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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Reittiers, in der linken den Kopf von Mad John. Die Ge-
    sichter Asmodeus’ waren grässlich anzuschauen. Ein Ochse,
    ein Widder und eine Bestie wie aus einem Albtraum. Sein
    Körper war zu gleichen Teilen ganz von Schuppen und Federn
    bedeckt, er besaß eine mächtige Brust und titanenhafte Mus-
    kelstränge. Unter leisem Knarren öffnete er die ledernen
    Schwingen, ganz Ray Harryhausen.
    »Frei!«, brüllte Asmodeus, der dämonische Zerstörer. »Frei
    und hungrig!«

    »Was erzählen Sie da für einen Mist? Für was halten Sie mich
    eigentlich?«
    »Für einen Attentäter«, antwortete Mr. Russell gelassen.
    »Wir haben Sie gefilmt. Ich bin sicher, die Fingerabdrücke, die
    das FBI genommen hat, stimmen mit Ihren überein.«
    »Ich will meinen Anwalt.«
    »Werden Sie nicht langweilig. Wir haben sämtliche Beweise,
    die wir brauchen. Wir wissen genau, was Sie sind. Sie wissen,
    was Sie sind. Sie haben acht Versuche unternommen, unseren
    Präsidenten zu ermorden. Wir wünschen lediglich, dass Sie
    mit dem neunten Versuch endlich Erfolg haben.«
    »Erzählen Sie das Ihrer Großmutter«, sagte Elvis.

    »Lassen Sie es mich so ausdrücken. Wir haben Sie, wie die
    Engländer sagen, mit dem Arsch an die Wand genagelt. Ich
    biete Ihnen zwei Alternativen: Entweder, Sie arbeiten mit
    uns…«
    »Oder?«
    »Oder wir übergeben Sie an das FBI und sacken das sehr be-
    trächtliche Kopfgeld ein, das der Präsident auf Sie ausgesetzt
    hat.«
    »Ein Kopfgeld? Kein Scheiß?« Der King war unbeeindruckt.
    »Ich lasse es drauf ankommen.«
    »Sie haben keine Wahl. Auf Sie wartet der elektrische Stuhl.«
    »Erzählen Sie mir nicht so etwas. Es gibt keine Todesstrafe
    mehr.«
    »Oh, da irren Sie sich.« Mr. Lorrimers Miene hellte sich auf.
    »Sie sollten wirklich häufiger Nachrichten sehen. Präsident
    Wormwood hat gerade heute Morgen die Todesstrafe wieder
    eingeführt. Was für eine grausame Ironie, meinen Sie nicht?«
    »Dieser Mistkerl.«
    »Sie tun besser, was wir von Ihnen verlangen. Nächsten Mo-
    nat findet bei den Vereinten Nationen ein Gipfeltreffen statt.
    Die Staatsoberhäupter der mächtigsten Nationen der Welt
    werden dort sein. Es ist Wormwoods Wunsch, dass sie einen
    Vertrag unterzeichnen und eine Weltregierung ins Leben ru-
    fen, mit ihm als Regierungschef. Wir wollen nicht, dass es so
    weit kommt. Wormwood ist eine Belastung. Der Mann ist
    wahnsinnig. Sie müssen ihn erledigen.«
    »Das geht nicht.«
    »Sie meinen, Sie wollen nicht.«

    »Ich meine, es geht nicht. Wormwood kann nicht umge-
    bracht werden. Wenn es möglich wäre, hätte ich ihn längst
    erledigt.«
    »Ich denke, das sollten Sie uns näher erklären.«
    »Ich sag’s Ihnen doch, Kumpel. Wormwood kann nicht ster-
    ben, solange Rex hier ist…« Der große Elvis brach ab. »Solange
    Rex hier war«, flüsterte er.
    »Wer ist dieser Rex?«
    »Er war mein Freund, bis Sie ihn…« Elvis sprang auf und
    ballte die Fäuste. Hände drückten ihn auf seinen Stuhl zurück.
    »Meinen Sie den Burschen in dem weißen Koshibo Tiger, der
    uns gefolgt ist?«
    »Ja, genau den. Sie haben ihn umgebracht, oder vielleicht
    nicht?«
    »Nein«, sagte Mr. Russell. » Wir waren das jedenfalls nicht.«
    Elvis starrte Mr. Russell lange und nachdenklich in die Au-
    gen. »Was hältst du von der Geschichte, Barry?«
    »Ich denke, er sagt die Wahrheit, Chef. Und falls Rex wirk-
    lich tot ist, bedeutet das…«
    »… bedeutet das, dass ich Wormwood endlich ausschalten
    kann.« Elvis dachte angestrengt nach.
    »Du musst es schon für Rex tun, Chef. Nichts anderes hätte
    er sich gewünscht.«
    »Ja, sicher. Schätze, du hast Recht.«
    »Wie machen Sie das?«, fragte Mr. Russell. »Ohne die Lippen
    zu bewegen, meine ich.«
    »Ich denke laut, das ist alles. Ich habe einen Entschluss ge-
    fasst. Ich wüsste nicht, wer mich jetzt noch daran hindern soll-

    te, diesen Mistkerl Wormwood kaltzumachen, nachdem Rex
    nicht mehr ist. Nein, Sir, wirklich nicht.«

    »Alles in Ordnung mit dir, Bruder? Was ist passiert?«
    »Ein Autounfall«, antwortete Rex. (Nun ja, wer denn sonst?)
    »Du siehst höllisch aus, Kumpel.« Der Trucker war groß,
    kahlköpfig und schwarzbärtig und hätte ohne Schwierigkeiten
    einer der ursprünglichen Mothers of Invention sein können,
    beispielsweise Roy Estrada. Er wischte sich mit einem über-
    großen rot-weiß-karierten Taschentuch den Schweiß von Kopf
    und Nacken und starrte auf das schwelende Wrack, das ein-
    mal ein Koshibo Tiger gewesen war. »Wie bist du

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