Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 2 - Das Menü

Armageddon 2 - Das Menü

Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
haben ein fal-
    sches Bild der Sonde hier in unserem System geschaffen. Es
    wird zu uns kommen in der Annahmen, unsere Sonde wäre
    die echte. Sobald es in unseren Systemen steckt, kappen wir
    die Telefonleitungen, und wir haben es im Sack.«
    »Aber es ist nur ein Programm! Ein Hackerprogramm, weiter
    nichts. Ihr redet davon, als sei es ein physisches Objekt, das
    man in einen Käfig sperren kann.«
    »Es ist eine KI, Jack. Eine künstliche Intelligenz. Es muss so
    sein, es gibt keine andere Erklärung. Aber wir werden es bald
    ganz sicher wissen. Es ist fertig mit dem Fressen der Bankkon-
    ten. Jetzt will es nach Hause.« Spike setzte sich an das nächste
    Terminal und tippte Zahlen- und Buchstabenfolgen ein. »Es ist
    auf dem Weg hierher. Ich erhalte bereits Werte.«
    Die Zen-Piraten hielten kollektiv den Atem an. »Was hat
    Spike jetzt vor?«, flüsterte Jack.
    »Sobald es hier im System ist, will sie es in eine Endlos-
    schlaufe führen, sodass es keinen Weg nach draußen findet.
    Dann ziehen wir die Stecker. Es gehört uns, und wir können
    damit tun, was wir wollen.«
    Jack biss sich auf die Lippe. Das war wirklich schlau einge-
    fädelt. Diese Leute waren ihm haushoch überlegen.
    »Ich hab’s! Es ist drin! Ich schließe das System. Zieh den
    Stecker raus, John!« Spike tippte ein Abschaltungskommando

    ein, und Mad John riss die Telefonschnur aus dem Sockel ihres
    Terminals.
    »Geschafft!«
    Jubelrufe ertönten. Spike kletterte auf einen Schreibtisch und
    hob die schmalen Hände. »Ladys and Gentlemen! Wir besitzen
    nun ein Zwölftel der Hackersonde, und ihr werdet sicherlich
    erfreut sein zu hören, dass dieses Ding uns einen Bonus mit-
    gebracht hat, und zwar so um die dreißigtausend Dollar pro
    Nase. Sobald wir einen Weg gefunden haben, es herauszuho-
    len.«
    Unter weiterem Applaus tanzte sie einen kleinen Freuden-
    tanz und sprang dann vom Tisch und in Jacks Arme. Jack hielt
    sie verliebt fest. Er war tatsächlich auf die Füße gefallen, in-
    dem er Spike als seine Geliebte genommen hatte – so viel Sex.
    Und Geld obendrein. Jack hielt es für angemessen, Jonathan
    gegenüber nichts von ihrem Fang zu berichten, bevor die Zen-
    Piraten nicht das gestohlene Geld aus dem Rechner geholt und
    untereinander aufgeteilt hatten. »Gut gemacht«, sagte er zu
    Spike. »Wirklich, absolut spitzenmäßig.«
    »Langsam, langsam. Wir haben erst eins, und elf laufen noch
    frei herum.«
    »Heh, was ist das?« Mad Johns erschrockener Ruf erhob sich
    über den allgemeinen Jubel. »Wartet. Was ist das?«
    »Was ist was?« Spike spähte ihm über die Schulter.
    »Sieh auf den Schirm. Du hast das System korrekt herunter-
    gefahren, oder?«
    »Selbstverständlich! Aber der Schirm leuchtet immer noch
    rot. Jemand soll den Hauptstecker ziehen!« Jack tauchte unter
    den Tisch und zog den Stecker aus der Wand.

    »Verdammt, das Ding ist heiß!«
    »Eine Art Rückkopplung, oder was?« John starrte auf den
    Schirm.
    »Noch immer rot. Das kann nicht sein! Das Terminal hat kei-
    nen Strom!« Er streckte die Hand aus.
    »Heiß?«, fragte Spike.
    John schüttelte den Kopf. »Kalt«, sagte er. »Mein Gott, es ist
    eiskalt! Kannst du es spüren?«
    Jack stand hinter der Menge, und selbst er spürte die Kälte.
    Wie eine riesige Kühlhaustür, die gerade geöffnet worden war.
    »Sehr eigenartig.« John streckte die Hand nach dem Schirm
    aus. »Kein Strom, nichts. Nichts Lebendiges. Diese Kälte!« Er
    zog die Finger zurück und blies wärmend darüber. »Was zur
    Hölle…?« Eine massige Schuppenhand schoss aus dem Bild-
    schirm und packte Mad Johns Schädel. Zerrte ihn auf den
    Schirm zu.
    »Helft mir… aaaaaargh…!«
    Spike umfasste Mad Johns Taille. »Los, kommt!« Andere
    Zen-Piraten schlossen sich ihrem Versuch an, Mad John zu
    retten. Zogen und zerrten. Es gab ein widerliches Knacken.
    Blut schoss in einer hohen Fontäne aus Mad Johns kopflosem
    Körper, während er in die Menge zurückfiel. Jack stand zu
    Tode erschrocken und mit aufgerissenem Mund und Schließ-
    muskel dabei.
    Das Terminal erzitterte, und Blut spritzte aus dem zersprun-
    genen Schirm. Das Gehäuse verformte sich und barst, und ir-
    gendetwas erhob sich in seinem Innern. Dann platzte es in

    Millionen von Splittern. Ein widerlicher Gestank erfüllte die
    Luft.
    Asmodeus war gut eineinhalb Mal so groß wie ein gewöhnli-
    cher Mensch. Er saß auf einem Ross, das aussah wie ein klau-
    enbewehrter Tiger. In der rechten Hand hielt er die Zügel sei-
    nes

Weitere Kostenlose Bücher