Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 3 - Das Remake

Armageddon 3 - Das Remake

Titel: Armageddon 3 - Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
kennen uns schon ziemlich lange
    Zeit. Elvis und ich, wir waren… du weißt schon, wir waren…«
    »Sicher, ich weiß, Chef. Ihr wart richtig gute Freunde. Also
    gut, ich erzähle dir, wie es war. Aber es ist eine traurige Ge-
    schichte, und sie besitzt kein Happy End.«

    Rex klappte das Buch wieder zu. Es hatte tatsächlich kein
    Happy End. So war das also. Elvis war zurück zu den Ur-
    sprüngen der Menschheit gereist und hatte Gott überredet, es
    ihn auf seine Weise machen zu lassen. Und Gott in seiner un-
    endlichen Weisheit – oder in einem Augenblick geistiger Um-
    nachtung – hatte Elvis tatsächlich machen lassen. Anschlie-
    ßend war Elvis stückweise in der Zeit vorwärts gereist, hatte
    jede potenzielle Mutter des Antichristen ausfindig gemacht
    und sie dem satanischen Möchtegernvater ausgespannt. Et-
    was, das Elvis ohne jeden Zweifel über die Maßen genossen
    hatte. Das Resultat war gewesen, dass der Antichrist niemals

    geboren worden war. Ein auf den ersten Blick nahezu genialer
    Plan.
    Doch irgendwann unterwegs war alles schiefgelaufen. Elvis’
    Eitelkeit hatte sich über alles hinweggesetzt. Er hatte sich wie-
    der und immer wieder bildhauern und malen lassen, und er
    war mit Tolle und Killerkoteletten vor aller Welt zu sehen ge-
    wesen. Jahrhundert auf Jahrhundert. Elvis der Ewige. Er war
    zu Gott geworden. Aber was war mit Jesus? Rex blätterte zu
    der entsprechenden Seite zurück und las laut:

    »Und Elvis sagte zu Pontius Pilatus: ›Hör zu, Ponti, das
    ist eine dumme Geschichte. Dieser Typ ist zum ersten
    Mal straffällig geworden, und er hat nichts weiter ge-
    tan, als die Klappe ein wenig zu weit aufzureißen. Er ist
    trotzdem bereit, sich Cäsar zu unterwerfen und alles.
    Was hältst du davon, wenn du die Strafe ein wenig ab-
    milderst, schließlich steht Ostern vor der Tür.‹
    Und Pilatus antwortete demgemäß: ›Weil du es bist,
    Elvis, und weil du mir so eine hübsche Kiste Old Bed-
    wetter mitgebracht hast, will ich mal ein netter Kerl
    sein. Aber ich muss ihm zumindest eine Warnung ertei-
    len. Was also schlägst du vor?‹
    Und Elvis in seiner unendlichen Weisheit antwortete:
    ›Lass den Knaben mit einer Geldstrafe davonkommen.
    Sagen wir dreißig Silberlinge. Ich kann sie von Judas
    kriegen; der ist kürzlich zu Geld gekommen.‹
    Und Pilatus sagte: ›So sei es denn.‹
    Und so war es dann auch.«

    »Er hat ihn mit einer Geldstrafe davonkommen lassen!« Rex
    vergrub das Gesicht in den Händen. »Elvis, du unglaublicher
    dampfender Ochse! Du hast alles vermasselt! Du bist schuld
    an allem!« Eine Welt, die nichts außer Schein war. Eine Welt,
    in der Stil alles war und das Tragen weißer Schuhe in einer
    Zone für Blue Suede Shoes ein Kapitalverbrechen darstellte.
    »Brillant«, seufzte Rex. »Diesmal hattest du wirklich die
    Mutter aller Offenbarungen, wie? Aber wo steckst du?« Rex
    blätterte durch das Buch. »Wo steckst du jetzt?«

    »Wo steckt er jetzt?«, fragte der andere Rex.
    »Irgendwo hier, Chef. Verstehst du, er und ich, wir hatten so
    eine Art Streit. Es waren all diese Statuen und der ganze Kram.
    Und die Gemälde. Überall, wo wir waren, in jeder Zeit, wollte
    er seine Porträts und Büsten haben. Er hatte dieses Buch, weißt
    du? Die Vollständige Kunstgeschichte der Welt. In jedem Jahr-
    hundert sagte er, gleich nachdem wir angekommen waren,
    ›Wir müssen zuerst zu Michelangelo oder Raphael oder Dona-
    tello oder Leonardo‹, wo er sich seine Bilder malen ließ.«
    »Was denn, die Teenage Mutant Ninja Turtles haben Elvis
    porträtiert?«
    »Chef, dieser Gag steht schon auf Seite 17, und er hat da
    schon gestunken.«
    »Entschuldige. Bitte erzähle weiter.«
    »Danke sehr. Also, wie bereits gesagt, wir besuchten van
    Gogh und Dali und Ian Murray…«
    »Ian Murray?«, unterbrach ihn der andere Rex. »Wer ist
    denn das?«

    »Der größte Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts, das ist
    er, vielleicht nur mit einer Ausnahme von Arndt Drechsler [In
    Ordnung, Arndt?]. Er hat Elvis mit all diesen Tentakeln ge-
    malt, die aus seiner Birne kommen. Überhaupt nicht mein Ge-
    schmack, wenn du mich fragst. Und jetzt unterbrich mich
    nicht immer wieder.«
    »Entschuldige. Bitte erzähle weiter.«
    »Nun ja, Elvis wurde gebildhauert, porträtiert und sogar in
    diesen verdammten Teppich von Bayeux gestickt, verkleidet
    als normannischer Soldat. Immer wieder, Jahrhundert auf
    Jahrhundert.«
    »Ich verstehe. Und du hast das nicht gut geheißen? Du hast
    seine

Weitere Kostenlose Bücher