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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Truk-
    ker. »Es ist eine freundliche Nacht; du könntest von hier aus
    laufen.«
    »Würden Sie bitte weiterfahren?«

    »In Deckung!« Durch den Haupteingang der Miskatonic Uni-
    versity stürzten vier panische Gestalten. Und hinter ihnen…
    Polizeichef Murphy verschluckte vor Schreck seinen Kau-
    gummi. Jack bereitete sich auf einen weiteren strategischen
    Rückzug vor.
    »Schießt ihn zusammen!«, keifte Murphy durch den Laut-
    sprecher. »Schießt ihn zusammen!«
    Asmodeus gab seinem Tigger die Sporen. Scheinwerfer rich-
    teten sich auf ihn. Fingen ihn ein. Ein richtig dramatischer Ef-
    fekt. Er stieg von seiner schnaubenden Bestie und hob die
    mächtigen Arme. Ein dreikehliger Schrei, der den Anwesen-
    den das Blut in den Adern gerinnen ließ, machte auch dem
    letzten Zweifler deutlich, dass der Höllenfürst nicht daran
    dachte, sich friedlich zu ergeben.
    »Schießt diesen Bastard nieder! Schießt ihn endlich nieder!«,
    bellte Murphy aus Leibeskräften. Aus allen Rohren eröffneten
    sie das Feuer.

    Der große dicke Trucker brachte seinen großen langen Truck
    zu einem entschiedenen Halt.
    »Ich sehe das«, sagte er. »Siehst du es auch, Bruder?«
    »Ich sehe es auch«, sagte Rex staunend. »Aber was ist das?«

    »Etwas sehr Ärgerliches. Das ist Asmodeus, der Fürst der er-
    sten Hierarchie der Hölle, dämonischer Zerstörer, Erwecker
    der Begierde, Prinz der Lüsternheit…« und so weiter.
    Rex biss sich auf die Unterlippe. Er persönlich hatte den
    Running Gag von Anfang an nicht gemocht, obwohl dieser
    hier zweifellos besser war als der völlige Unsinn über die ganz
    und gar erstaunliche sechsläufige Maschinenkanone aus Preda-
    tor.
    »Schön, hinaus mit dir, Bruder. Hoffe, die Fahrt hat dir gefal-
    len. Vielleicht möchtest du ja eine kleine Spende an die Sisters
    of Mercy geben?« Er wackelte mit einer Sammelbüchse in der
    Form eine Nonne mit breitem, offenem Mund unter Rex’ Nase.
    »Fahren Sie!«, befahl Rex.
    »Nur im Rückwärtsgang, Bruder«, sagte der gottesfürchtige
    Trucker.

    Asmodeus war auferstanden, und er war stinksauer. Rings um
    ihn explodierten Granaten. Betäubungsgranaten, Tränengas,
    was Sie wollen. Allerdings war nirgendwo eine von diesen
    fabelhaften sechsläufigen Maschinenkanonen zu sehen, wie
    Blaine sie in Predator hatte, leider. Asmodeus warf sich auf sei-
    ne Angreifer, brüllend, schlagend, reißend. Rex saß inzwi-
    schen hinter dem Steuer des großen Trucks. Er ließ die Ma-
    schine aufheulen und betätigte die Hupe. Asmodeus warf ihm
    einen dreifach teuflischen Blick zu.
    Rex’ Fahrkünste hatten sich in den letzten Kapiteln nicht
    verbessert. Er traf den ersten Polizeiwagen in einer Art schie-
    fem Seitenstoß. Den nächsten erwischte er voll. Die Polizisten,
    die nicht damit beschäftigt waren, vor Asmodeus zu fliehen,

    flohen nun vor Rex. Der Truck fuhr weiter. Der Dämon war
    nun mitten im Scheinwerferlicht. Rex betätigte das Horn noch
    einmal, dann stemmte er den Fuß auf das Gaspedal, bis es den
    Boden berührte.
    Reifen drehten durch, die Maschine heulte, Asmodeus brüll-
    te, und Jack brachte sich in Sicherheit.
    Rex schoss heran. Er hielt das Steuer fest in den Händen und
    hielt das Gaspedal am Boden. Schloss die Augen. Sagte ein
    Stoßgebet auf. Sagte ein großes, langes Gebet auf.
    Schnitt. Großaufnahme von durchdrehenden Truckreifen.
    Schnitt auf die Augen der Bestie. Auf Rex’ Augen. Die Hände
    auf dem Lenkrad. Seitenaufnahme des herandonnernden
    Trucks. Zoom auf die Bestie vom Dach der Universität herab.
    Nahaufnahme und…
    Der schwere Truck versetzte Asmodeus einen verheerenden
    Schlag. Die Bestie klatschte gegen die Kühlerhaube und die
    Windschutzscheibe, mitsamt ihrem Reittier und allem. Wider-
    liche Eingeweide spritzten durch die Luft in alle Richtungen
    davon. Höchst widerlich, das alles. Geschmacklos. Aber wirk-
    lich gutes Unterhaltungskino, wenn Sie verstehen, was ich
    meine.
    Rex stand mit beiden Füßen auf dem Bremspedal. Der Truck
    klappte zusammen wie ein Taschenmesser, als der Aufleger
    die Zugmaschine überholte. Die Fahrerkabine schleuderte
    herum, und nur durch Glück blieb das Fahrzeug auf den Rä-
    dern. Rex klammerte sich an das Lenkrad, als ginge es um sein
    Leben, was es ja auch tat. Die Zugmaschine bäumte sich ein
    letztes Mal auf, dann stand sie still. Rex stieß einen erleichter-

    ten Seufzer aus. »Das«, sagte er, »war allerdings ganz schön
    eng.«

    Ein Kräuseln ging durch den Ether, das vielleicht wie

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