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Armee der Toten

Armee der Toten

Titel: Armee der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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recht klein gewesen – er hatte aus der Ferne zumindest so gewirkt so erlebten wir jetzt seine normale Größe. Da brauchten wir uns nicht mal zu ducken, wenn wir durch ihn hindurchgehen wollten.
    Wenige Schritte, bevor ich ihn erreicht hatte, blieb ich stehen, um mit Karina ein paar Worte zu wechseln.
    »Fällt dir was auf?«, raunte ich.
    »Zuerst die Stille. Ich habe gedacht, dass dort, wo das Licht herkommt, die Action ist.«
    »Die kann noch kommen, aber eines steht fest. Wir werden ins Freie gelangen. Es gibt also innerhalb dieses großen Felsareals so etwas wie eine große Schüssel, und ich gehe mal davon aus, dass sie das Zentrum des Gebiets hier ist.«
    »Gefüllt mit kleinen, magisch veränderten Killer-Soldaten. Oder wie siehst du das?«
    »Ich schließe es zumindest nicht aus.«
    Karina tippte mich an. »Dann geh mal weiter.«
    Wir brauchten kein Licht mehr. Die rote Flut wies uns den Weg, und sie drang auch durch den Eingang der Höhle in das Innere hinein, wo sie die Wände anmalte.
    Bisher waren wir aufrecht gegangen. Die Haltung verließen wir und duckten uns zusammen. Wenig später robbten wir hintereinander dem Ausgang entgegen, um ein möglichst kleines Ziel zu bieten.
    Ich erreichte ihn als Erster und konnte die frische kalte Luft in meine Lungen saugen. Es war ein gutes Gefühl, denn in dieser verdammten engen Schlucht konnte man schon Atembeschwerden bekommen.
    Es gab jetzt auch Platz genug, so dass Karina sich ebenfalls ins Freie schieben konnte.
    Wir lagen günstig. Wir lagen auch hoch, und wir konnten tatsächlich einen Blick ins Freie werfen. Es war kaum zu glauben, was wir sahen, und es verschlug uns im ersten Moment die Sprache. Mit einem derartigen Ziel hätten wir nicht gerechnet.
    Vor uns lag eine große Schüssel, während wir beide unsere Plätze auf einer Galerie gefunden hatten. Bis zum Grund waren es einige Meter, aber keiner von uns würde so leicht den Boden treffen, wenn wir sprangen, denn die Schlucht war gefüllt mit zahlreichen dieser Figuren, die in Reih und Glied standen. Sie hatten sich wirklich militärisch ausgerichtet, und mir kam der Begriff Armee in den Sinn.
    Eine Armee der Toten! Aus bestimmten Zombies bestehend und nicht aus Gestalten, die aus irgendwelchen Gräbern gekrochen waren. Es war wirklich unwahrscheinlich. Da standen die kleinen Soldaten zu Hunderten oder sogar zu Tausenden auf dem Grund der Schüssel. Bewegungslos, bewaffnet mit Gewehren und in Uniformen gepresst.
    Karina Grischin schob sich sehr dicht an mich heran. »Das sind genau die Uniformen, die die Mitglieder unserer Armee tragen. Wirklich perfekt nachgemacht.«
    Durch die auf den Köpfen sitzenden Stahlhelme war es uns nicht möglich, einen Blick in ihre Augen zu werfen, aber es gab diese verfluchte rote Farbe, denn sie malte sich jeweils auf dem Rücken der davor stehenden Person ab.
    »Das ist nicht zu fassen«, flüsterte ich. »Hier hat sich jemand etwas geschaffen, dessen Existenz uns kaum einer glauben wird.«
    »Aber wer hat es getan?«
    »Kromow.«
    Karina lachte leise. »Glaubst du das wirklich? Glaubst du daran, dass es Isaac Kromow gewesen ist?«
    »Kennst du einen anderen?«
    »Nein, aber er ist ein Künstler. Er wird keiner sein, der sich mit dem Militär beschäftigt. Künstler stehen der Armee oft skeptisch gegenüber, was ich auch verstehe.«
    »Es gibt Ausnahmen, Karina.«
    »Warten wir es ab.«
    Wir hatten uns zunächst nur auf die zahlreichen Soldaten konzentriert. Okay, ihre Augen glühten, doch dieses Licht war nicht so stark, um die gesamte Schüssel zu erhellen. Dafür gab es eine andere Lichtquelle, die fast schon auf einer Ebene vor uns lag, weil sie sich vom Boden her in die Höhe richtete.
    Es war ein Stein. Eine Stele. Ein schlanker, aber kantiger Klotz, scharf geschnitten, zu dem von der rechten Seite eine Treppe hochführte. Wer diesen Stein betrat, der stand auf einer Kanzel und hatte den perfekten Blick über seine Armee.
    Noch war der Stein leer, aber er glühte in einem düsteren Rot, als hätte sich in ihm eine glühende Lava angesammelt, woran ich allerdings nicht glaubte.
    Das Licht musste einen anderen Ursprung haben, und ich konnte mir vorstellen, dass diese Beleuchtung möglicherweise nicht von dieser Welt war und aus einer anderen Dimension stammte.
    Es breitete sich nach allen Seiten hin aus. Es floss über die Köpfe der Soldaten hinweg, drängte sich allerdings auch in die Höhe und würde sich als sichtbarer roter Schein abmalen, der noch aus

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