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Armee der Toten

Armee der Toten

Titel: Armee der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lautlos, dann aber peitschte ihre Stimme durch die Dunkelheit.
    Ich verstand etwas Russisch. Den Rest reimte ich mir zusammen.
    »Keine Bewegung, sonst schieße ich euch die Kugeln in die Schädel!«
    Das war der große Schock, der die beiden Einbrecher völlig überraschend erwischte. Beide schraken zusammen, als hätten sie einen Schlag erhalten. Sie wussten im Moment nicht, was sie tun sollten. Sie schienen nicht mal zu atmen.
    Karina sprach weiter. Wieder reimte ich mir den Satz zu Ende. Sie sprach davon, dass sie nicht allein war, und ich bestätigte sie sofort danach in meiner Sprache.
    Ich war neben ihr stehen geblieben. Die Mündungen waren auf die beiden Körper gerichtet.
    »Was hast du jetzt vor?«
    »Ich will den Koffer!«, flüsterte Karina.
    »Super.«
    Sie sagte wieder etwas. Diesmal klang ihre Stimme noch härter. Die Worte drangen schnell aus ihrem Mund. Ich sah, dass sich der Mann mit dem Koffer leicht aufrichtete, was mir nicht gefiel. Es war durchaus möglich, dass er gar nicht daran dachte, dem Befehl nachzukommen.
    Karina wiederholte ihn.
    »Ja, ja, ist gut.«
    Die Antwort verstand ich noch. Der Typ entspannte sich. Den Koffer hielt er mit der rechten Hand fest, und genau diesen Arm hob er auch an. Dabei wäre es so einfach gewesen. Er hätte den Koffer nur fallen lassen müssen, doch das tat er nicht.
    Er brüllte, riss den rechten Arm in die Höhe, drehte sich zugleich und ließ den Koffer los.
    Der konnte plötzlich fliegen. Er segelte nach unten und war für uns außer Reichweite.
    Sofort ließ sich der Mann auf die Knie fallen und zog noch in der Bewegung seine Waffe.
    Sein Kumpan tat es ihm nach. Auch er sackte in die Knie, aber er musste sich noch voll drehen, um in die Schussrichtung zu gelangen.
    Dann peitschten nur noch die Schüsse!
    ***
    Es war wirklich wie im Krimi. Vielleicht auch wie im Western. Ein böses und hartes Showdown oben auf der Galerie, eingepackt in die Dunkelheit, die von den Blitzen des Mündungsfeuers für einen Moment erhellt wurde.
    Das fahle Licht war vor Karina’s Waffe zu sehen, denn sie hatte am schnellsten reagiert und abgedrückt, bevor der andere es tun konnte.
    Der Kofferträger war trotzdem zum Schuss gekommen. Aber in einer Lage, in der er nicht treffen konnte. Da hatte er sich bereits auf dem Weg nach hinten befunden, getroffen von einer Kugel aus Karina’s Waffe, die nicht aufhörte und sie schwenkte.
    Wieder feuerte sie.
    Der zweite Typ bekam das Geschoss in den Leib. Er sackte nach vom. Seine Waffe fiel zu Boden, und er presste beide Hände gegen den Leib. Mit einem kurzen Schritt kam er auf uns zu, bis er über seine eigenen Beine stolperte und zusammenbrach.
    Erst jetzt kam mir richtig zu Bewusstsein, dass ich nicht einmal abgedrückt hatte. Hier hatte Karina das Kommando übernommen und gezeigt, was in ihr steckte.
    Es war plötzlich wieder still geworden. So hörten wir, dass unten im Hof ein Motor angelassen wurde. Dann startete ein Auto und fuhr sehr schnell weg.
    Die Helfer hatten, was sie wollten, und flohen. Wir waren die Gelackmeierten.
    Karina fiel mein etwas verwunderter und überraschter Blick sofort auf. »Ist was?«, fragte sie leise.
    »Nein, nein, schon gut.«
    »Du wunderst dich, wie?«
    »Da du es ansprichst, sage ich nicht nein.«
    » Sorry , John, aber das Leben und Überleben hier ist verdammt hart geworden. Manchmal wie im Wilden Westen. Man muss schneller sein, sonst hat man keine Chance.«
    »Das habe ich gesehen.«
    Sie bemerkte, dass ich mit ihrer Handlung nicht so hundertprozentig einverstanden war und strich über meine rechte Wange. »John, das hier ist Russland. Hier herrschen andere Regeln. Ich kenne sie, das brauche ich dir nicht erst zu sagen.«
    »Und ich kenne dich.«
    »Was heißt das?«
    »Du hast zwei Seiten.«
    »Denk daran, welche Ausbildung ich hinter mir habe. Das macht hart, aber ich schwöre dir, dass mir keine Narben auf der Seele gewachsen sind. Hier musste ich jedoch schneller sein. Es gibt andere«, sie räusperte sich, »Kollegen, die nicht so denken. Die hätten den beiden auch in den Rücken geschossen. Denk an die Erstürmung des Musical-Theaters. Da ist mit Genickschüssen gearbeitet worden.«
    »Schon gut«, sagte ich mit leicht belegter Stimme. Es war Zeit, dass wir uns um die Männer kümmerten.
    Die Schüsse waren natürlich gehört worden. Aber es erschienen keine Schaulustigen auf der Galerie. Man blieb in den Wohnungen und riskierte höchstens einen Blick.
    Karina hatte die beiden Männer

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