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Armee der Toten

Armee der Toten

Titel: Armee der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugeschlagen, denn jetzt gab es Zeugen. Was nichts anderes bedeutete, als dass wir ebenfalls auf der Abschussliste standen und uns verdammt vorsehen mussten.
    »Sie sind uns zuvorgekommen«, flüsterte Karina. »Wo mögen sie jetzt stecken?«
    »Wenn wir Licht hätten, wäre es besser.«
    Sie begriff. »Du glaubst, dass sie noch in der Nähe sind?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Gesehen habe ich sie nicht.«
    »Es gibt genügend Verstecke.«
    »Das ist klar.« Karina drehte sich um. Zugleich holte sie ihr Handy hervor. Sie würde Kollegen anrufen, damit diese die Leiche abholten und zur Untersuchung brachten.
    Die Verbindung stand noch nicht, als wir ein Geräusch hörten, das in der Stille sehr laut klang. Zunächst konnten wir damit nichts anfangen. Es klang für mich fremd, aber irgendwie auch vertraut.
    Ich drehte mich nach rechts.
    Karina in die andere Richtung.
    Diesmal hatte ich Glück.
    Genau dort, wo sich die Umrisse eines ungewöhnlichen Schranks abzeichneten, sah ich vier glühende Punkte.
    Zwei Augenpaare.
    Sie hatten uns im Visier!
    »Weg!«, rief ich nur und jagte mit langen Schritten auf die offene Tür zu...
    Es war eine Flucht. Aber ich sah sie nicht als solche an. Ich wollte mich nur in Sicherheit bringen, weil ich daran dachte, dass diese Wesen bewaffnet waren. Und wohin das führen konnte, hatte ich bereits bei Jarolin erlebt.
    Ich stolperte auf die Galerie hinaus und war froh, es zu schaffen, ohne in den Rücken geschossen worden zu sein. Ich rutschte auch von der offenen Tür weg und machte mich klein.
    Aus der Wohnung hörte ich einen Fluch, auch das leise Geräusch eines Schusses und hoffte, dass Karina es ebenfalls geschafft hatte und nicht getroffen worden war.
    Sie huschte durch die Türöffnung. Nicht wie ich. Sie rollte sich nach draußen, wirbelte sofort herum und tauchte zur anderen Türseite hin weg, wo sie sofort wieder auf die Beine kam und mich anschaute. Ihre Waffe hielt sie in der Hand. Ihr Blick war starr geworden, und sie atmete einmal kräftig durch.
    Obwohl sie stand, erkundigte ich mich, ob sie erwischt worden war.
    »Nein, aber es ist knapp gewesen. Sie schossen von zwei Seiten auf mich.«
    »Gut, dann werden wir sie hier erwarten. Sie müssen ja mal rauskommen.«
    »Toll, John. Und wohin gehen sie?«
    »Zu den Leuten, die hinter ihnen stehen und sie geschickt haben. Frage mich aber nicht, ob ich da jemand in irgendeinem Verdacht habe. Da muss ich passen.«
    »Das kommt noch.«
    »Was?«
    Sie grinste scharf. »Die kommen aus ihren Rattenlöchern. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Hast du einen Verdacht?«
    »Nein, leider nicht. Nur Vermutungen, aber damit können wir nichts anfangen. Ich denke, dass da irgendjemand versucht, etwas aufzubauen oder schon aufgebaut hat, das uns entgangen ist. Egal, wir kriegen das raus.«
    Trotz unseres Gesprächs hatte die Aufmerksamkeit nicht nachgelassen. Wir gingen davon aus, dass die kleinen Killer irgendwann mal die Wohnung verlassen mussten. Ich konnte mir nicht vorstellen, was sie dort wollten, der Job war erledigt, jetzt ging es an den Rückweg, und der musste natürlich über die Galerie führen.
    Sie ließen sich Zeit. Sie warteten ab. Wahrscheinlich lauerten sie darauf, dass wir ankamen und in der Türöffnung die perfekten Ziele abgaben. Mir fiel ein, welch ein Glück wir gehabt hatten. Hätte es nicht die roten Höllenaugen bei ihnen gegeben, keiner von uns hätte sie gesehen. Sie waren wirklich im letzten Augenblick die große Warnung gewesen.
    Aber sie kamen nicht. Auch in den anderen Wohnungen blieb es ruhig. Nur einmal hörten wir einen wütenden Fluch, und wenig später klang ein hartes Frauenlachen auf.
    Beide lehnten wir an der Brüstung. So schauten wir von zwei verschiedenen Seiten auf die offene Tür, auf deren Schwelle sich weiterhin nichts zeigte. Aus dem Zimmer war ebenfalls nichts zu hören, aber Karina sprach mich an.
    »Ich denke daran, Verstärkung zu holen. Die Kollegen können sich Schutzkleidung überziehen und die Brut gewissermaßen ausräuchern. Wäre eine Möglichkeit.«
    »Aber eine letzte.«
    »Sag mir, wie du an sie herankommen willst. Wenn du das Zimmer stürmst, gerätst du in ein Kreuzfeuer und...«
    Ich legte einen Finger auf meine Lippen und deutete Karina an, still zu sein. Nicht ohne Grund, denn ich hatte etwas gehört. Nicht in der Wohnung, außen. Auch nicht auf der Galerie. Das Geräusch hatte mich von unten erreicht, vom Hof her, und ich glaubte einen Motor gehört zu haben, der abgestellt

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