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ARMAGEDDON, die letzte Schlacht

ARMAGEDDON, die letzte Schlacht

Titel: ARMAGEDDON, die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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sie geschaffen, aus toten Kindern, die er aus ihren Gräbern geholt hatte, um ihnen neues Leben einzugeben. Nur zu dem Zweck, daß sie ihm als entscheidende Werkzeuge zur Verfügung standen, wenn es an der Zeit war.
    Die Macht, die Luzifer ihnen geschenkt hatte, war immens, ihre Möglichkeiten kaum zu erfassen. Der Tod war der ideale Nährboden gewesen für den Keim des Bösen, und er war prächtig gediehen in den Zwölfen.
    Sie hatten Jerusalem von der Außenwelt abgeschnitten, auf daß die Krieger es verheeren konnten. Und danach hatten die Archonten eine Brücke aus Finsternis geschlagen, auf der sie alle nach Uruk gelangt waren.
    Jerusalem war nicht mehr als Mittel zum Zweck gewesen - ein Köder für den Lockvogel. Ihre eigentliche, die große Aufgabe stand ih-nen noch bevor.
    Ihnen allen!
    Gabriel erreichte den Rand der Senke und sah über den Rand hinab in die Tiefe, wo Lilith verschwunden war. Sie war ihm - ohne es auch nur zu ahnen - auf den Leim gegangen. Sie wirkte ganz und gar in seinem Sinne, obwohl sie überzeugt war, ihm zuwider zu handeln.
    Teuflisches Gelächter brach sich an den Wänden des Kraters und ließ ihn erzittern, daß sich Sand und Gestein lösten und wispernd wie Geisterstimmen dem Grund zurutschten.
    Wieder ließ Gabriel den Blick in die Wüstenei hinaus wandern. Er suchte eine weitere Figur, die in seinem Spiel von entscheidender Rolle war; eine von vielen, aber nicht weniger oder mehr wichtig als jede andere.
    Seine Augen holten Teile des ganzen Bildes zu detailreicher Größe heran, und er weidete sich an jedem einzelnen, bis er fündig wurde.
    Auch diesen Anblick genoß Gabriel eine Weile lang.
    Nona kauerte wie sterbend inmitten des Heeres, zu dessen Führer der Teufel sie bestimmt hatte; dem sprichwörtlichen Häuflein Elend schien die Wölfin gleich.
    Gabriel hätte es kaum Mühe gekostet, Nona herzuholen. Aber ihm gefiel der Anblick ihrer Qual ...
    ... und so befahl er sie zu sich.
    *
    Nona glich einer Maschinerie, die auf Hochtouren lief. Jedes noch so kleine Teil in ihr schrie förmlich auf vor Überlastung, und der Moment, da sie zusammenbrechen mußte, schien greifbar nahe - - aber zu Nonas Entsetzen rückte er nicht um die letzte Winzigkeit heran. Obwohl sie längst schon den Tod herbeisehnte, die Erlösung von dieser abnormen Qual stumm erflehte.
    Satan hatte ihren Geist auf unfaßbare Weise mit dem aller Wer-wölfe verbunden. Seither sah sie mit Hunderten von Augen, schmeckte sie mit ebenso vielen Zungen, und sie hatte dutzendfach zur selben Zeit getötet.
    All das war tausendmal mehr, als ein Geist verkraften konnte. Und mehr auch als eine vielhundertjährige Mörderin zu ertragen imstande war .
    Nona wand sich inmitten ihres Heeres und wußte längst nicht mehr, welche Eindrücke ihre eigenen waren. Ihr Hirn quoll schier über von der Flut fremder Empfindungen, es kochte und brannte, als läge es glühend unter ihrer Schädeldecke.
    Dann erreichte sie sein Ruf.
    Gabriel befahl die Wölfin zu sich. Und sie konnte nicht anders, als ihm zu gehorchen. Obwohl sie kaum noch die Kraft fand, um sich zu erheben, geschweige denn die Distanz zu ihrem Herrn zurückzulegen.
    Sie haßte sich für die Art und Weise, in der sie es zu tun gezwungen war: Nona kroch zu Gabriel hin, bis sie vor ihm im Staub lag, schweratmend und sich windend wie ein Wurm am Haken. Und sie ekelte sich vor der Erkenntnis, daß sie im Grunde nichts anderes mehr war .
    Gabriel ging vor ihr in die Knie und betrachtete sie wie ein seltenes Insekt. Dann langte er nach ihrem Kopf, genauso wie er es in Jerusalem schon getan hatte, doch diesmal mit gegenteiligem Effekt -hatte er ihren Geist dort mit der wölfischen Armee vernetzt, so löste er die grauenhafte Verknüpfung nun auf.
    Nona sackte zusammen, wie eine Marionette, deren Fäden gekappt wurden. Ihr Gesicht versank im Staub, der ihr in Mund und Nase drang. Doch sie war zu erschöpft, um ihn auszuhusten. Der Atem wollte ihr stocken, und sie ließ es geschehen, aus Entkräftung zum einen, und weil sie ersticken und endlich sterben wollte zum anderen.
    Der Satan aber kannte auch in dieser Hinsicht kein Erbarmen; natürlich nicht. Seine Finger gruben sich ins Haar der Wölfin und zerrten ihren Schädel hoch. Ein schwacher Laut entfuhr ihr, der Schmerz und Enttäuschung in einem barg.
    »Vielleicht erlaube ich dir zu verrecken«, hörte sie die Stimme Satans wie durch dämpfende Nebel, »später, wenn dich der Tod dann noch lockt. - Aber noch hast du deinen Dienst

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