Armageddon 3 - Das Remake
Champagnerlächeln, das alle
Männer (na schön, einige Männer) suchen, bevor sie sich zum
Fangschuss heranmachen.
»Schieß los«, sagte sie. »Hick«, fügte sie hinzu.
»Es geht um diese Scheintasche.« Rex wählte seine Worte mit
Bedacht. »Ich will nicht in irgendwelche Schwierigkeiten
kommen. Ich möchte sie einfach nur ihrem Besitzer zurückge-
ben.«
»Jede Wette, dass du das willst«, kicherte Laura albern.
»Ich hab sie durchgesehen, aber es gibt keine Adresse und
nichts. Was soll ich tun?«
»Wenn du schlau bist, wirfst du sie einfach weg.«
»Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee wäre.«
»Hör zu.« Laura winkte mit dem Glas in seine Richtung und
verschüttete großzügig Champagner über den Tisch. »Wenn
du etwas von denen hast, dann musst du bestimmt nicht nach
ihnen suchen. Sie finden dich früh genug.«
»Ich wäre bereit, dich für deine Hilfe zu bezahlen.« Rex
schenkte Laura nach.
»Was denn, mit deinen vierzig Dollars in der Tasche?«
»Das war nur so dahergesagt. Hier, wirf mal einen Blick auf
das hier.« Rex zog seine Armbanduhr aus und reichte sie Lau-
ra. »Du kannst sie meinetwegen als Anzahlung behalten.«
Laura drehte die Uhr in der Hand. »Aber die muss sicher…«
»… eine ganze Menge wert sein, und dort, wo ich her kom-
me, gibt es noch mehr davon.«
»Komm, wir gehen in mein Appartement«, sagte Laura
Lynch.
Bill schnarchte an der Bar vor sich hin.
»Nehmen Sie diesen Misthaufen mit?«, erkundigte sich der
Barmann.
»Nicht so laut!«, ermahnte ihn Rex. »Der Direktor des Sen-
ders macht um diese Tageszeit immer einen kleinen Mittags-
schlaf.«
»Direktor des Senders? Dieser Penner?«
Rex hielt die Hand des Penners hoch. »Betrachten Sie mal
diese Uhr hier.«
»Oooh!«, sagte Laura. »Das ist ja genau die gleiche wie mei-
ne!«
Rex durchwühlte die Taschen des schlafenden Fahrers. Er
fand die Wagenschlüssel und bemächtigte sich ihrer. »Lassen
Sie ihn noch eine Stunde oder so schlafen, Barmann. Dann
wecken Sie ihn sanft und präsentieren ihm die Rechnung. Er
wird alles begleichen.«
Der Barmann musterte Rex mit einem echten einäugigen
Blinzeln. »Für was halten Sie mich eigentlich?«
Rex drehte die Handflächen in einer Geste der Unschuld
nach oben. »Sie kennen mich doch. Ich bin der Typ aus dem
Fernsehen.«
»Ja, schätze, das sind Sie.«
»Also dann, machen Sie’s gut.« Rex fischte seine Sonnenbrille
aus der Tasche. Setzte sie auf die Nase. Nahm Laura beim Arm
und entbot der Tomorrowman Taverne sein Lebewohl.
»Wach auf, Arschloch!«, sagte der Barmann und schlug Bill
von seinem Hocker.
Rex steuerte das Taxi mit verblüffendem Geschick. Es gab
zwei Gründe dafür: Erstens hatte er schon früher Motorfahr-
zeuge gesteuert, und zweitens hatte er kaum einen Tropfen
Champagner getrunken. Die Frau auf dem Rücksitz, die eifrig
in Rexens Einkäufen kramte, war im Gegensatz dazu sturzbe-
trunken.
»1010 Van Vliet Street, hattest du gesagt, nicht wahr?«, er-
kundigte sich Rex.
Die Adresse einer schönen Frau war nichts, das er so leicht
vergaß.
»Die erste links nach der Graceland Shopping Mall. Rexy,
darf ich diesen Schal behalten?«
»Aber selbstverständlich darfst du. Die Graceland Mall – das
war doch die in den Nachrichten?«
»Ganz genau die. War das nicht schrecklich, mit diesen Ali-
ens, die Mojos und Debbies Baby gekidnappt haben und al-
les?«
»Ganz schrecklich, ja.« Rex schüttelte den Kopf. In dieser
seltsamen, fremden Welt gab es eine ganze Menge, die er nicht
verstand. Doch er setzte alles zusammen, Stückchen für Stück-
chen. Schließlich war die Zeit auf seiner Seite. Weil ihm näm-
lich noch niemand gesagt hatte, dass Presley City in knapp
zwei Tagen zu einem Haufen Asche verbrennen würde.
Vielleicht würde er, hätte man es ihm verraten, sich ein we-
nig mehr angestrengt und keine Vorbereitungen zu einer
Nacht voller Unzucht getroffen haben.
Rex ordnete sich nach links ein und bog in die Van Vliet
Street ab.
»Hast du vielleicht nach Minze duftendes Peeling zu Hau-
se?«, fragte er. »Oder soll ich irgendwo anhalten und noch
welches kaufen?«
»Also hört mal!«, schimpfe ich empört. »Ihr könnt mir doch
nicht einfach den Kopf absägen, und das wisst ihr selbst ganz
genau!«
»Ach ja? Und warum nicht?«
Ich dachte schneller als eine halbe Fliege in einem Feu-
ersturm. »Nun ja, äh… zum einen ist schon mindestens eine
Stunde vergangen, seit ihr
Weitere Kostenlose Bücher