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Armee der Toten

Armee der Toten

Titel: Armee der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir uns dem Steinbruch nähern und den Benz an seinem Rand abstellen.«
    »Nichts dagegen.«
    »Wir packen es!«, flüsterte sie und gab etwas mehr Gas. Der Wagen holperte jetzt wieder stärker über den unebenen Boden hinweg. Karina war voll konzentriert.
    Sie schaute sich nach einer Stelle um, wo wir anhalten konnten. Es gab sie. Nicht eben durch Buschwerk geschützt, aber eine kleine Senke, in die der Wagen hineinrollte.
    »Das war’s«, sagte sie, als der Motor nicht mehr zu hören war.
    »Nein, es fängt erst an.«
    »Oder das.«
    Wir stiegen aus und merkten, dass der Wind nachgelassen hatte. Er peitschte nicht mehr so stark in unsere Gesichter, war mehr ein Streicheln, wie von kühlen Händen durchgeführt.
    Vom Steinbruch her hörten wir nichts. Er lag wirklich ausgestorben im Gelände, und der sanfte Wind trieb uns den Geruch von Staub entgegen.
    Wir waren bereits so weit vorgegangen, dass wir einen Blick in die Tiefe werfen konnten. Es wirkte, auf mich zumindest, wie eine gewaltige Schüssel mit einer farblich unterschiedlichen Innenverkleidung. Es gab die hellen Stellen, es gab auch dunklere Flecken, und bis zum Grund waren es schon einige Meter.
    Wir mussten dicht heran, um erkennen zu können, was sich dort abspielte. Es war eben wichtig, direkt in das riesige Loch hineinzuschauen, und als wir den Rand erreicht hatten, dabei in die Knie gingen, da hatte ich das Gefühl, vor einer gewaltigen Schlucht zu stehen und deren Tiefe durch meine Blicke auszuloten.
    Auf der linken Seite ragte auch weiterhin die Felswand auf. Auch auf der gegenüberliegenden Seite führte ein Weg in die Höhe. Dort waren die Felsen nicht so steil. Da konnte man schon von einem Abhang sprechen, in den auch ein Weg für die Lastwagen hineingestampft worden war.
    Man hatte den Steinbruch wirklich leer geräumt. Es gab keine Maschinen mehr, keine Blechhütten, keine Autos, und auch den Wagen der beiden schießwütigen Killer entdeckten wir nicht.
    »Als hätte er sich in Luft aufgelöst«, sagte Karina, die den gleichen Gedanken verfolgte wie ich.
    »Das hat er aber nicht. Denk daran, was uns dieser Vorzimmerknilch erzählt hat. Es gibt Höhlen, es gibt Schluchten, Einschnitte und so weiter. Und ich kann mir vorstellen, dass sie sich hier an unserer Seite befinden. Nur noch weiter nach links.«
    Karina schaute kurz hin, nickte und fragte dann: »Wo sollen wir runter?«
    »Hier nicht. Da besteht durchaus die Chance, sich den Hals zu brechen.«
    »Dann weiter rechts. Mehr zur anderen Seite hin.«
    »Sicher.«
    Wir liefen am Rand des Steinbruchs weiter und kamen uns verdammt klein vor, wenn wir hinab in das riesige Loch schauten, in dem sich nichts bewegte.
    Der Weg führte über einen Hang hinweg zum Grund des Steinbruchs.
    Hin und wieder suchten wir auch so gut wie möglich das Gelände vor uns ab. Es gab keine Veränderung. Das Gebiet hier lag in einer tiefen Stille und in einem tiefen Frieden. Nicht mal Staub wurde hochgewirbelt. Trotzdem hing der Geruch noch immer in der Luft.
    Auch jetzt verging bei mir nicht das Gefühl, sehr klein zu sein. Von oben her hatten die Wände nicht so gewaltig ausgesehen. Jetzt allerdings, als wir auf dem Grund des Steinbruchs standen, konnte ihr Anblick uns schon einen Schauer über den Rücken jagen.
    Die alten Spuren waren nicht völlig verschwunden. Man hatte hier Schienen gelegt, die unter dem Staub teilweise verschwunden waren. Ein paar Bretterbuden gab es noch. Sie allerdings waren zu einem Opfer der Witterung geworden und an gewissen Stellen zusammengebrochen. Große Blöcke lagen herum. Sie waren Fleisch, das große Geräte aus dem Körper des Steinbruchs gerissen hatten. Wir sahen auch die Rampe, die die Lastwagen genommen hatten, um den Rand zu erreichen. Man hatte sie festgestampft, damit sie das Gewicht der schweren Fahrzeuge auch hielten. Aber sie zeigten bereits an einigen Stellen Brüche.
    Für uns war die steile Wand wichtig. Wenn jemand etwas zu verbergen hatte, dann in ihr. Sie war nicht geschlossen. Sie war porös und offen, aber das sahen wir erst aus der Nähe, und wir entdeckten auch die gewaltigen Brocken, die zwischen uns und der Steilwand lagen, als hätte sie ein Riese dorthin gekegelt.
    Auch den dunklen Wagen hatten wir bisher nicht gesehen. In Luft konnte er sich nicht aufgelöst haben. Er musste durch eine Lücke in den Felsen hineingefahren worden sein.
    Er war es nicht.
    Wir sahen ihn, als wir in die Nähe der großen Steine kamen. Ein dunkler Schatten fiel uns zuerst

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