Armageddon 2 - Das Menü
willst du damit sagen?«
»Ach, nichts. Was ist passiert? Ich meine nicht deine Beförde-
rung.«
Jack schüttelte den Kopf. »Die Sonde im Netz. Irgendeine Art
von KI.«
»Es gibt keine künstliche Intelligenz. So etwas existiert ein-
fach nicht.«
»Dann halt irgendeine Macht. Es war ein lebendiges Ding,
und es ist aus dem Computerterminal gekommen. Es war As-
modeus.«
»Asmodeus? Bist du sicher?«
»Hier, sieh her, ich zeig’s dir.« Jack zog ein angekokeltes und
zerknittertes Stück Papier aus der Tasche. »Ich hab’s aus dem,
was von der Bibliothek noch übrig ist. All die wundervollen
Bücher. Was für ein Verbrechen! Ich habe die Bestie augen-
blicklich erkannt. Sieh her.« Rex betrachtete die Seite. Es war
ein Kupferstich aus dem Nekronomikon. »Einer der Zwölf. Die
erste Hierarchie der Hölle. Legion, Rex. Dämonen. Sie stecken
in der Matrix. Elf sind immer noch drin.«
»Elf Dämonen und der Antichrist höchstpersönlich.«
»Antichrist? Was redest du da?«
Rex verzichtete darauf, um den heißen Brei herumzureden.
»Wormwood. Präsident Wayne L. Wormwood. Er ist der
Fleisch gewordene Antichrist.«
»Schneiden Sie den ganzen Mist auch mit?«, fragte Polizei-
chef Murphy.
Der Bursche mit dem großen Kassettenrekorder und dem
Kopfhörer nickte.
»Ich habe mich mit einem alten Freund getroffen«, fuhr Rex
fort. »Ich will nicht noch mehr von deinen Gehirnzellen zer-
stören, indem ich dir erzähle, wer er ist. Aber wir haben ver-
sucht, Wormwood aufzuhalten. Ich kenne ihn aus der Zu-
kunft. Dieses Programm, diese Sonde, die Dämonen – das ist
alles Wormwoods Werk. Und er kann nicht sterben, solange
ich hier bin.«
Jacks Unterkiefer war herabgesunken. »Aber woher willst du
das wissen?«
»Ich weiß es, das ist alles.«
»Das ist mir alles vollkommen neu«, sagte Jack in seine
Brusttasche. »Du hast also versucht, den Präsidenten zu er-
morden, wie? Auf dich ist eine riesige Belohnung ausgesetzt.
Wie eigenartig, dass du ausgerechnet mir, Jack Doveston, dei-
ne Tat…«
»Warum sprichst du in deine Jackentasche?«, unterbrach ihn
Rex.
»Eine nervöse Angelegenheit«, log Jack. »Kann ich sonst
noch etwas für dich tun?«
Rex winkte ihn näher zu sich heran. »Ja?«, fragte Jack. Rex
versetzte ihm einen mächtigen Schlag gegen den Schädel.
Jack sank schlaff zu Boden.
»Du könntest mir für den Anfang deine Klamotten geben«,
sagte Rex.
»Ich weiß, es ist noch früh«, grinste Elvis. »Aber was würden
Sie zu einem trockenen Martini sagen?«
»Ich würde sagen: ›Danke sehr, Mr. Never‹.«
»Gütiger Gott. Nehmen Sie Platz, Süße. Machen Sie es sich
bequem.«
Kim nahm auf dem teuren Conran Platz. Der Saum ihres oh-
nehin kurzen Lederröckchens erreichte neue erotizistische
Höhen.
»Was ist in dem Paket?«, fragte Elvis, während er die Drinks
mixte.
»Soll ich es öffnen?«
»Sicher, machen Sie mir die Freude.«
Kim stellte das Päckchen auf ihre schlanken Oberschenkel,
knotete die Schnur auf und nahm die Pistole hervor.
Rex stieg gerade aus dem Bett, als sich die Tür öffnete. »Früh-
stück«, sagte die junge Krankenschwester mit dem kurzen
Rock und der chirurgischen Maske.
»Ah«, sagte Rex. Die Krankenschwester bemerkte den gefal-
lenen Jack.
»Machen Sie sich keine Gedanken wegen meines Freundes.
Er hat eine lange Nacht hinter sich. Er hat sich zu einem Nik-
kerchen hingelegt.«
Die Krankenschwester stieg über Jack hinweg und stellte Rex
das Tablett in den Schoß. »Ist alles zu Ihrer Zufriedenheit?«,
fragte sie.
»Alles. Prima, danke.«
»Wenn Sie dann vielleicht kurz den Ärmel hochkrempeln
könnten? Der Doktor hat mich gebeten, Ihnen eine Spritze zu
geben.«
Rex krempelte gehorsam den Ärmel hoch und begann zu es-
sen, während die Schwester ihn piekste. »Vitamine, nehme ich
an?«, fragte er mit vollem Mund.
»So etwas in der Art, ja«, antwortete die Krankenschwester
Kim.
»Hubba hubba«, sagte Elvis. »Und was ist das?«
»Eine fünfzig Millimeter Granatwerferpistole. Ideal zur Ver-
teidigung von Hab und Gut«, erklärte Kim. »Los, stell die
Drinks auf den Tisch. Du kommst mit mir.«
»A-ha. Sicher. Und wohin?«
»Du hast eine Verabredung mit Präsident Wayne L. Worm-
wood.«
»Langsam verstehe ich.« Elvis hatte wieder diesen Ausdruck
im Gesicht. »Mr. Russell hat Sie geschickt. Er hat mir nicht ver-
traut, wie? Nun ja, kein Schweiß. Ich wollte sowieso gerade zu
ihm. Alles
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