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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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als wir die Farben mit einem
    Heißluftföhn abgelöst haben, schien es ihm mit einem Mal
    schlecht zu gehen.‹‹
    Sir John Rimmer,
    Die verrückte Welt des Hugo Rune
    Der dickliche Oberkehrer stützte sich auf den kurzen Stiel sei-
    nes Besens. »Sie werden keinen Erfolg haben beim Aufseher«,
    sagte er zu Byron. »Nicht den allergeringsten.«
    »Sehen Sie sich das an.« Byron tippte bestimmte Instrumente
    seines Inter-Rositers an. »Vier Mikron Abfall, und die Zeiger
    gehen in den roten Bereich. Wissen Sie, was das bedeutet?«
    »Wissen Sie’s?«

    »Nicht genau«, gestand Byron. »Aber es hat sicherlich nichts
    Gutes zu bedeuten, meinen Sie nicht?«
    Der dickliche Oberkehrer schüttelte seinen fetten Kopf.
    »Nein, hat es nicht. Aber was gedenken Sie deswegen zu un-
    ternehmen?«
    »Was kann ich tun? Ich bewege mich im Kreis. Und der Auf-
    seher…«
    »Ich würde nicht allzu sehr auf den Aufseher vertrauen«,
    sagte der Oberkehrer. »Wenn wir das täten, wo wären wir
    dann?«
    »Ja, wo sind wir eigentlich?«
    »Wir sind im Sogleich, wie stets.«
    »Aber was, wenn wir das nicht wären? Was, wenn das Große
    Schwungrad anhält? Wenn die Maschine kaputtgeht und ein-
    fach aufhört zu arbeiten? Stellen Sie sich das vor!«
    »Das kann sich niemand vorstellen.«
    »Was kann ich nur tun?« Byron hatte den fetten Oberkehrer
    an den Revers gepackt und schüttelte ihn.
    »Sie könnten darauf vertrauen, dass sich der Fehler von
    selbst wieder reguliert.«
    »Könnte er das?«
    »Ich denke nicht.«
    »Aber was dann?«
    »Es gibt andere Alternativen. Doch wer bin ich, das zu sa-
    gen? Ich bin schließlich nur ein kleiner dicklicher Oberkehrer.«
    »Bitte.« Byron schnitt ein sehr jämmerliches Gesicht. »Bitte!«

    »Also gut, Sie haben mich überredet. Kommen Sie mit hinun-
    ter in meinen kleinen Raum, und wir werden sehen, was wir
    tun können.«
    Byron schwitzte inzwischen unübersehbar; Perlen hatten
    sich auf seiner Stirn gebildet. »Gehen Sie vor«, sagte er.

    Das Kämmerchen des Oberkehrers belegte keinen besonderen
    Raum und keine Zeit, sondern befand sich irgendwo an einem
    unmöglichen Ort zwischen zwei Ebenen. Der dicke Mann
    drehte einen Schlüssel in einer Bodenplatte, hob sie an, und
    die beiden verschwanden eine Treppenflucht hinunter.
    »Sehr behaglich«, sagte Byron, als er schließlich angekom-
    men war, wo auch immer er angekommen war. »Oder geräu-
    mig, je nachdem, wie man es betrachtet.«
    »Es ist ein Riss. Ein Bruch zwischen zwei Ebenen, wenn Sie
    so wollen. Eine Schwankung in der Präzision eines räumlichen
    Moderators, die niemals korrigiert worden ist. Man findet sie
    in der gesamten Konstruktion, wenn man sich die Mühe
    macht, danach zu suchen. Es scheint keine spezifische Grenze
    für diesen Riss hier zu geben. Ich habe mir nie die Mühe ge-
    macht, sie zu erforschen. Ich vermute, ich würde nur immer
    mehr vom Gleichen finden.«
    Byron blickte sich voller Verwunderung um. Der Raum be-
    saß keine Wände. Er erstreckte sich in alle Richtungen ins
    Nichts hinein. Inmitten einer Kristallkugel, die bewegungslos
    im Raum schwebte, glänzte ein schwaches Licht und beleuch-
    tete, was es zu beleuchten gab: eine kleine Fläche Boden, be-
    deckt von einem verschlissenen Teppich, Berge von Büchern

    und ausgerollten Karten. Einen Ölofen mit einem Kessel dar-
    auf und zwei behagliche Sessel.
    »Das ist nicht wenig überraschend. Ein Riss zwischen den
    Ebenen, sagen Sie?«
    »Tee?«, fragte der fette Mann.
    »Ja bitte.«
    »Sehen Sie, Byron, die Dinge sind nicht mehr so, wie sie ge-
    wesen sind. Wie sie einmal waren.«
    »Wie sie einmal waren? Ich verstehe nicht?«
    »Es hat nicht immer ›sogleich‹ und ›jetzt‹ geheißen, Byron.
    Einst hat es noch ein ›damals‹ und ein ›bald‹ gegeben. Ich war
    zu dieser Zeit bereits hier, und wenn das ›bald‹ zum Jetzt ge-
    worden ist, werde ich ganz ohne Zweifel immer noch hier sein
    und meinen Besen hin und her schwingen. Zucker?«
    »Drei Stück bitte.«
    »Lassen Sie mich erklären. Damals gab es nur den Aufseher,
    sonst niemanden. Er war ganz alleine hier, und seine Aufgabe
    war es, das Große Schwungrad in Schwung zu halten, das die-
    sen Planeten mechanisch durch das Weltall steuert. Er war es,
    der verhindert hat, dass die Erde vom Kurs abweichen konnte.
    Aber offensichtlich wissen Sie das bereits.«
    »Offensichtlich.«
    »Seine Aufgabe war es, alles in Ordnung zu halten, die
    menschliche Rasse oben an der Oberfläche zu beschützen

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