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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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den Kopf vorsichtig über den Schreib-
    tisch. »Eine ziemlich große Nummer.«
    Jonathan hatte sich zu einem kleinen Ball zusammengerollt
    und stammelte leise vor sich hin. Rex mühte sich auf die Beine
    und stieß ihn vorsichtig mit der Fußspitze an. »Du hast einen
    Kurzschluss«, sagte er und hob den stammelnden Knaben
    hoch.
    »Es ist nicht meine Schuld. Ich war das nicht.«
    Rex richtete den umgefallenen Stuhl auf und stieß Jonathan
    wieder hinein. »Du wirst uns jetzt alles erzählen, was du über
    diese Sache weißt. Du wirst nichts auslassen und nichts als die
    Wahrheit sagen. Wenn ich denke, dass du lügst, werde ich
    dich schlagen, und zwar kräftig.«
    »Das denke ich nicht.«
    Rex wirbelte herum. Im Eingang stand Cecil.
    »Ah«, stöhnte Rex. »Schon wieder diese wirklich erstaunli-
    che Maschinenkanone.«
    »Erschieß alle beide«, befahl Jonathan. »Ganz besonders
    ihn.« Eine Sechsfaltigkeit aus Läufen richtete sich auf Rex
    Mundi.
    »Halt, jetzt warte mal!« Das Ziel hob die Hände hoch. Der
    Ernst seiner Lage war ihm keineswegs verborgen geblieben.
    »Du kannst mich nicht einfach so erschießen!«
    »Ach nein?« Jonathan zeigte wieder sein breites Grinsen.
    »Und warum nicht?«

    Elvis warf einen hilflosen Seitenblick zu Rex. In der Tat,
    warum nicht? Der Zeitkohl stachelte Elvis’ Denkprozesse an.
    »Rex meint, Sie müssen zuerst die Karten auf den Tisch le-
    gen«, sagte er.
    »Ich muss was?«
    »Er hat Recht. Bevor du uns erschießt«, fügte Rex hastig hin-
    zu. Das war es, was man geistesgegenwärtiges Denken nannte.
    »Du musst uns zuerst alles über deine bösen Pläne verraten
    und dich damit brüsten. Und dann musst du sagen: ›Und des-
    halb werdet ihr jetzt sterben, ihr bedeutungslosen Insekten‹
    oder etwas in der Art. Und dann kannst du uns erschießen.«
    Elvis nickte zustimmend. »Genau so wird es gemacht.«
    »Mich brüsten.« Jonathan straffte seinen Schlips. »Das gefällt
    mir.«
    »Dann fang schon an.«
    »In Ordnung. Aber am Ende lasse ich euch erschießen?«
    »Wie du willst. ›Und deshalb werdet ihr jetzt sterben, ihr er-
    bärmlichen Würmer‹ oder was auch immer.«
    »Genau.« Elvis schüttelte den Kopf. Der Bursche war völlig
    daneben.
    »Sollte ich dazu besser hier stehen? Oder soll ich auf meinen
    Schreibtisch klettern?«
    »Auf den Schreibtisch.« Elvis gestikulierte. »Das ist viel dra-
    matischer.«
    »Dramatischer. Das gefällt mir. Das gefällt mir sogar sehr.
    Also auf dem Schreibtisch.«
    »Soll ich dir helfen?«, erkundigte sich Rex.
    »Nein, danke. Ich schaffe es allein.«

    »Wie du meinst.«
    Jonathan kletterte auf seinen Schreibtisch. Er stand mit in die
    Hüften gestemmten Händen da und blickte sie von oben herab
    herausfordernd an. Hinter ihm zuckten Blitze durch die Nacht,
    und Regen prasselte durch das zerbrochene Fenster. Es war
    wirklich ziemlich dramatisch. »Und deswegen…«
    »Er sollte feindseliger starren«, sagte Cecil, der offensichtlich
    die richtigen Filme gesehen hatte. Oder die falschen, je nach
    Standpunkt. »Beispielsweise so.« Cecil starrte feindselig. Rex
    zuckte zusammen. Jonathan starrte feindselig.
    »Und deswegen…«, begann er von neuem.
    »Und schnauzen«, sagte Cecil.
    »Schnauzen, ja. Und deswegen…«
    »Und mit dem Fuß aufstampfen.«
    »Cecil«, sagte Elvis, »warum wartest du nicht einfach drau-
    ßen? Wir haben nicht die ganze Nacht.«
    »Er sollte aber wirklich mit dem Fuß aufstampfen!«, sagte
    Cecil halsstarrig.
    »Und deswegen…« Diesmal war ein definitives Schnauzen
    in Jonathan Stimme, und er blickte feindselig, und er stampfte
    mit dem Fuß.
    »Gut so«, sagte Cecil.
    »Und deswegen verrate ich euch meinen bösen Plan. Warum
    auch nicht?« Elvis nickte ermutigend. »Es war alles meine
    Idee, mein Genius. Ich habe das Kunstfehlerprogramm erfun-
    den.«
    »Das hast du uns schon erzählt. Weiter.«

    »Nun, das ist eigentlich schon alles. Und deswegen werdet
    ihr jetzt sterben, ihr jämmerlichen Insekten.«
    »Nein, nein, nein.« Rex schüttelte entschieden den Kopf.
    »Das ist noch längst nicht alles. Was ist mit diesem Ding in der
    Computermatrix, das sich LEGION nennt?«
    »Woher soll ich das wissen? Wenn ich es wüsste, meinst du
    wirklich, dann hätte ich dich eingestellt?«
    »Scheint, als wüsste er tatsächlich einen Scheißdreck«, sagte
    Elvis. Er warf Jonathan einen ernsten Schmollmund zu, um
    seinen Worten Gewicht zu verleihen. »So kann er das mit den
    Insekten jedenfalls nicht bringen.«
    Rex

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