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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Rex.
    »Was für ein Ding?«, fragte Elvis.
    »Kommen Sie, ich zeige es Ihnen.« Ein großes Computerter-
    minal schob sich aus dem hauchdünnen Schreibtisch. »Schlau,
    nicht wahr?« Jonathan genoss den ehrfürchtigen Gesichtsaus-
    druck der beiden. »Eine meiner kleineren Erfindungen. Ich
    werde nicht verraten, wie es gemacht wird. Aber sehen Sie
    hier.« Jonathan startete den Computer. Ein sich drehender

    weißer Konus erschien auf dem Schirm. Während sie hinsa-
    hen, tanzten Farben rings um das Gebilde.
    »Was ist das?«, fragte Elvis.
    »Ja, was? Es sieht aus wie eine Biotech-Sonde, ein Programm
    zum Hacken, aber es steckt noch eine Menge mehr dahinter.
    Dieses Ding hat einen eigenen Willen. Sagt ihr mir, was das ist.
    Der berühmte Geist in der Maschine? Irgendeine Art Virus?
    Oder vielleicht eine künstliche Intelligenz?«
    »Ist das das Ding, das in das System der Universität einge-
    drungen ist, während ich in die… die…« Rex zögerte.
    »Während du in die Vergangenheit zurückgeschleudert
    worden bist? Wahrscheinlich steckt es dahinter, ja. Es benutzt
    mein Kunstfehlerprogramm, so viel steht fest. Aus diesem
    Grund traue ich mich auch nicht, Jacks Disk in den Computer
    zu schieben.«
    »Ich verstehe. Wo genau befindet sich dieses Ding?«
    »Wo sind die Worte in einem Telegrafendraht oder die Fern-
    sehbilder, während sie von einem Sender ausgestrahlt wer-
    den? Wohin verschwindet die Musik, wenn man sie gehört
    hat? Oder die…«
    Elvis schürzte die Lippen auf eine Weise, wie nur er es konn-
    te. » Looney Tunes«, war alles, was er dazu sagte.
    »Es ist jedenfalls kein richtiger Ort. Dieses Ding bewohnt ei-
    ne abstrakte Welt innerhalb der Computermatrix. Es ist überall
    und nirgends.«
    »Hast du versucht, mit ihm zu reden?«, fragte Rex.
    »Was?«
    »Warum fragst du es nicht einfach, was es will?«

    »Ja«, stimmte Elvis zu. »Warum fragen Sie es nicht einfach.
    Was es will, und was es ist.«
    »Das versteht ihr nicht. Es ist völlig unmöglich.«
    »Versuch es«, sagte Rex.
    »Nein, das werde ich nicht.«
    »Mr. King, zeigen Sie doch Jonathan, was Sie in der Tasche
    haben.«
    »Du kannst mich nicht bluffen. Ich hab euch gescannt, als ihr
    das Gebäude betreten habt. Ihr habt nichts in den Taschen.«
    Elvis zog ein kurzes Plastikröhrchen hervor, an dessen einem
    Ende sich eine kleine Glasampulle befand. »Rex hat mir er-
    zählt, wie sehr Sie auf Ihre Sicherheit bedacht sind. Dieses
    kleine Ding hier ist völlig frei von Metall. Ich blase in das eine
    Ende hinein, und was am anderen Ende herauskommt, bläst
    Sie aus der Welt.«
    »Es ist eine Hochdruckampulle mit Zyankali«, erklärte Rex.
    »Ideal zur Verteidigung von Hab und Gut, wie man mir ge-
    sagt hat. Ich bezweifle, dass er dich auf diese kurze Entfer-
    nung verfehlen würde.«
    Elvis setzte das Rohr an die Lippen und blies die Backen auf.
    »Was soll ich tun?« Jonathan fuhr mit zitternden Fingern über
    seinen schönen weißen Kragen. Auf seiner Stirn bildeten sich
    ungesunde Schweißtropfen.
    »Bitte es um Zugriff«, befahl Rex.
    Jonathan tippte etwas auf seiner Tastatur.
    ZUGRIFF VERWEIGERT.
    »Da, siehst du?«
    »Frag es nach seiner Funktion.«

    Jonathan tippte weitere Befehle ein.
    AKQUISITION.
    »Frag es, was es akquiriert.«
    Jonathan gehorchte.
    DATEN.
    »Was für Daten?«
    ALLES.
    Elvis pfiff zwischen den Zähnen hindurch. »Ziemlich gierig.«
    Jonathan duckte sich in seinen Sessel.
    »Frag es, wer es ist.«
    »Nein!« Jonathan barg das Gesicht in den Händen. »Das ma-
    che ich nicht!«
    »Dann werde ich es tun.« Rex befingerte die Tastatur. Der
    Bildschirm wurde dunkel, und dann erschienen Buchstaben
    darauf. Sie waren rot. Sie waren groß. Große rote Druckbuch-
    staben.
    ICH BIN LEGION. WIR SIND VIELE.
    »Schlechte Neuigkeiten«, sagte Elvis. »Passen Sie auf!«
    »Pass auf!« Rex stieß Jonathan aus seinem Stuhl. Funken kni-
    sterten an der Schulter des Jungen und warfen Rex von den
    Beinen. Es war nicht einen Moment zu früh. Der Bildschirm
    explodierte. Ein eisiger Sturm erhob sich, brach durch Fenster
    und Jalousie und verlor sich draußen in der Nacht. Gleichzei-
    tig ertönte ein entsetzlicher, ohrenbetäubender Schrei, der
    nicht aus einer menschlichen Kehle stammte. Der Raum be-
    gann zu vibrieren, als würde das gesamte Gebäude heftig ge-
    schüttelt. Rex rollte sich unter den Schreibtisch und riss den

    Stecker des Computers aus der Steckdose. Der Schrei erstarb.
    Das Vibrieren endete.
    Elvis Presley schob

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