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Armee der Toten

Armee der Toten

Titel: Armee der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde.
    Leider war das Geräusch zu kurz gewesen. Trotzdem blickte ich über die Brüstung hinweg nach unten.
    Alles schwamm dort in einer grauen Suppe. Und die einsame Laterne brachte auch nicht viel Licht. Eine kalte Insel, in deren Umgebung sich nichts bewegte.
    Es blieb auch nicht still. Irgendwas passierte dort unten.
    »Ein Wagen, John?«
    »Kann sein.«
    Karina schwieg. Sie dachte nach. Sekunden später glaubte sie, die Lösung zu kennen. »Wenn da wirklich jemand gekommen ist, muss er einen Grund haben.«
    »Unsere Freunde?«
    »Kann sein. Ich glaube nicht, dass sie zu Fuß gekommen sind und auch wieder so verschwinden.«
    Die Agentin hatte gut nachgedacht und meiner Ansicht nach auch logisch gefolgert. Wenn alles stimmte, was sie meinte, dann würde sich hier auf der Galerie bald etwas tun.
    »Jetzt lass du dir was einfallen, John.«
    »Das mach ich glatt.«
    »Und was?«
    Ich erklärte es ihr nicht mit Worten. Dafür löste ich mich von der Brüstung und war wenig später an der Tür. Lucky Luke konnte schneller ziehen als sein Schatten. So ähnlich kam ich mir vor, als ich die Tür zuzog und Karina einfach mitriss, als ich in die entgegengesetzte Richtung auf der Galerie weiterlief. Ich stoppte erst da, wo sie fast zu Ende war und lehnte mich gegen die Hauswand.
    »He, was bist du so stürmisch?«
    »Bin ich doch immer. Aber diesmal hat es einen besonderen Grund. Ich denke, dass unsere Freunde den gleichen Weg gehen wie wir. Dann bin ich gespannt, was sie unternehmen.«
    »Du gehst also noch immer davon aus, dass sie die Killer-Soldaten holen werden?«
    »Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Okay, warten wir ab.«
    Karina drückte sich ebenfalls gegen die Hauswand. Wenn wir die Köpfe nach links drehten, konnten wir über die Galerie hinwegschauen, die in einer grauen Dunkelheit lag. Es dauerte nicht mehr lange, da erhielt die Stille einen Riss.
    Trotz der Windgeräusche waren die Schritte zu hören. Wenig später sahen wir die beiden schemenhaften Gestalten, die dort gingen, wo wir auch schon hergegangen waren. Sie bemühten sich gar nicht mal, sehr leise zu sein. Sie unterhielten sich flüsternd miteinander und blieben stehen, als sie die Tür erreicht hatten.
    «Gratuliere, John«, flüsterte Karina. »Manchmal hast auch du gute Ideen.«
    »Jetzt fang nur nicht an wie Glenda.«
    »Warum nicht? Du sollst dich ganz wie zu Hause fühlen.«
    Die Männer kümmerten sich nicht um ihre Umgebung. Sie waren damit beschäftigt, die Tür zu öffnen. Zwar sahen wir alles recht undeutlich, doch Angst, die Bude zu betreten, hatten sie nicht. Sie wirkten wie Personen, die sich auskannten.
    Dann waren sie verschwunden. Die Tür fiel zu, und wir konnten zunächst durchatmen.
    »Wetten, dass auf sie nicht geschossen wird, John?«
    »Das ist unsere Spur.«
    »Ja. Unsere kleinen Killer-Freunde agieren nicht allein.«
    Karina holte wieder ihre Waffe hervor.
    Mir schoss noch ein Plan durch den Kopf. In einer schlechten Lage befanden wir uns nicht. Wahrscheinlich rechneten die beiden Typen nicht damit, dass jemand sie beobachtete. Sie hatten sich verdammt sicher gefühlt. Das war unser großes Plus.
    Wir schlichen näher an die Tür heran, blieben aber noch in einer relativ sicheren Entfernung zu ihr. Auch wenn die Kerle sich drehten, würden sie es schwer haben, uns sofort zu sehen. Wir würden wie zwei Phantome aus der Finsternis erscheinen.
    Nur die Windgeräusche begleiteten uns. Karina Grischin stand neben und auch leicht hinter mir. Wir brauchten uns nicht abzusprechen und würden sofort starten, wenn die Gelegenheit günstig erschien.
    Sie kehrten zurück.
    Ein leises Schleifen verriet uns, dass die Tür geöffnet wurde. Der erste Mann tauchte auf. Er hatte seine Kleidung der Dunkelheit angepasst. Das war auch bei dem zweiten der Fall.
    Er folgte später. Da hatte sich sein Kumpan schon vor der Tür gedreht und einen Blick über die Galerie geworfen, ohne uns zu entdecken.
    Der zweite Mann trug etwas in seiner rechten Hand. Jarolin hatte den kleinen Killer in einem Kasten mitgebracht, und ein ähnliches Ding hielt der Typ fest. Auch wenn dieser Kasten wesentlich größer war.
    Dass darin seine Beute steckte, war klar. Die Männer zeigten sich auch sehr zufrieden, denn nach einer kurzen Bemerkung lachten beide wissend auf.
    Sie gingen.
    Und sie drehten uns dabei ihre Rücken zu.
    Karina stieß mich an.
    Noch im gleichen Moment lösten wir uns von der Hauswand. Karina huschte an mir vorbei. Sie lief fast

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