neunzehn Uhr
    achtundzwanzig.

    »Wir sind bereit«, krähte Mad John. Jack kaute eifrig weiter
    Fingernägel.

    Wormwoods Chauffeur stieg aus und ging um den Wagen
    herum, um die hintere Beifahrertür zu öffnen. Elvis hatte den

    Kopf des Chauffeurs im Fadenkreuz. Sein Daumen kroch auf
    den elektronischen Abzug zu. Die Menge johlte: »Wir wollen
    Wayne! Wir wollen Wayne!«
    Und dann war Wayne plötzlich da. Er hob grüßend die
    Hände. Küsste seine Fingerspitzen und breitete die Arme aus,
    als wollte er alle an sich drücken.
    Elvis starrte angestrengt auf seinen winzigen Schirm. Ein
    Ausdruck ungläubigen Staunens trübte seine vornehmen Ge-
    sichtszüge. Wormwood war nicht zu sehen. Nur ein dunkler
    Fleck auf dem Schirm, wo er eigentlich stehen müsste. Ein
    Umhang aus absoluter Dunkelheit. Elvis fummelte hastig an
    den Knöpfen seines Dingsbumses. Fokussierte und refokus-
    sierte. Der Chauffeur war da, die Menge war da und winkte
    ausgelassen. Aber kein Wayne L. Wormwood. Nur ein dunk-
    ler, undurchdringlicher Fleck. »Er ist nicht da! Was mache ich
    jetzt?«
    »Schieß einfach dorthin, wo er stehen müsste, Chef. Und be-
    eil dich.«
    Es war neunzehn Uhr neunundzwanzig. Elvis drückte auf
    den elektronischen Auslöser und hielt den Knopf gedrückt.
    Schüsse hallten über die Menschenmenge hinweg. Der Chauf-
    feur warf sich auf Wormwood und zerrte ihn auf den Bür-
    gersteig. Die Menge geriet in Panik. Kugeln schlugen in das
    Flachglas der Fassade von MTWTV. Elvis duckte sich, als
    Splitter um ihn herumflogen. Er hob den Daumen. Das Ge-
    wehrfeuer verstummte. Menschen rannten wild durcheinan-
    der. Stolperten,

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