Armageddon 3 - Das Remake
wissen.
Jonathan umklammerte seinen Unterleib. »Wo du sie niemals
findest«, murmelte er.
»Jonathan, ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber die
Hälfte der Zeit in diesem Buch verbringen irgendwelche Leute
damit, irgendwelchen anderen Leuten Kanonen vor die Nasen
zu halten. Jetzt, in diesem Augenblick, halte ich meine Kanone
vor deine Nase, wie du sehen kannst. Sag mir sofort, wo Laura
ist, oder ich zögere nicht, auf dich zu schießen!«
»Fünfundsechzigste Etage«, sagte Jonathan ohne jedes Zö-
gern.
Rex drückte auf den Knopf. »Es wäre besser für dich, wenn
du nicht lügst.«
Der jugendliche Halunke legte die Hand auf sein schwarzes
Herz. »Als würde ich das wagen!«
»Unterschreiben Sie gleich hier.« Der Intendant von
PROSAT71TL überreichte Mojo den Füllfederhalter.
»Der Wagen kurvt ziemlich heftig hin und her. Was ist da
draußen los?«
»Nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müssten. Halten
Sie sich einfach am Tisch fest, und unterschreiben Sie.«
Granatenbeschuss riss das Dach des mobilen Vorstandszim-
mers weg.
»Scheiße«, sagte Mojo.
»Unterschreib«, sagte der Intendant.
»Na ja, ich bin nicht ganz sicher. Was meinst du dazu, Deb-
bie?«
»Hallo«, brüllte Balberith in das Autotelephon. »Irgendjemand
zu Hause?«
Für diejenigen unter den Lesern, die gerne hin und
wieder wissen, wie spät es ist: Es war inzwischen 09:30,
und der Countdown lief weiter.
Laura schlang die Arme um ihren Leib. Es war unglaublich
kalt in diesem Raum. Der Sarkophag ruhte vor ihr.
Im Sarkophag der Leichnam von Elvis. Die Ursache für die
ganze Situation. Für alles, was sie hasste und verabscheute.
Und noch etwas mehr.
Laura zitterte. Sie zitterte am ganzen Leib, nicht nur wegen
der Kälte. Sie empfand ehrliche Furcht in diesem winzigen
Raum. Hinter den Wänden war das Leben unwirklich.
Es war unwirklich gemacht worden. Doch hier drin herrsch-
te irgendeine Art verrückter Realität. Die Realität des Todes
vielleicht? Die Unausweichlichkeit des Alterns und des Zer-
falls? Die ganze Sinnlosigkeit von allem?
Laura legte die bebenden Hände auf den Deckel des Sarko-
phags.
»Elvis«, sagte sie. »Was bist du?«
Ping, machte die kleine Glocke einmal mehr. Diesmal in Etage
fünfundsechzig.
Die Türen glitten auf.
Es war ein höchst interessantes Tableau. Lazlo Woodbine mit
den Händen über dem Gesicht. Der Anti-Rex mit erhobenen
Händen. Und eine ganze Menge Repomänner.
Diejenigen von ihnen, die nicht mit überdimensionierten
Wasserpistolen auf den Anti-Rex zielten, zielten mit überdi-
mensionierten anderen Pistolen auf andere.
»Ich nehme meine Pistole jetzt wieder an mich, falls du
nichts dagegen hast«, sagte Jonathan.
Rex gab sie ihm.
»Ich hab dich nie leiden können, Jonathan«, sagte er.
Jonathan lächelte, dann trat er Rex zwischen die Beine. »Ich
dich auch nicht, Rex.«
»Fahr uns auf den Parkplatz!« Jason hantierte fröhlich im Waf-
fenturm.
»Wie viele Polizeiautos kannst du erkennen?«, fragte Kevin.
Jason zählte, so gut es ging. »Ungefähr ein Dutzend«, sagte
er. »Und ein paar Lieferwagen von SAT71TL. Wir sind alle im
Fernsehen heute Nacht. Ich muss auf jeden Fall rechtzeitig
nach Hause, damit ich es sehen kann.«
»Wie viel Munition haben wir noch?«
»Nicht viel. Aber wir haben noch jede Menge Süßigkeiten.«
»Und wir haben uns«, sagte Alison.
»Wie?«
»Kevin«, gurrte Alison, »Meinst du nicht, es wäre an der Zeit
für eine Liebesszene? Irgendetwas Heißes, du weißt schon.«
»Was denn, du und ich? Im Leben nicht.«
»Nein, ich dachte eigentlich eher an Reg und mich. Oder hast
du schon jemals eine heiße Liebesszene mit Danny de Vito ge-
sehen?«
»Ich sehe nicht aus wie Danny de Vito. Hör auf zu kichern,
Reg, sonst versetze ich dir einen Schlag auf den Mund.«
»So so so«, krähte Jonathan. »Die ganze Bande ist hier ver-
sammelt.«
»DU!« Der Anti-Rex riss die Hände vor. »Crawford! Du
dreckiger stinkender…«
Mehrere Repomänner nutzten die Gelegenheit, ihn auf die
Knie zu prügeln.
»Ich hab dir doch gleich gesagt, dass eine hässliche Überra-
schung auf dich wartet«, sagte Rex und grinste hämisch. Seine
geschwollenen Genitalien waren fast den Ausdruck auf dem
Gesicht seines Feindes wert.
»Und DU! Ich dachte, du und dieser Trottel mit den ge-
schlossenen Augen wärt tot!«
»Hi, Rex«, sagte Lazlo, ohne die Augen auch nur für einen
Sekundenbruchteil zu öffnen.
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