Armageddon 3 - Das Remake
gekommen. Ins Haus des Lichts. Du
kannst es in der heiligen Schrift nachlesen, im Sub-Urbanen
Buch der Toten. Es erzählt all die Fehler, die er begangen hat,
bevor er am Ende das Licht gesehen hat. Mein Licht. Ich habe
die Selbstmordpille für ihn zusammengemischt. Niemand im
Jahre 1977 hat Selbstmord vermutet.«
»Aber warum?«, fragte Rex. »Warum hätte er sich selbst um-
bringen sollen?«
»Diese Frage stellst du mir? Du hast doch seine kleine Bibel
gelesen. Du hast den Presley-Schatz gesehen. Du weißt, wie
sehr er alles vermasselt hat. Er hat die Geschichte verändert. Er
hat versucht, alles richtig zu machen. Und es endete hiermit.
Mit Presley City. Mit einem Elvis, der als Gott angebetet wird.
Er hatte gar keine andere Wahl.
Der einzige Weg, alles wieder gut zu machen, bestand darin,
in der Zeit zurückzugehen und sich selbst umzubringen.«
»Ah«, sagte Rex nachdenklich. »Ich verstehe. Du meinst, in-
dem er nach 1977 zurückgekehrt ist und Selbstmord begangen
hat, kann das hier alles überhaupt nicht geschehen sein?«
»Ganz genau.« Jonathan grinste selbstgefällig.
»Hä?« Verblüfftes Kopfkratzen wurde unvermittelt der letzte
Modeschrei.
»Bin nur ich das?«, fragte Laz, »oder hat sich da ein dicker
Fehler in die Argumentation des kleinen Punks geschlichen?«
»Mach den großen Jungen endlich zu einem Häschen«, sagte
Harpo.
»Ich denke, er hat sich gerade selbst dazu gemacht.«
»Haltet die Klappe! Ihr alle!« Jonathan wurde richtig wü-
tend. »Elvis ist tot. Mehr müsst ihr gar nicht wissen. Und in
etwas über neun Stunden seid ihr alle ebenfalls tot! Diese Stadt
wird verschwunden sein, nichts mehr außer schwarzen Rui-
nen. Und wisst ihr auch warum?«
An einigen Stellen ging das verwirrte Köpfekratzen weiter,
an anderen war Schulterzucken plötzlich die angesagte Mode.
Alles reine Geschmacksfrage natürlich, was sonst.
»Interessant, findet ihr nicht auch? Wir alle wissen, dass es
geschehen wird, aber keiner von uns weiß wie oder warum.
Rex, bitte entschuldige, aber mir fällt auf, dass du dir weder
den Kopf kratzt noch hilflos die Schultern zuckst. Tatsächlich,
bitte korrigiere mich, falls ich mich irre, tatsächlich scheinst du
zustimmend zu nicken, oder?«
»Genau das tue ich.«
»Und was könnte der Grund dafür sein?«
»Der Grund«, sagte Rex Mundi, »der Grund ist der, dass ich
gerade alles herausgefunden habe.«
»Richtig«, sagte Kevin. »Hat jemand einen Plan?«
»Uh-uh-uh-uh-uh-uh-uh-uh-uh«, machten Reg und Alison
schwül und schwitzend.
»Du erweist dich als echte Enttäuschung für mich, Reg.«
»Könnte mir nicht egaler sein.« Rex holte tief Luft. »Wann
hat man schon mal die Chance, es Julia Roberts so richtig zu
besorgen?«
Kevin biss sich auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf.
»Jason, hast du vielleicht einen Plan?«
»Uh-uh-uh-uh-uh-uh-uh-uh-uh«, machten Jason und Sharon
voller Inbrunst.
»Mann, Leute, reißt euch doch ein wenig am Riemen! Wir
sind so weit gekommen! Wir müssen einfach etwas unterneh-
men!«
»Aber das tun wir doch, Danny «, sagten Jason, Sharon, Reg
und Alison. »Das tun wir doch.«
Balberith kaute auf dem tollkühnen Typ, der die große Chance
gewittert hatte. »Tut mir Leid«, sagte er. »Ich hab die Geduld
verloren. So ist das eben im Showbiz.«
Der Intendant von PROSAT71TL sagte: »Also schön. Die
Schießereien haben aufgehört, und wir parken alle draußen
vor dem Butcher-Building. Mojo, haben Sie endlich den Kon-
trakt unterzeichnet?«
»Der Stift ist leer.« Mojo schüttelte das Schreibgerät heftig
und spritzte den Intendanten mit Tinte voll.
»Sorry.«
»Unterschreiben Sie einfach nur den Vertrag. Die Kameras
stehen bereit zum Dreh.«
»Äh, wenn ich eine Zwischenfrage stellen dürfte«, Mojos
Agent nahm seinem Klienten den Stift weg und schraubte die
Kappe wieder auf. »Ich habe verschiedene Vorbehalte bezüg-
lich mehrerer Vertragsklauseln.«
Der bespritzte Intendant verdrehte die Augen. »Oh, haben
Sie? Tatsächlich?«
»Wenn Sie einen kurzen Blick auf die Klauseln 3–8, 17–19,
28–29, 56–58, 103–105, 130–134…«
Der Intendant steckte sich eine neue Zigarre an.
»Ich werd’s ihm sagen.« Bill trommelte mit seinen verkohlten
Fingerstümpfen auf dem Lenkrad.
»Wem sagen?«, fragte Johnny Dee und rutschte unbehaglich
hin und her. »Was sagen?«
»Seiner Exzellenz. Ich werd’s ihm sagen.«
»Was willst du ihm sagen?« Das zerstörte
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